Sie können dann davon ausgehen, dass das, was ich hier sage, dann auch versucht wird, von der Landesregierung umzusetzen. Ist das gut? – Gut.
(Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ich höre ziemlich genau hin! Ich schaue, was danach herauskommt!)
Lassen Sie mich noch zwei Anmerkungen zum Ausbildungsverbund machen. Es handelt sich um 450 Ausbildungsplätze, die mit Partnerbetrieben im Ausbildungsverbund gemacht werden. Die Partnerbetriebe brauchen nur 290 Euro zu bezahlen und die Arbeitskleidung zu stellen.
Meine Damen und Herren, es war kein Problem, im Rhein-Neckar-Raum genügend Partnerbetriebe zu finden. Herr Kollege Wiechmann und Frau Thomas, was jedoch immer ein Problem ist, ist es, qualifizierte Auszubildende zu bekommen. Von den 450 Ausbildungsplätzen sind noch ca. 230 – heute habe ich in der Zeitung gelesen, es wären jetzt nur noch 200 – zu vergeben, was zeigt, dass die jetzt bestehende Ausbildungslücke auch in Zukunft geschlossen werden kann. Die Partnerbetriebe waren nicht das Problem.
Das hat doch mit der Schulpolitik nichts zu tun, Herr Kollege Wiechmann, sondern natürlich auch damit, dass Sie für bestimmte Ausbildungsberufe auch bestimmte Qualifikationen brauchen.
Die jungen Menschen machen einen Test, werden dann beraten, und es ist natürlich nicht immer leicht, für sie Ausbildungsberufe zu finden. Der Ausbildungsverbund ist deswegen ein so großer Erfolg, weil natürlich die jungen Menschen vorher auf die Ausbildungsfähigkeit hin getestet wurden. Es ist natürlich für ein mittelständisches Unternehmen sehr interessant, dass es junge Menschen bekommt, die befähigt sind, eine Ausbildung aufzunehmen und auch zu beenden. Die Bitte, die wir auch hier äußern, ist, ob man nicht mit überbetrieblichen Ausbildungsstätten, die es in Rheinland-Pfalz gibt, einen Ausbildungsverbund mit ausbildungswilligen Betrieben eingehen könnte. Der Herr Minister hat vorhin gesagt, das gibt es. Die ISB bezuschusst das, aber man könnte das vielleicht noch verstärken.
Wir müssen in den nächsten beiden Jahren – damit will ich schließen – nochmals gewaltige Anstrengungen unternehmen, um die Lehrstellenlücke bis zum Jahr 2007 zu schließen. Wir sind aber guten Mutes, dass wir das auch erreichen werden.
Meine Damen und Herren, weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Damit ist dieser Tagesordnungspunkt beendet.
Sehr geehrter Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! In fast genau einem Jahr, am 9. Juni 2006, beginnt in Deutschland die FIFAFußballweltmeisterschaft 2006. 1974, also vor 32 Jahren, war Deutschland zum ersten und bis heute zum letzten Mal Gastgeberland dieses großen Fußballfestes. Damals gab es keine Spiele in Rheinland-Pfalz. Ich freue mich – ich denke, wir alle freuen uns –, dass bei diesem weltweiten Sportereignis, das neben den Olympischen Spielen einzigartig dasteht, fünf Spiele in Rheinland-Pfalz, im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern, ausgetragen werden.
Für die Landesregierung, und wie wir aus allen Debatten bisher vernommen haben, auch für dieses Parlament und für die Bevölkerung unseres Landes RheinlandPfalz, ist eine große und gern angenommene Verpflichtung auf uns zugekommen. Das Motto der Weltmeisterschaft 2006 „Die Welt zu Gast bei Freunden“ heißt für Rheinland-Pfalz, dass wir dieses Motto mit Leben erfüllen wollen und das Land als sympathischen, weltoffenen und herzlichen Gastgeber präsentieren wollen.
Wert und Wichtigkeit dieses weltweit größten Medienereignisses beschränken sich nicht nur auf vier Gruppenspiele und ein Achtelfinalspiel auf dem Betzenberg. Die Durchführung einer Fußballweltmeisterschaft ist für ein Land und eine Region und eine Stadt ein nicht hoch genug einzuschätzender Imagefaktor, ein Job- und Wachstumsmotor und eine für Jahrzehnte nicht wiederkehrende Chance, in diesem Fall die Stadt Kaiserslautern als Wissenschafts- und Hightech-Standort, die Pfalz als wunderschönes Reise- und Erlebnisland sowie als Weinlandschaft und unser ganzes Land Rheinland-Pfalz mit seinen kulturellen und historischen Wurzeln als wirtschaftsstarkes, innovatives Land im Herzen Europas mit vielen touristischen Highlights in aller Welt deutlich zu machen.
