Protokoll der Sitzung vom 10.04.2019

Ich kann das nicht bewerten, aber Wissenschaftler können es bewerten.

(Zuruf von Horst Förster, AfD)

Die brauchen aber die Daten, die Daten stehen aber nicht zur Verfügung. Das ist doch...

(Minister Dr. Till Backhaus: Die Wissenschaft stellt die Daten zur Verfügung, selbstverständlich.)

Das haben wir natürlich anders gehört.

(Egbert Liskow, CDU: Wo denn?)

Das haben wir anders gehört. Bei einer Veranstaltung in Ihrem Wahlkreis ist das von den Beauftragten aus Brandenburg explizit so ausgeführt worden, dass die Daten eben nicht zur Verfügung stehen und dass sie sich jahrelang darum bemüht haben, diese Daten zu bekommen. Also steht hier Aussage gegen Aussage. Und von daher, wenn Herr Dr. Weiß – vielleicht sogar zutreffend – ausführt, dass entsprechende Daten von einem Nichtfachmann vielleicht gar nicht bewertet werden können, dann kann man sie doch für die Wissenschaft veröffentlichen

und dann können sich die Wissenschaftler ein Bild machen, und aus diesem Bild kann dann unabhängig, vielleicht auch kontrovers, abgeleitet werden,

(Beifall vonseiten der Fraktionen der CDU und AfD)

wie denn die Populationsentwicklung ist und wie der Populationsaustausch zwischen den unterschiedlichen Populationen denn tatsächlich stattfindet. Und von daher plädieren wir als Fraktion für eine Veröffentlichung der Genanalysen.

Wenn wir den AfD-Antrag – und deswegen haben Sie vielleicht zu früh geklatscht – dennoch ablehnen werden, dann hat das zwei Gründe.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der AfD)

Zum einen sind wir in einer Koalition und in diesem Punkt offensichtlich uneins,

(Zurufe vonseiten der Fraktion der SPD: Oh!)

und zum anderen suggeriert...

(Marc Reinhardt, CDU: Das kann passieren, ne? – Zuruf von Jochen Schulte, SPD)

Na, das ist doch auch nicht schlimm, Herr Schulte. Wenn wir uns immer einig wären, könnten wir eine Partei sein,

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und AfD)

und das will doch hier wirklich

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Das will wirklich niemand.)

keiner in diesem Hause, glaube ich.

(Zuruf von Jochen Schulte, SPD)

Und zum anderen suggeriert die AfD in dieser Einzelforderung mehr Lösungspotenzial im Konkreten, als daraus kurzfristig zu ziehen sein wird. Aber gerade vor dem Hintergrund, dass ganz aktuell auch 1,80 Meter hohe Zäune Weidetiere nicht wirklich schützen können, sind umgehende und nachhaltige Maßnahmen gefragt. Meine Fraktion ist – und wir sind eben da auch anderer Auffassung – überzeugt, dass nicht nur Prävention, sondern ein aktives Wolfsmanagement zu einem konfliktarmen Nebeneinander von Mensch und Wolf führen kann. Dazu gehört für uns die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht,

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

die Festlegung von wolfsfreien Zonen, die Festlegung einer Bestandsobergrenze,...

Einen Moment!

... die Ableitung...

Einen Moment, Frau...

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Einen Moment, Frau Abgeordnete!

(Glocke der Vizepräsidentin)

Es ist eindeutig zu laut.

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Ich bitte Sie jetzt mal, den Mund zu halten. Jetzt rede ich! Es ist eindeutig zu laut. Die Rednerin ist nicht mehr zu...

(Tilo Gundlack, SPD: Hallo, Jungs! – Dr. Ralph Weber, AfD: Das interessiert sie nicht mal.)

Herr Heydorn, ich bitte Sie!

(Tilo Gundlack, SPD: Jörg!)

Ich bitte Sie, jetzt mal zuzuhören! Es war eindeutig zu laut. Die Rednerin ist nicht mehr zu verstehen.

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Deshalb fahren Sie den Geräuschpegel nach unten, dann kommen wir auch mit dieser Debatte weiter.

Jetzt haben Sie das Wort, Frau Schlupp.

Also, wie gesagt, ich bin ja fast am Ende. Es dauert nur noch einen kurzen Moment und dann kann der Streit hier ja meinetwegen, aber vielleicht lieber draußen, weitergehen.

(Zuruf vonseiten der Fraktion der SPD: Das halten wir noch aus.)

Also, ich war dabei zu fordern oder unsere Forderungen aufzusummieren:

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

die Festlegung einer Bestandsobergrenze, die Ableitung von Abschussquoten und entsprechende rechtskonforme Entnahmen mittels Schutzjagd und die 100-prozentige Entschädigung von Nutztierhaltern.

(Zuruf von Minister Dr. Till Backhaus)

Das ist aus unserer Sicht der gangbare Weg, der kurzfristig zu einem hoffentlich konfliktarmen Nebeneinander von Mensch und Wolf führen kann. – Von daher danke ich für die mehr oder minder gegebene Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der CDU und AfD)

Für die Fraktion Freie Wähler/BMV hat jetzt das Wort der Abgeordnete Borschke.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Sehr geehrtes Präsidium!