Protokoll der Sitzung vom 13.11.2019

aber wenn Sie das nicht wollen, ich wende mich gern auch indirekt zu.

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Wir sind es ja gewohnt, dass Sie hin und wieder Merkwürdigkeiten hier vorlesen. Aber wenn Sie jetzt Herrn Koplin mittelbar und so beklagend hier vortragen, die Anträge sind ja in den Ausschüssen abgelehnt worden, trotzdem hat Herr Koplin sie netterweise und seiner Aufgabe entsprechend dargelegt, und da wir sie alle wieder einbringen, möchte ich Sie nur daran erinnern, dass wir eben im Landtag beratende und keine beschließenden Ausschüsse haben. Und wenn man seine Anträge ernst nimmt und sie im Ausschuss abgelehnt sind, ist man deswegen gezwungen, sie hier wieder einzubringen. Vielleicht sollten Sie sich daran mal erinnern

(Martina Tegtmeier, SPD: Danke für die Belehrung, Herr Weber!)

oder die Geschäftsordnung dementsprechend mal genauer zur Kenntnis nehmen. – Danke.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Herr Kollege Ritter.

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Liebe Kollegin Tegtmeier, Sie haben der Ministerin eine enthusiastische Rede unterstellt

(Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

und der Opposition vorgehalten, sie würden das Haar in der Suppe suchen. Das liegt nun allerdings in der Natur der Sache, denn es ist alles relativ.

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Ein Haar auf dem Kopf ist relativ wenig und ein Haar in der Suppe ist relativ viel.

(Jochen Schulte, SPD: Was gucken Sie mich jetzt dabei an?! – Heiterkeit vonseiten der Fraktion der SPD – Dr. Ralph Weber, AfD: Was bleibt ihm denn anderes übrig, wenn er Frau Tegtmeier anspricht?)

Und wenn die Suppe dann so dünn ist wie das vorliegende Gesetz, dann brauchen Sie sich nicht zu wundern, wenn von uns in der Debatte noch mal Änderungsanträge auf die Tagesordnung gesetzt werden, die Sie mit wenig Geschick in den Ausschüssen, besser gesagt ohne Begründung abgelehnt haben.

(Beifall Dr. Ralph Weber, AfD)

Und so habe ich auch heute hier leider kein Argument gehört, warum Sie unsere Änderungsanträge wiederum ablehnen.

Aber ein interessantes Argument habe ich vernommen von Ihnen, und das macht mir Mut für unser gutes Transparenzgesetz, Kollege Schulte, wenn es nämlich darum geht, den Nachweis zu bringen, wer im Vorfeld von Gesetzgebungsverfahren bei der Regierungsanhörung schon an Gesetzen mitgewirkt hat. Insofern nehme ich Ihre Argumente gern auf, dass es also wichtig ist, dass

man die Dinge, die im Vorfeld von Gesetzgebungsverfahren, bevor sie den Landtag erreichen, schon mal beachtet. Dazu braucht es aber die Kenntnis vor allen Dingen der Oppositionsfraktionen, die im Vorfeld schon an Gesetzen mitgearbeitet haben.

Insofern ist es also eine wunderbare Grundlage, wenn wir uns in das Anhörungsverfahren zu unserem Fußabdruckgesetz oder guten Transparenzgesetz begeben. – Deshalb herzlichen Dank für Ihre Argumentation, Frau Tegtmeier.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Einzelberatung über den von der Landesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über die Finanzierung und zur Transparenz in der Freien Wohlfahrtspflege in Mecklenburg-Vorpommern und zur Änderung des Insolvenzordnungsausführungsgesetzes auf Drucksache 7/4009. Der Sozialausschuss empfiehlt, den Gesetzentwurf der Landesregierung entsprechend seiner Beschlussempfehlung auf Drucksache 7/4331 anzunehmen.

Wir kommen zur Einzelabstimmung.

Ich rufe auf den Artikel 1 Paragraf 1 entsprechend der Beschlussempfehlung des Sozialausschusses.

Hierzu liegt Ihnen ein Änderungsantrag der Fraktion der AfD auf Drucksache 7/4373 vor, soweit er den Paragrafen 1 betrifft. Über den lasse ich zunächst abstimmen. Wer diesem Änderungsantrag zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. – Gegenprobe. – Stimmenthaltungen? – Damit ist der Änderungsantrag der Fraktion der AfD auf Drucksache 7/4373, soweit er den Paragrafen 1 betrifft, bei Zustimmung der Fraktion der AfD und des fraktionslosen Abgeordneten Arppe und Gegenstimmen der Fraktionen von SPD, CDU, DIE LINKE und der fraktionslosen Abgeordneten Weißig abgelehnt.

