Protokoll der Sitzung vom 20.06.2019

Herr Renz, eine Frage, die kurz und prägnant ist, bitte stellen Sie eine solche!

Darum bitte ich.

Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, bei dem Gesamtsystem Gesundheitswesen, welche Rolle spielt aus Ihrer Sicht der Patient, um möglicherweise dem Ärztemangel, der hier diskutiert wird, zu begegnen?

Wissen Sie, wenn Sie meinen früheren Reden mal zugehört hätten, da habe ich nämlich eindeutig gesagt, dass man immer eine patientenorientierte Sicht haben muss.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Was will eigentlich der Patient vom Gesundheitswesen? Das habe ich ausreichend dargestellt. Er will erstens einen gut zugänglichen Arzt,

(Jens-Holger Schneider, AfD: Genau.)

er will eine gute Versorgung haben,

(Jens-Holger Schneider, AfD: Er will ihn verstehen.)

und er will, dass es nicht zu teuer wird für ihn. Das sind die drei Bedingungen, die der Patient will. Und darum müssen wir kämpfen, dass das gesichert wird.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Jens-Holger Schneider, AfD: So ist es.)

Und außerdem möchte ich Ihnen noch sagen, natürlich will der Patient auch einen deutschen Arzt haben. Er will verstanden werden, er will nicht rumradebrechen, dass der Arzt praktisch unter Umständen einen Dolmetscher braucht, und er will natürlich jemanden haben, der mit dem deutschen Gesundheitswesen vertraut ist.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Deshalb ist diese Rede, warum müssen es unbedingt deutsche Ärzte sein, völlig abartig. Das hat nichts mit der Staatsbürgerschaft zu tun, sondern einfach damit, dass diese Ärzte bei uns kultiviert sind, und das ist, glaube ich, sinnvoll.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Ich hätte eine Nachfrage.

Eine Zwischenfrage, es ist eine zweite Zwischenfrage zulässig, wenn der Redner sie zulässt.

Lassen Sie eine zweite Frage des Abgeordneten Renz zu, Herr Dr. Jess?

(Andreas Butzki, SPD: Ja, immer.)

Bitte schön, Herr Renz.

Ich will mal etwas präzisieren. Wenn die Anzahl der Krankschreibungstage und die Anzahl der Kranken- oder Arztbesuche ständig steigt in Deutschland, glauben Sie, dass diese Aspekte unter anderem dann möglicherweise in dem, was ich vorher gesagt habe, im Bereich Gesundheitswesen eine Rolle spielen, um dem Ärztemangel, der sich wohl darstellt, zu begegnen?

Ich muss ehrlich sagen, jetzt weiß ich nicht richtig, worauf Sie hinauswollen.

(Heiterkeit bei Andreas Butzki, SPD – Zuruf von Christian Brade, SPD)

Aber eins kann ich Ihnen sagen, da muss man noch mal nach den Ursachen fragen. Warum sind die Arztbesuche bei uns so häufig? Wissen Sie, warum?

(Peter Ritter, DIE LINKE: Na?!)

Weil die Leute einfach hingehen müssen und sich das Rezept für das nächste Arzneimittel holen. Und das ist völlig unsinnig, das könnte direkt passieren. Genauso könnte es auch direkt passieren, dass er zum Physiotherapeuten geht, wenn der Physiotherapeut sagt, ja, die Behandlung ist sinnvoll. Diese Durchgangssituation Arzt ist in vielen Bereichen völlig unsinnig, und daran müssen wir arbeiten.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Ich hätte eine weitere Frage.

Ich glaube, dass das jetzt nicht mehr…

Herr Dr. Jess, gestatten Sie eine weitere Frage des Abgeordneten Renz?

(Jens-Holger Schneider, AfD: Das ist eine Fragestunde heute.)

Haben Sie noch mehr Fragen? Sonst sollten wir das lieber in der Lobby machen?

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der AfD)

Keine Angebote hier, nur die Frage: Lassen Sie eine weitere Zwischenfrage zu?

Aber natürlich.

Bitte schön, Herr Renz.

Sehr geehrter Kollege, kann ich aufgrund Ihrer Ausführungen schlussfolgern, dass, wenn wir einen extremen Bürokratieabbau im Bereich des Gesundheitswesens vorantreiben, sich dadurch möglicherweise der Ärztemangel und damit dann Ihre

Rückholprämie für deutsche Ärzte von 50.000 Euro erledigt haben?

Herr Renz, ich würde immer sagen, wir müssen an mehreren Fronten kämpfen.

(Jens-Holger Schneider, AfD: Genau.)

Und das ist eine sehr wichtige Front, da bin ich sofort bei Ihnen. Wir könnten gerne gemeinsam da aktiv werden, aber wir sollten an mehreren Fronten kämpfen und auch nicht nur an dieser Rückholprämie, sondern das, was Herr Glawe alles schon dargestellt hat. Und ich finde, das ist schon recht umfangreich, was wir in M-V dargestellt haben. Ich möchte auch mal der KV und Herrn Crusius herzlichen Dank sagen. Ich finde, da ist viel passiert.

(Sebastian Ehlers, CDU: Herr Crusius ist aber nicht KV, der ist Ärztekammer.)

Auch Herrn Glawe sage ich Dank.

Aber wir sollten an vielen Fronten kämpfen, um das Problem zu lösen, denn wir sind kein starkes Bundesland in Deutschland und haben durchweg Nachteile, genauso wie der Kannibalismus, den wir in den osteuropäischen Ländern treiben, den treiben die westliche Länder bei uns.

Danke schön.

Bitte schön.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Ums Wort gebeten hat für die Fraktion der AfD der Abgeordnete Professor Dr. Weber.