Protokoll der Sitzung vom 13.12.2019

(Peter Ritter, DIE LINKE: Er weiß es eben, er weiß es eben.)

Na ja, Frau Aßmann, irgendwo sickert ja immer etwas durch,

(Heiterkeit bei Nadine Julitz, SPD, und Peter Ritter, DIE LINKE – Jochen Schulte, SPD: Das ist Inkontinenz.)

und daher weiß ich das. Und woher die Geheimniskrämerei? Das muss ja seinen Grund haben. Besonders Wolfshunde und ihre Ableger sind zutraulicher und schlauer als Wölfe, aber deshalb auch gefährlicher.

Allein schon aus diesem Grund ist es notwendig, dass die Hygieneuntersuchungen den Abgeordneten zugänglich gemacht werden. Geheimniskrämerei nutzt keinem und zerstört das Vertrauen in Politik und Behörden!

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Es gibt dann nur Anlass zu Spekulationen.

Sollte sich herausstellen, dass unsere Wölfe sich in Zukunft mit Hunden immer öfter vermischen, muss man darüber nachdenken, ob der Schutzstatus für den Wolf überhaupt noch gegeben ist. Außerdem sind die nach

Westeuropa folgenden Wölfe der Art des eurasischen Wolfes zuzuordnen. Diese Art ist nicht vom Aussterben bedroht.

(Beifall Jörg Kröger, AfD)

Der letzte originär in Deutschland heimische Wolf war der Grauwolf, doch der ist definitiv ausgerottet worden. Das wird in der Diskussion völlig vernachlässigt.

Dann haben wir ja heute gehört, was die Bürokratie alles so ausbrütet. Es wird in Zukunft sicher – und davon bin ich überzeugt – ein bürokratisches Monstrum errichtet, das nicht funktionieren wird, es ist Blödsinn.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Horst Förster, AfD: Richtig!)

Und dann noch eins, Herr Kokert, wenn Sie in Ihrem Revier dann mal einen Wolf abschießen sollen, dann kann ich Ihnen einen guten Rat geben: Melden Sie sich lieber krank! Sie schießen garantiert den falschen und dann können Sie sich das Gesicht schwarzmachen.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Heiterkeit bei Beate Schlupp, CDU – Vincent Kokert, CDU: Haben Sie das etwa aufgeschrieben, da bei sich, was Sie eben gesagt haben?!)

Nein, das habe ich eben so …

(Vincent Kokert, CDU: Frei formuliert.)

Frei formuliert, ja, ja.

(Vincent Kokert, CDU: Dann wundert mich das nicht.)

(Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Also bei Ihnen laufen dann die Wölfe wahrscheinlich mit einem Schild um den Hals rum:

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der AfD)

Ich bin es, der abgeschossen werden muss.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

So vernehme ich jetzt Ihre Äußerungen.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der SPD – Vincent Kokert, CDU: Oh, mein Gott, es gibt so Dinge, die sollten niemals stattfinden!)

Ich hatte schon einmal hier in meiner Rede gesagt, dass wir Schutzzonen für unsere Wölfe brauchen, und in den anderen Gebieten unterliegen sie dem Jagdrecht und unterstehen nicht dem Schutzstatus. Und damit, Herr Dr. Weiß, würde sich alles andere erübrigen, was Sie hier gesagt haben. Das würde auch automatisch eine Obergrenze gewährleisten.

Rechtssicherheit zur Entnahme der Wölfe fordern Sie, Herr Minister Backhaus, hier schon die letzten drei Jahre.

Bloß ich sagte schon, was dann ausgebrütet wird, das funktioniert sowieso nicht. Die Wölfe werden hier bei uns – auch in Mecklenburg-Vorpommern und in ganz Deutschland – ständig zunehmen. Was nützt dann die Entnahme einzelner Wölfe? Gar nichts!

Die Weidetierhalter müssen geschützt werden und nicht unsere Wölfe, denn von den Wölfen gibt es schon genug. Die Wolfsrisse werden in Zukunft weiter zunehmen und wir werden uns hier in diesem Parlament noch sehr häufig mit dem Wolf beschäftigen müssen, weil der Druck aus der Bevölkerung immer mehr zunehmen wird, gerade auf den Dörfern. Aber die wollen Sie ja erhalten, genau das Gegenteil passiert.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Einen Moment bitte, Herr Strohschein!

Mir liegt noch eine Kurzintervention von Frau Aßmann vor. Frau Aßmann, bitte schön.

(Vincent Kokert, CDU: Ich möchte jetzt das mit dem schwarzen Gesicht noch mal klargestellt haben.)

Herr Strohschein, ich möchte die Gelegenheit nutzen, Ihnen vielleicht noch mal ein, zwei neue Erkenntnisse mit auf den Weg zu geben, die Sie in der Vergangenheit scheinbar nicht so aufgenommen haben.

Erst mal gibt es einen Unterschied, ob es ein Wolfshund ist oder ein Wolfhund. Zum Beispiel der Fall in Rostock, da handelte es sich um einen klassischen Wolfhund, wo man einfach zur Kenntnis nehmen muss, dass es natürlich einerseits sehr gut ist, wenn man schnell handlungsfähig ist, aber dass es eben auch zu einer klassischen Fehlentscheidung führen kann, wie das in Rostock der Fall ist, dass man nämlich einen Hund erwischt und keinen Wolf.

Dann möchte ich Sie darüber in Kenntnis setzen, dass ein Wolfsrüde sich sehr wohl, wenn er auf eine Hündin trifft, vermehrt,

(Horst Förster, AfD: Woher wissen Sie das denn?)

das aber im Umkehrschluss eine Wolfsfähe immer nur dann empfängnisbereit wird,

(Vincent Kokert, CDU: Jetzt schweift die Diskussion ab.)

wenn ein Wolfsrüde sich in ihrer Nähe befindet, und das auch noch saisonal. Das heißt, wenn wir eine einzelne Fähe irgendwo haben

(Vincent Kokert, CDU: Schwarzes Gesicht und Empfängnisbereitschaft.)

und sie würde durch eine Siedlung kommen, würde sie sich nicht mit einem Rüden verpaaren können. Das geht biologisch einfach nicht. Nehmen Sie das bitte zur Kenntnis!

Wenn Sie denn sagen – und das war jetzt der ausgesprochene Wunsch von Herrn Kokert –, wenn man ein Jäger ist

(Heiterkeit bei Vincent Kokert, CDU: Schwarzes Gesicht!)

und gegebenenfalls die Rechtslage irgendwann da ist, dass man einen Wolf bestandsregulierend schießen kann, dass man sich dann lieber krankmelden soll oder man könne sich das Gesicht gleich schwarz anmalen: Wenn mir schlecht ist, dann werde ich eher grün als schwarz. Herrn Kokert geht das, glaube ich, genauso. Und falls er sich das Gesicht dann doch schwarzmalen soll, dann holen Sie bitte die Schuhcreme raus und wir machen das gemeinsam!

(Heiterkeit bei Vincent Kokert, CDU: Frau Präsidentin, ich fühle mich gemoppt!)

Herzlichen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD und Vincent Kokert, CDU)

Herr Strohschein, möchten Sie auf Frau Aßmann erwidern?