Schaulen, de sick besünners för dat Plattdüütsche oder Seelterske insetten doot, de köönt dit Johr dat eierste Mool den Binomen „Plattdeutsche Schule“ und „Saterfriesische Schule“ föhren. De Litje Skoule Skäddel - Grundschule Scharrel - is nu „Seelterfräiske Skoule“. De Grundschaulen in Hankensbüttel, in Gnarrenburg-Kuhstedt, in Steinkirchen un in Wallinghausen un de Realschaul Möörkenschaul in Leer dröfft sick „Plattdüütsche School“ nennen.
Noch mehr is in de Regionen sülms passeert: bi Heimatverenen, bi Speelkoppels un in de Medien. Na ja, dor geiht dat immer noch wat beter.
De Kollegen Renate Geuter, Karl-Heinz Bley un ik, wi wören lesten Saterdag in Hollerup - in Holdorf - bi den Uptakt van dat teihnte Plattdüütsche Johr in dat Ollenburger Münsterland. Dat is ne wunnerbore Soke. Jedet Johr deit ene Gemeende besünners wat för dat Plattdüütsche. Dann övernimmt dat ne ännere Gemeende - in dat Ollenburger Münsterland gifft dat över twintig -, un no twintig Johren geiht dat van vörn wedder los. Dat nennt man up Hoogdüütsch woll Nachhaltigkeit.
Ut Hollerup hebb ik för dat Präsidium denn ok en Hart mitbröcht. Dat is nich nachhaltig. Dat dröfft ji upeten.
(Der Redner übergibt dem Vizepräsi- denten, der Schriftführerin und dem Schriftführer je ein Lebkurchenherz - Beifall)
Ich darf mich für den Sitzungsvorstand herzlich bedanken, Herr Kollege Poppe. Ich kann das jetzt leider nicht auf Platt.
Dat gifft aver immer noch Masse Soken, de mööt wi anpacken. Doröver steiht veel in den Antrag. Ik will dat nich allens uptellen. Mi liggt besünners an een Punkt. Dor geiht dat üm Mensken, de in de Pleeg arbeiten daut.
För de kann dat van Belang ween, de Sproke to kennen, mit de olle Lüü upwassen sünd. Wenn disse Lüü dement werrt, dann is de Kontakt up den
Dorto gifft dat nen lüttket Heft, rutgeven van den Bundesraat för Nedderdüütsch mit den Titel: „Respekt für mich und meine Sprache. Plattdeutsch in der Pflege“. Ik kann dat nich allens vörstellen. Aver dat geiht van de Froge, wo dat vandoge all löppt, över Bispellen ut de Praxis in Molbern - Molbergen -, in Wildshusen - Wildeshausen - un ok in Hamburg-Wandsbek bit hen to de Froog: Wu geiht dat wieter? „Snack man ruhig platt mit mi!“, „Singst du en beten mit mi?“, snacken över Bilder ut de ollen Tieden - dat sünd Ideen ut de Praxis. Loot us ok doröver diskuteern!
Ji seiht: Dat Fördern van Nedderdüütsch un Saterfreesk is nich ne Maude för kotte Tied. Dat is ne Upgave up de Duur.
Mit dat Plattdüütsche hebbt wi en Schatz in Neddersassen. Up de mööt wi kieken, de mööt wi bewohren. De is nich blots gaud för den Alldag, Dönkes un Vertellsels. Dat is ok manges echte Literatur.
Un dorto will ik at Bewies mool een Gedicht van Klaus Groth vördregen. Klaus Groth is nich ut Neddersassen. Aver he hett in use nedderdüütsche Sproke schreven. He is ut Holsteen.
Herr Kollege Poppe, ich muss Sie leider unterbrechen, obwohl ich Ihnen gerne zuhöre. Aber der Kollege Klare möchte Ihnen eine Zwischenfrage stellen. Lassen Sie die zu?
Herr Poppe, bevor Sie weitermachen, muss ich für den Sitzungsvorstand feststellen: Wir haben uns wirklich herzlich bedankt. Aber wir drei, die wir hier sitzen, sind alle keine Sprachsachverständigen. Frau Kohlenberg und Herr Brinkmann sagen mir: Wir haben da auch Schwierigkeiten. - Kalle, wir treten dir eins ab, weil du Sprachsachverständiger bist.
Ik koom torügge to dat Gedicht van Klaus Groth ut Holsteen. De heff dor vör bold 200 Johren leevt. Dat Gedicht hebb ik dat eierste Mool hört, at Hannes Wader dat sungen hett. Dat güng mi so richtig an ’t Harte. Dat Gedicht heet „Min Jehann“. Klaus Groth hett dat för sien Brauer schreven, at de dood bleven is. Ji köönt dat all verstohn. Probeert dat ut! Ji mösst blots weten: En Sot is en Brunnen.
„Ik wull, wi weern noch kleen, Jehann, Do weer de Welt so grot! Wi seten op den Steen, Jehann, Weest noch? bi Nawers Sot. An Heben seil de stille Maan, Wi segen, wa he leep, Un snacken, wa de Himmel hoch Un wa de Sot wul deep.
Weest noch, wa still dat weer, Jehann? Dar röhr keen Blatt an Bom. So is dat nu ni mehr, Jehann, As höchstens noch in Drom. Och ne, wenn do de Scheper sung Alleen, int wide Feld: Ni wahr, Jehann? dat weer en Ton! De eenzige op de Welt.
Mitünner inne Schummerntid Denn ward mi so to Mod. Denn löppt mi ’t langs den Rügg so hitt, As domals bi den Sot. Denn dreih ik mi so hasti um, As weer ik nich alleen: Doch allens, wat ik finn, Jehann, Dat is - ik sta un ween.”
Vielen Dank, Herr Poppe. Das Präsidium darf Reden nicht kommentieren. Aber das war eindrucksvoll, darf ich sagen.
Bevor ich jetzt dem Kollegen Thiele für die CDUFraktion das Wort gebe, darf ich die Kollegin Andretta bitten - sie soll an dem Genuss teilhaben -, mich abzulösen. Bei diesem Wechsel gebe ich natürlich mein Herz an sie weiter. Der Kollege Klare kriegt es dann von anderer Seite.
Mien leev Präsident! Ik doch al, wi harren al weer dat Vergnögen. Dat was dann dat darde Maal disse Plenum. Aver he kann mi ja nu nich verstahn. Dann kann ’t ok egentlich nich scheevgahn.
Herr Kollege, ich glaube, Sie haben jetzt schamlos ausgenutzt, dass ich auch zu den Sprachunkundigen gehöre.
Fru Präsidentin, nu hebb ik man dat Problem, dat Kolleg Bachmann mien Gesicht weer sehn kann. Maal kieken, of dat good geiht.