Protokoll der Sitzung vom 26.10.2001

(Biallas [CDU]: Dann werden Sie aber den „Pastor Gnadenlos“ kennen lernen!)

- Na gut.

(Möllring [CDU]: In Hildesheim wird das aufgehoben?)

- Das kann ich Ihnen im Moment nicht sagen. Es gibt insofern Gespräche zwischen der Bezirksregierung und der Stadt Hildesheim. Was da der aktuelle Stand ist, kann ich Ihnen im Moment nicht sagen.

Das Wort hat jetzt der Kollege Biallas, der sich als „Pastor Gnadenlos“ bezeichnet hat.

Herr Minister, wie beurteilen Sie die Tatsache, dass die Leitung der Polizeiinspektion Cuxhaven nach der Befragung, wie sie diese Verordnung nach einem Jahr in der Praxis beurteilt, gesagt hat, sie habe außerordentlich gute Erfahrungen damit gemacht, das habe das polizeiliche Einschreiten rechtlich klargestellt und damit praktikabel gemacht?

Herr Bartling!

Herr Biallas, Sie haben mich nach meiner Beurteilung einer Aussage eines Polizeibeamten gefragt. Ich kenne die Aussage des Polizeibeamten nicht. Aber auch eine solche Aussage wird bei der Überprüfung einer solchen Verordnung natürlich mit in die Bewertung durch die Bezirksregierung einbezogen.

(Biallas [CDU]: Also wird sie nicht aufgehoben!)

- Das kann ich Ihnen nicht zusagen. Denn allein aufgrund einer solchen Aussage ist die Bewertung, ob etwas aufgehoben wird oder Bestand hat, natürlich nicht möglich.

Damit ist die Frage 1 beantwortet. - Ich rufe auf

Frage 2: Schweres Erbe des Ministerpräsidenten voller ‚genetischer Folgeschäden‘

Die Frage stellt die Frau Kollegin Harms. Frau Harms!

In der September-Ausgabe der Zeitschrift Nobilis, einem Magazin für Lebensart aus Hannover,

(Frau Elsner-Solar [SPD]: So etwas lesen Sie?)

ist ein Interview mit dem Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen veröffentlicht. Gabriel bewertet in diesem Gespräch Entscheidungen der

SPD-Landesregierung unter der Führung seiner Vorgänger Gerhard Schröder und Gerhard Glogowski u. a. mit den Worten: „Aber es war nicht nur ein leichtes Erbe, ich habe auch genetische Folgeschäden ausgleichen müssen, das INI und einiges mehr.“

Ich frage die Landesregierung:

1. Warum bewertet der Ministerpräsident das INI als „genetischen Folgeschaden“?

2. Seit wann wird die Entscheidung für das INI als ein Schaden bewertet?

3. Welche weiteren Entscheidungen der Vorgänger des Ministerpräsidenten werden als „genetischer Folgeschaden“ bewertet?

Die Antwort erteilt der Minister für Wissenschaft und Kultur.

(Frau Pawelski [CDU]: Muss er schon wieder ausbügeln?)

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Anfrage hat eine ironische Bemerkung von Ministerpräsident Gabriel zum Gegenstand.

(Oh! bei der CDU und bei den GRÜ- NEN)

Sie bezieht sich auf die Startschwierigkeiten des International Neuroscience Institute, INI. Diese Startschwierigkeiten sollen jetzt mit einem unternehmerischen Konzept der INI-Gesellschafter und durch wissenschaftliche Kooperationen u. a. mit der Universität Witten/Herdecke überwunden werden.

Dies vorausgeschickt, beantworte ich Ihre Fragen wie folgt:

Zu Frage 1 und 3 zusammen: Ich verweise zunächst auf die einführenden Bemerkungen. Im Übrigen: Herr Ministerpräsident Gabriel hat in dem Gespräch mit der von Ihnen gelesenen Zeitschrift Nobilis mit den zitierten Äußerungen deutlich gemacht, dass Landesregierungen immer wieder Entscheidungen zu treffen haben, bei denen zwischen einem nicht völlig auszuschließenden Risiko auf der einen Seite und den Chancen und

Entwicklungsperspektiven für das Land und die Menschen auf der anderen Seite abgewogen und gewichtet werden muss. Deshalb besteht ein solches Erbe immer auch aus Entscheidungen und ihren Folgen, die neben den Chancen ein potentielles Risiko in sich tragen.

Zu Frage 2: Ein finanzieller Schaden ist bisher nicht eingetreten. Die zahlreichen Überstunden in meinem Ministerium sind alle unbezahlt geblieben.

(Beifall bei der SPD)

Zu einer Zusatzfrage Frau Kollegin Pothmer!

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Minister, wenn Sie uns das Interview des Ministerpräsidenten unter der Überschrift „Ironie“ verkaufen wollen, dann frage ich Sie: Ist die Antwort der Landesregierung auch als feine Ironie zu bewerten?

(Groth [SPD]: Teils, teils! - Möhr- mann [SPD]: Die einen sagen so, die anderen so!)

Herr Minister, in der Geschäftsordnung ist Ironie nicht vorgesehen.

Das sehe ich auch so. Es steht der Regierung nicht an, sachliche Fragen des Parlaments mit ironischem Unterton zu beantworten.

(Beifall bei der SPD - Oh! bei der CDU und bei den GRÜNEN)

Frau Kollegin Harms!

Herr Minister, dann noch einmal ganz unironisch: Wie lange wird denn die Startphase des INI dauern?

Herr Oppermann!

Das INI ist seit ungefähr einem Jahr in Betrieb. Im Augenblick wird eine unternehmerische Konzeption für das INI erarbeitet, und es werden Gespräche mit der Universität Witten/Herdecke geführt, damit ein wissenschaftlicher akademischer Partner gefunden werden kann.

(Frau Pawelski [CDU]: Kann!)

Ich bin zuversichtlich, dass mit dem neuen Konzept das INI wirtschaftlich erfolgreich sein kann.

(Frau Pothmer [GRÜNE]: Kann!)

Frau Pawelski!

Kann, Herr Minister, das haben wir sehr wohl verstanden.

Wie weit ist denn der Stand der Verhandlungen zwischen der Universität Witten/Herdecke und dem INI, damit die Folgeschäden für das INI möglichst gering sind?

Eine Folgeantwort, bitte!

Die Universität Witten/Herdecke hat eine Kommission eingerichtet und beabsichtigt, die Gespräche bis zum Jahresende zum Abschluss zu bringen.

(Frau Pawelski [CDU]: Positiv oder negativ? - Fischer [CDU]: Er ist je- denfalls seit acht Monaten guter Hof- fnung! - Frau Pawelski [CDU]: Noch einen Monat, dann hat er ein Kind!)

Frau Pothmer zu ihrer zweiten Zusatzfrage!