Protokoll der Sitzung vom 24.05.2019

weil das unterscheidet uns ganz deutlich von Ihnen. – Herzlichen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, DIE LINKE und Christiane Berg, CDU – Zuruf von Horst Förster, AfD)

Für die AfDFraktion hat noch einmal ums Wort gebeten der Abgeordnete Professor Dr. Weber.

Liebe Bürger von Mecklenburg und Vorpommern! Frau Präsident! Verehrte Kollegen!

Herr Richter, wer mit seiner geschichtlichen …

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Ritter, nicht Richter!)

Herr Ritter, wer mit seiner geschichtlichen Darstellung letztlich durchkommt, das entscheidet die Geschichte, und Gott sei Dank nicht Sie selbst.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Ich möchte Ihnen nur sagen, wir haben uns dagegen verwahrt, dass die angebliche Nichtrettung von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer von Frau Larisch mit dem Holocaust verglichen wird,

(Karen Larisch, DIE LINKE: Das hab ich überhaupt nicht verglichen! – Zuruf von Horst Förster, AfD)

mit der systematischen, gezielten, massenhaften Vernichtung von Menschen.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Karen Larisch, DIE LINKE: Das habe ich nicht getan!)

Das haben Sie getan,

(Karen Larisch, DIE LINKE: Hören Sie doch auf, da Interpretationen reinzulegen! – Zuruf von Eva-Maria Kröger, DIE LINKE)

und das ist eine unerträgliche Relativierung des Holocaust, gegen die wir uns verwahren müssen!

Und noch eines möchte ich klarstellen: Niemand in der AfD möchte, dass auch nur ein einziger Flüchtling auf dem Mittelmeer ertrinkt.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Wir möchten, dass alle, die in Seenot geraten,

(Zuruf von Martina Tegtmeier, SPD)

entsprechend den internationalen Seenotrettungsregelungen gerettet und dahin zurückgebracht werden, wo sie aufgebrochen sind. Das ist unser Petitum.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD und Holger Arppe, fraktionslos)

Wir wollen nicht, das Seenotrettung als Hilfsmittel für illegale Schlepperei und illegale Zuwanderung verwendet wird.

(Beifall Horst Förster, AfD, und Holger Arppe, fraktionslos – Horst Förster, AfD: Nur darum geht es.)

Das muss einmal klipp und klar gesagt werden, das ist Ziel unseres Antrages. Und uns dann zu unterstellen, wir wären, wie Frau Larisch das gesagt hat, durch Unterlassen am Tod von Menschen schuldig, ist infam. Das gehört mal klargestellt! – Danke schön.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD und Holger Arppe, fraktionslos)

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 7/3447. Wer dem Antrag zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. – Gegenprobe. – Stimmenthaltungen? – Damit ist der Antrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 7/3447 bei Zustimmung der Fraktion DIE LINKE und Gegenstimmen der Fraktionen von SPD, CDU, AfD, Freie Wähler/BMV und des fraktionslosen Abgeordneten abgelehnt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Abgeordneten der Fraktion der AfD haben darum gebeten, gemäß Paragraf 88 unserer Geschäftsordnung eine persönliche Bemerkung abzugeben.

Ich rufe deshalb jetzt nacheinander die Abgeordneten auf und erteile Ihnen das Wort, Jens-Holger Schneider.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich verwahre mich gegen die Unterstellung von Frau Tegtmeier. Leitfaden meines Handelns ist meine christliche Überzeugung,

(Thomas Krüger, SPD: Welche Unterstellung meinen Sie denn?)

die freiheitlich-demokratische Grundordnung und unser Parteiprogramm.

(Thomas Krüger, SPD: Was wurde Ihnen denn unterstellt? – Heiterkeit vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Jochen Schulte, SPD)

Abgeordneter Christoph Grimm.

(Thomas Krüger, SPD: Na, nun bin ich gespannt. Vielleicht erfahren wir jetzt, was ihm unterstellt worden ist.)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn mir in der soeben hier geführten Debatte durch die Frau Abgeordnete Tegtmeier ein menschenfeindliches oder – menschenverachtend hatten Sie gesagt – menschenverachtendes Weltbild unterstellt wurde, so weise ich dieses als falsch zurück. Richtig ist, dass mein Menschenbild durch Humanismus geprägt ist. – Vielen Dank.

(Thomas Krüger, SPD: Da frage ich mich ja, was Sie in dieser Partei tun. – Sebastian Ehlers, CDU: Aha, und das Parteiprogramm vergessen.)

Professor Dr. Weber.

Liebe Bürger von Mecklenburg und Vorpommern! Frau Präsident! Verehrte Kollegen! Auch ich weise den Vorwurf von Frau Tegtmeier, ein menschenverachtendes Weltbild zu haben, entschieden zurück. Mein Weltbild ist alles andere als menschenverachtend.

(Thomas Krüger, SPD: Keine Förderung für Ausländer.)

Es ist für mich eine der höchsten Pflichten,

(Thomas Krüger, SPD: Deutscher ist nur, wer vier Großeltern hat. Ich fasse es nicht!)

die ich innerlich anerkenne, für Menschen einzutreten und dem Weltbild des Humanismus gerecht zu werden. Insofern war diese Unterstellung grob beleidigend.

(Heiterkeit bei Thomas Krüger, SPD – Zuruf von Torsten Koplin, DIE LINKE)

Abgeordneter de Jesus Fernandes.

(Wolfgang Waldmüller, CDU: Der auch?)

Sehr geehrtes Präsidium! Werte Abgeordnete! Ich weise den Vorwurf von Frau Tegtmeier, ich sei menschenverachtend, entschieden zurück. Ich weise den indirekten Vorwurf von Peter Ritter, wir sind undemokratisch, entschieden zurück,

(Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE)

und ich weise auch das Weltbild, was uns Frau Larisch andichten will, entschieden zurück. Unterlassen Sie in Zukunft solche Versuche, uns hier persönlich zu entmenschlichen!

(Heiterkeit bei Wolfgang Waldmüller, CDU: Ihr seid Schauspieler, das ist kaum zu glauben!)

Das widerspricht dem Grundgesetz und dem demokratischen Gedanken dieses Hauses, meine Damen und Herren.