Frau Präsidentin, vielen Dank. - Frau Ministerin, ich hatte die Frage, wie Sie die Ausbreitungsrisiken in Bezug auf die ASP insbesondere im Hinblick auf die unterschiedlichen Wildschweindichten hier im Land beurteilen.
In jüngster Zeit wurde auch vom Bundesminister die Forderung nach einer flächendeckenden Reduzierung der Schwarzwildbestände formuliert. Dafür gibt es auch nach Auffassung des FriedrichLoeffler-Institutes keine sachliche Begründung. Die genannten Reduzierungsraten von 60 % beruhen auf Modellrechnungen im Rahmen eines Ausbruchszenarios. Das gilt aber nicht für präventive Maßnahmen. In Regionen mit hoher Wildschweindichte ist es hingegen angezeigt, die Schwarzwildbestände deutlicher zu regulieren.
Das Institut Wildtierforschung hat Auswertungen vorgenommen, die deutlich aufzeigen, dass wir in Niedersachsen drei unterschiedliche Situationen vorfinden: Im Westen haben wir einen Frühjahrsbestand, der weitgehend unter 0,2 Stück pro 100 ha liegt. Hier braucht aus virologischer Sicht die Bejagung nicht verstärkt zu werden. In der Mitte Niedersachsens erreichen wir derzeit Dichten, bei denen wir davon ausgehen können, dass eine intensivere Bejagung - z. B. durch revierübergreifende Jagden - möglich und sinnvoll ist, um
den Schwarzwildbestand in kurzer Zeit auf ein vertretbares Maß zu reduzieren. Im Osten und Süden Niedersachsens - den Regionen, die schon immer deutlich hohe Schwarzwildstrecken aufwiesen - sollten die Bestände deutlicher reduziert werden. Hier werden wir mit der Landesjägerschaft und auch mit den Jagdausübungsberechtigten intensiv über weitere Jagdstrategien diskutieren.
Frau Präsidentin! Sehr geehrte Ministerin! Ich möchte meine Frage ohne Vorbemerkung oder Koreferat vortragen und Sie fragen: Was wissen Sie bezüglich der Virusübertragbarkeit bei Raubtieren oder Aasfressern?
Mit Virusüberträgern meinen Sie sicherlich beispielsweise den Wolf oder den Raben. Grundsätzlich können Wölfe von allen Krankheiten wie andere Caniden - Hunde, Füchse, Schakale und Marderhunde - befallen werden. Diese Krankheiten können auch von Wölfen bei entsprechenden Kontakten mit einem potenziellen Empfänger übertragen werden. Eine Aufzählung der potenziellen Krankheiten würde hier natürlich den Rahmen sprengen.
Entscheidend ist, dass durch die Wiederbesiedelung durch Wölfe das Risiko der Einschleppung von Krankheiten nicht signifikant erhöht worden ist. Der Mensch ist wirklich der Hauptvektor, der zur Weiterverbreitung beiträgt, indem er die ASP über die Verfütterung oder Entsorgung von Speiseabfällen oder durch Kleidung und Gerätschaften, die in Kontakt mit verseuchtem Material standen, vorantreibt. Dies wurde zuletzt durch umfangreiche Untersuchungen u. a. zu ASP-Ausbrüchen in Armenien, Aserbaidschan und Russland ausdrücklich bestätigt.
on des Fells bzw. Gefieders von Raubtieren bzw. Aasfressern - kann tatsächlich nicht generell ausgeschlossen werden. Eine Vermehrung des Virus findet in bzw. auf diesen Tieren aber nicht statt. Der Wolf ist auch da keine Ausnahme. Auch wenn er weiter wandert als andere Prädatoren, wird davon ausgegangen, dass er keine Vorräte mitnimmt und das kontaminierte Fell putzt. Das Virus überlebt eine Darmpassage nicht.
(Dr. Stefan Birkner [FDP]: Nein, ich habe keine Fragezettel ausgefüllt! - Hermann Grupe [FDP]: Der hat den falschen Zettel genommen! - Heiter- keit)
Frau Ministerin, setzt sich die Landesregierung dafür ein, dass insbesondere in den niedersächsischen Landesforsten und in den angrenzenden Revieren die Jagd verstärkt wird? Denn dort hätten Sie ja den direktesten Einfluss.
Ja, natürlich, weil wir Vorreiter sind, eine Vorbildrolle haben. Wir sind bereits an diesem Thema dran, und die ersten Jagden in der Jagdsaison sind auch erfolgreich gelaufen und werden weiterhin laufen.
Vielen Dank. - Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Frau Ministerin, befürwortet die Landesregierung im Falle eines Ausbruchs in Osteuropa temporäre Grenzkontrollen, um die Einfuhr von kontaminierten Wurstwaren zu verhindern?
Wir brauchen hier nicht „im Falle eines Ausbruchs“ zu sagen; denn im Osten ist ja die ASP ausgebrochen. Deswegen sind die Kontrollen da. Die Kontrollen sind schon vorher eingeführt worden. Es gab auch vorher schon eine Schweinepest. Die gleichen Kontrollen gelten natürlich auch bei der ASP.
c) Kinder- und Jugendpsychiatrie Wunstorf: Was wusste die Landesregierung? - Anfrage der Fraktion der AfD - Drs. 18/187
- Bei neuen Kollegen machen wir jetzt eine Ausnahme, wenn noch jemand die Einbringung der Anfrage übernehmen will. Ansonsten liegen hier keine weiteren Wortmeldungen vor.
Den Online-Nachrichten des NDR war am 15. Januar 2018 zu entnehmen, dass Ärzte in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Wunstorf bis Mitte der 1970er-Jahre mindestens an 286 Kindern Versuche mit Schlafmitteln und Psychopharmaka vorgenommen haben sollen. Darüber hinaus sollen auch fragwürdige Untersuchungsmethoden an Kindern getestet worden sein. Es soll sich um Medizinversuche gehandelt haben, für die offenbar nicht die nötigen Zustimmungen der jeweiligen Erziehungsberechtigten vorgelegen haben sollen.