Protokoll der Sitzung vom 25.10.2018

(Vincent Kokert, CDU: Könnte sein. – Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Dann erwarten Sie doch aber nicht ernsthaft von uns, dass wir Ihnen auch noch hinterherrennen, wenn Sie Ihre Arbeit verweigern.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE)

So, meine Herren von der AfD-Fraktion, so läuft das doch nicht!

Abschließend möchte ich mich daher bedanken bei meinen Kollegen Herrn Gundlack, Herrn Waldmüller, Herrn Dr. Manthei für die konstruktive Zusammenarbeit. So kriegen wir den Sport, wenn wir so zusammenarbeiten und konstruktiv miteinander arbeiten, gut zusammen und entwickelt, auch in der Zukunft. – Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, DIE LINKE und BMV)

Das Wort hat jetzt für die Fraktion der BMV der Abgeordnete Dr. Manthei.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Mit unserem gemeinsamen Antrag setzen wir uns für den Erhalt der Bundesstützpunkte, also der Trainingsstätten für das Hochleistungstraining, in unserem Bundesland ein.

(Beifall Bernhard Wildt, BMV)

Zuständig ist allerdings die Bundesregierung. Sie hatte zunächst bekanntlich erwogen, drei hier in MecklenburgVorpommern befindliche Bundesstützpunkte – Segeln in Warnemünde, Kanurennsport und Triathlon in Neubrandenburg – nicht mehr als solche anzuerkennen, zwischenzeitlich geht es aber um die Finanzierung über die Jahre 2020 hinaus, und dann sind da auch noch weitere Bundesstützpunkte betroffen.

Hintergrund ist die bundesweite Neustrukturierung des Leistungssports. Die Bundesregierung will die Zahl der Bundesstützpunkte reduzieren und die Sportler an bestimmten Orten konzentrieren. Derzeit gibt es 204 bundesweite Standorte. Ein Teil davon soll künftig von den Bundesländern übernommen, also insbesondere finanziert werden. Es geht sowohl um die Kosten der Betriebsstätten, also der Trainingsstätten, als auch um die Kosten für die Trainer.

Wo werden diese Standorte sein? Nach den Ideen der Bundesregierung sind es diejenigen, die nicht ständig mindestens fünf A- und B-Kader trainieren. Ich habe jetzt in der Anhörung des Bildungsausschusses vom Landessportbund gelernt, dass A jetzt die OK, die Olympiakader, und B-Kader jetzt die P-Kader, die Perspektivkader, sind. Ich hoffe, das richtig wiedergegeben zu haben. Jedenfalls sollen die früheren C- und D-Kader und insbesondere der Nachwuchs hier keine Rolle bei der Auswahl der Standorte der Bundesstützpunkte spielen. Und da liegt genau das Problem für unser Land, denn in den betroffenen Bundesstützpunkten bei uns wird in erster Linie der Nachwuchs ausgebildet. Ab einem bestimmten Alter wechseln die Nachwuchsathleten dann in andere Bundesstützpunkte, etwa im Bereich Segeln nach Kiel. Somit ist es unseren Bundesstützpunkten nur schwer möglich, die Kriterien der Bundesregierung zu erfüllen.

Die Nachwuchsgewinnung im Leistungssport ist jedoch genauso wichtig wie das Training der absoluten Spitzensportler selbst. Ohne Nachwuchs keine Spitzensportler. Haben Eltern ein hochtalentiertes Kind und wollen sie dieses fördern, ist dies oft mit einem erheblichen privaten Einschnitt verbunden. Kinder müssen oft in großer Entfernung vom Elternhaus Schule und Training absolvieren, am Wochenende stehen dann auch Wettkämpfe an. Das heißt, die Trennung von den Eltern ist ohnehin schon da. Wenn nun die Bundesstützpunkte für den Nachwuchsbereich auch noch zusammengestrichen werden, bedeutet dies für Familien, dass in vielen Fällen noch größere Entfernungen zwischen Elternhaus und Sportschule bestehen. Die Familien würden es sich noch mehr überlegen, ob sie ihr Kind im Bereich des Spitzensports fördern wollen. Es besteht die Gefahr, dass viele Talente dem deutschen Spitzensport verloren gehen.

Die Nachwuchsausbildung muss also dezentral bleiben. Auch die Spitzensportförderung darf das Wohl der Kinder und der Familien nicht aus den Augen verlieren. Nur das ist im Interesse der Kinder, der Familien und des deutschen Spitzensports insgesamt. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, DIE LINKE, BMV und Egbert Liskow, CDU)

Ums Wort gebeten hat noch einmal für die Fraktion der AfD der Abgeordnete Herr de Jesus Fernandes.

Sehr geehrtes Präsidium! Werte Abgeordnete! Das, was Sie hier machen, ist unredlich.

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Tatsachen, Herr Fernandes.)

Es ist unredlich, wenn Sie behaupten,

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Da widerspreche ich mal. Mein Kollege Kolbe ist nicht unredlich.)

man kann sich vierteilen, man kann in mehreren Ausschusssitzungen gleichzeitig sitzen. Das wissen Sie ganz genau.

Unredlich ist ebenfalls, hier anzuführen, wir beteiligen uns nicht an der Debatte und wir bleiben allen Treffen fern. Es gab eine Terminüberschneidung. Dass man sich eben nicht vierteilen kann,

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Das ist eigentlich schade.)

das liegt einfach daran,

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

dass wir noch so wenig Leute hier im Parlament sind.

(Heiterkeit bei Simone Oldenburg, DIE LINKE)

Wenn wir so viele wären, und wir werden viele sein, wir werden so viele sein,

(Glocke der Vizepräsidentin – Peter Ritter, DIE LINKE: Wenn Sie so viele wären wie die Linksfraktion oder die BMV, dann könnten Sie das machen?!)

mindestens wie die SPD das nächste Mal, und dann haben wir auch keine Überschneidungen mehr

(Peter Ritter, DIE LINKE: Mein Gott!)

in den Vertretungen der Ausschüsse.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ist gut!)

Zur Wahrheit gehört auch dazu,

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

dass unser Fraktionsvorsitzender unsere Ministerin angeschrieben hat per E-Mail. Er hat Hilfe angeboten

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

und um Gesprächstermine gebeten,

(Vincent Kokert, CDU: Mutig.)

und diese Sportministerin ist nicht mal imstande, wenigstens eine Eingangsbestätigung zu schicken.

(Vincent Kokert, CDU: Oi!)

Sie verweigern sich hier dem Diskurs,

(allgemeine Unruhe)

Sie verweigern sich dem Diskurs, Sie ebenfalls

(Glocke der Vizepräsidentin)

und auch die CDU. Das ist die ganze Wahrheit.

(Heiterkeit bei Wolfgang Waldmüller, CDU)

Dazu kommt noch, das muss ich jetzt leider auch sagen, ich habe auch im Nachgang noch mal mit dem Landessportbund Kontakt aufgenommen,

(Zuruf von Jochen Schulte, SPD)

mehrfach, an mehreren Tagen, und um einen Rückruf oder um einen Termin gebeten.

(Thomas Krüger, SPD: Keinerlei Konzepte.)