Wer im Artikel 1 dem Paragrafen 1 entsprechend der Beschlussempfehlung des Sozialausschusses zuzustimmen wünscht, den bitte ich jetzt um ein Handzeichen. – Gegenprobe. – Stimmenthaltungen? – Damit ist Artikel 1 Paragraf 1 entsprechend der Beschlussempfehlung des Sozialausschusses bei Zustimmung der Fraktionen von SPD und CDU, Gegenstimmen der Fraktion der AfD und des fraktionslosen Abgeordneten Arppe und Stimmenthaltung der Fraktion DIE LINKE und der fraktionslosen Abgeordneten Weißig angenommen.

Ich rufe auf in Artikel 1 den Paragrafen 2 entsprechend der Beschlussempfehlung des Sozialausschusses. Wer dem zuzustimmen wünscht, den bitte ich jetzt um ein Handzeichen. – Gegenprobe. – Stimmenthaltungen? – Damit ist Artikel 1 Paragraf 2 entsprechend der Beschlussempfehlung des Sozialausschusses bei Zustimmung der Fraktionen von SPD und CDU, Gegenstimmen der Fraktionen der AfD, DIE LINKE und beiden fraktionslosen Abgeordneten abgelehnt. Nein, angenommen, Entschuldigung!

(Dr. Ralph Weber, AfD: Wäre schön, wenn Sie recht hätten.)

Ich wiederhole noch mal: bei Zustimmung der Fraktionen von SPD und CDU und Gegenstimmen aller anderen Anwesenden angenommen.

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Das Sozialministerium sagt mit seiner PM, das ist alles schon beschlossene Sache.)

Ich bitte Sie, wir sind in der Abstimmung, Herr de Jesus Fernandes, bitte!

(Der Abgeordnete Thomas de Jesus Fernandes hält sein Handy hoch. – Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Ja, deswegen ja! Also hier ist eine PM raus. Das Sozialministerium hat, also …!)

Also wollen wir jetzt noch lange hier rumrätseln?!

(Unruhe vonseiten der Fraktion der AfD – Peter Ritter, DIE LINKE: Dann geben Sie doch eine persönliche Erklärung ab, ist doch okay! – Zuruf von Ministerin Stefanie Drese)

Also ich unterbreche die Sitzung, wenn Sie sich jetzt nicht an die Disziplin halten. Wir sind in der Abstimmung!

(Jochen Schulte, SPD: Greifen Sie mal durch!)

Ich rufe auf den Artikel 1 Paragraf 3 entsprechend der Beschlussempfehlung des Sozialausschusses.

(Unruhe auf der Regierungsbank)

Hierzu liegt Ihnen ein Änderungsantrag …

Ich bitte auch, auf der Regierungsbank jetzt etwas ruhiger zu sein. Das stört unheimlich.

Also zu Artikel 1 Paragraf 3 liegt Ihnen ein Änderungsantrag der Fraktion der AfD auf Drucksache 7/4373 vor, soweit er den Paragrafen 3 betrifft.

(Zuruf von Minister Harry Glawe)

Über den lasse ich zunächst abstimmen. Wer diesem Änderungsantrag zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. – Gegenstimmen? – Stimmenthaltungen? – Damit ist der Änderungsantrag der Fraktion der AfD auf Drucksache 7/4373, soweit er den Paragrafen 3 betrifft, bei Zustimmung der Fraktion der AfD und des fraktionslosen Abgeordneten und Gegenstimmen der Fraktionen von SPD, CDU, DIE LINKE und der fraktionslosen Abgeordneten Weißig abgelehnt.

(Unruhe auf der Regierungsbank – Torsten Renz, CDU: Das Ministerium spricht noch die Pressemitteilung ab, die zu früh raus ist.)

Wer im Artikel 1 dem Paragrafen 3 entsprechend der Beschlussempfehlung des Sozialausschusses zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. – Bitte noch mal, das habe ich nicht ganz genau mitbekommen. –

(Peter Ritter, DIE LINKE: CDU noch mal Hände hoch, richtig!)

Danke schön. Gegenprobe. – Stimmenthaltungen? –

(Dr. Ralph Weber, AfD: Nichtteilnahme, wir sind ja lernfähig. – Peter Ritter, DIE LINKE: Links wirkt! – Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD – Heiterkeit bei Nikolaus Kramer, AfD)

Damit ist Artikel 1 Paragraf 3 entsprechend der Beschlussempfehlung des Sozialausschusses bei Zustimmung der Fraktionen von SPD und CDU, Gegenstimmen der Fraktion DIE LINKE, der fraktionslosen Abgeordneten, Nichtteilnahme an der Abstimmung der Fraktion der AfD

(Holger Arppe, fraktionslos: Ich hab mich enthalten.)