Die Landesregierung – ich hoffe, ich darf formulieren „wir alle“ – hat daher die Bewerbung Kaiserslauterns als WM-Spielort von Anfang an intensiv unterstützt. Entscheidendes Leitmotiv dabei war es nicht, den Fußballfans im eigenen Land eine Chance zu eröffnen, das freilich auch. Es ging uns zentral darum, Spiele hautnah auf dem Betzenberg miterleben zu können, und wir wollten von Anfang an den großen Nutzen, den die Weltmeisterschaft für die Menschen, die Wirtschaft und speziell den Tourismus in Kaiserslautern, in der Pfalz und weit über diese Region hinaus bewirken wird, für Rheinland-Pfalz sichern.
Mit vielen Projekten und Initiativen und durch ein breit gefächertes Programm im Vorfeld der Weltmeisterschaft haben die Ressorts der Landesregierung seit mehr als einem Jahr begonnen, Motivation und Begeisterung für dieses sportliche Großereignis bei der rheinlandpfälzischen Bevölkerung aufzugreifen und zu verstärken und damit zugleich für die Besucherinnen und Besucher aus aller Welt ein Signal zu setzen, dass wir als zukünftiger Gastgeber der WM bereits in Topform sind.
Ich bin fest davon überzeugt, dass es hunderttausenden von Besuchern aus Nah und Fern, die die Spiele auf dem Betzenberg – leider aus Platzgründen wohl nicht alle im Stadion – sehen werden, dieses sportliche Großereignis, aber auch unser Land und seine Menschen als unvergessliches Erlebnis in Erinnerung behalten werden.
Weil wir die Wichtigkeit und Einzigartigkeit dieses Weltereignisses erkannt haben, hat der Ministerrat bereits im März 2004 einen Staatssekretärsausschuss „WM 2006“ eingesetzt und einen Beauftragten für die Vorbereitung der Fußballweltmeisterschaft berufen.
Ich will die Gelegenheit nutzen, um Ihnen, Herr Dr. Kemper – er ist unter uns – herzlich zu danken, Ihnen und Ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern. Es ist eine hervorragende Arbeit, die Sie bisher schon abgeliefert haben.
Die Vorbereitungen einer Fußball-Weltmeisterschaft regelt und koordiniert man nämlich nicht mit leichter Hand nebenbei.
Zusammen mit den Partnern in der Stadt Kaiserslautern, die ebenfalls hervorragende Arbeit leisten, dem FIFAOrganisationskomitee in Frankfurt, den Medien und Sponsoren und vielen anderen Helferinnen und Helfern hat die intensive Vorbereitungsarbeit längst begonnen. Ich will ein besonderes Dankeschön an die Adresse von Dr. Zwanziger sagen, mit dem wir eine ausgezeichnete Zusammenarbeit pflegen können.
Lassen Sie mich zu dem Stichwort „FußballWeltmeisterschaft 2006 als Wachstumsmotor“ einige Gedanken ansprechen: 32 Mannschaften aus allen Erdteilen werden an dieser Weltmeisterschaft teilnehmen. Sie bestreiten in der Zeit vom 9. Juni bis zum 9. Juli 2006 64 Spiele. Über 3 Millionen Fußballfans werden Zuschauer im Stadion sein, davon – so schätzt der DFB – werden ca. 1,2 Millionen aus dem Ausland kommen. Diese Zuschauerinnen und Zuschauer werden, so Tourismusexperten, ca. 5 Millionen Übernachtungen in Deutschland benötigen. Auf diesen enormen Schub für den Tourismus werde ich noch etwas ausführlicher eingehen.
Wissenschaftlich fundierte Prognosen und Studien haben – auch auf der Basis intensiver Analysen früherer Fußballweltmeisterschaften und Olympischer Spiele – ergeben, dass die Weltmeisterschaft 2006 dem deutschen Wirtschaftskreislauf eine zusätzliche Bruttowertschöpfung von bis zu 8 Milliarden Euro bescheren kann. Neuesten Prognosen zufolge soll das Bruttosozialpro
dukt sogar um bis zu 40 Milliarden Euro steigen. Hiervon wird – Sie wissen, wir Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer sind ein „Fünf-Prozent-Land“, das heißt, wir sind an all den Ziffern, die sich bundesweit auf Wirtschaftsdaten beziehen, zu 5 % beteiligt, wie auch mit dem Bevölkerungsanteil – ein nicht unerheblicher Teil in Rheinland-Pfalz hängen bleiben.
Neben allen Sparten der Sportbranche werden vor allem das Baugewerbe – das ist bereits an einer Reihe von Stellen zu sehen und wahrzunehmen –, die Gastronomie, die Hotellerie, der Touristikbereich, der Einzelhandel und die Informationsdienstleister von den Investitionen für die Weltmeisterschaft und vom Besucherstrom der Spiele profitieren.
Allein in der Tourismusbranche – so eine Studie der Ruhr-Universität Bochum – werden ca. 3 Milliarden Euro Umsatzplus erwartet. Für den Spielstandort Frankfurt am Main zum Beispiel erwartet die dortige Industrie- und Handelskammer – sie hat eine entsprechende Untersuchung vorgenommen – ca. 10.000 befristete zusätzliche Jobs, wovon bis zu 2.000 als dauerhafte Arbeitsstellen erhalten bleiben könnten, so wird dort prognostiziert.
Das Stadion bei uns in Kaiserslautern ist nicht in der Größe, aber durchaus in vergleichbaren Dimensionen. Man wird sich bezogen auf Kaiserslautern bewegen und orientieren dürfen.
Nach längeren Verhandlungen hat die FIFA den Ausrichterstädten, bei einem ansonsten werbefrei bereitzustellenden Stadion, die Mittelbande für eine Vermarktung mit dem Namen der Stadt überlassen. Die Tatsache, dass dieser Schriftzug bei allen Spielen ständig auf dem Bildschirm präsent ist, wird für Metropolen wie Berlin, Hamburg und München den internationalen Bekanntheitsgrad vielleicht nicht wesentlich erhöhen, für eine Stadt wie Kaiserslautern ist dieses Marketing unbezahlbar.
Der Name der kleinsten WM-Stadt in Deutschland – eine der kleinsten Ausrichter-Städte in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft überhaupt – wird nach 2006 auch in Bolivien, Japan, Neuseeland und anderswo ungleich bekannter sein als heute. Marketingexperten beziffern den reinen Werbewert hierfür auf über 500.000 Euro pro Spiel.
Weltweit werden sich ca. 30 Milliarden Zuschauer die 64 Spiele der WM im Fernsehen anschauen. Die Prognosen besagen, dass pro Spiel ca. 500 Millionen Menschen vor den Bildschirmen sitzen werden. Wenn es die strengen, noch nicht im Detail feststehenden FIFARegeln zulassen, wollen wir versuchen, auch den Namen des Landes Rheinland-Pfalz bei dieser weltweiten TV-Präsenz sichtbar werden zu lassen.
Aber es bleibt nicht nur bei der Übertragung der Spiele. Fernsehstationen aller Welt werden über Land und Leute berichten, über die Besonderheiten und Schönheiten der einzelnen Ausrichterstädte und der Regionen, in denen diese liegen. Auch hierauf bereiten wir uns mithil
Am 9. Dezember 2005 findet in Leipzig die Auslosung der Mannschaften statt. Journalisten aus aller Welt werden anwesend sein. Das Schnüren von multimedialen Informationspaketen, in denen alle Informationen über das Fritz-Walter-Stadion, die Stadt Kaiserslautern und das Land Rheinland-Pfalz enthalten sein werden, hat begonnen. Insbesondere Journalisten derjenigen Länder – dies werden acht bis zehn sein – je nach Auslosung der Kombinationen im Achtel-Finale, die in Kaiserslautern spielen werden, sind ab diesem Tag an allen sportlichen, spieltechnischen, touristischen, verkehrsbezogenen und kulturellen Informationen über Kaiserslautern und unser Land hoch interessiert. Sie müssen und sie werden umgehend mit Informationen in Bild, Ton und Schrift in entsprechender Qualität und auch in der jeweiligen Sprache beliefert werden.
Die Effekte all solcher Marketingbeiträge sind zwar schwer in Euro und Cent messbar, es steht aber völlig außer Frage, dass das Image der Stadt Kaiserslautern und des Landes Rheinland-Pfalz dauerhaft davon profitieren werden.
Einen Marketingbereich will ich kurz gesondert hervorheben: Die Werbung für das Weinland Rheinland-Pfalz.