..................................................................................................................................... 1593 Abg. Dr. Schmidt, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:......................................................................................... 1586 Abg. Dr. Wilke, CDU:......................................................................................................................... 1582, 1583 Abg. Frau Anklam-Trapp, SPD:................................................................................................................... 1584 Abg. Frau Hayn, CDU:....................................................................................................................... 1579, 1580 Abg. Frau Klöckner, CDU:................................................................................................................. 1568, 1573 Abg. Frau Raue, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:........................................................................................... 1583 Abg. Frau Schleicher-Rothmund, SPD:....................................................................................................... 1580 Abg. Frau Spiegel, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:........................................................................................ 1566 Abg. Hartenfels, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................................ 1591 Abg. Heinisch, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.............................................................................................. 1579 Abg. Hering, SPD:................................................................................................................... 1564, 1567, 1568 Abg. Hoch, SPD:.......................................................................................................................................... 1575 Abg. Hürter, SPD:.............................................................................................................................. 1590, 1594 Abg. Köbler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.................................................................................................. 1569 Abg. Schmitt, CDU:...................................................................................................................................... 1589 Abg. Seekatz, CDU:........................................................................................................................... 1562, 1566 Abg. Sippel, SPD:........................................................................................................................................ 1583 Abg. Steinbach, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................................ 1594 Abg. Wäschenbach, CDU:........................................................................................................................... 1585 Abg. Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................... 1561, 1577 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur:............................................ 1581 Frau Dreyer, Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie:................................................ 1584 Frau Höfken, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten:........................... 1587 Hartloff, Minister der Justiz und für Verbraucherschutz:............................................................................. 1583 Lewentz, Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur:...................................................... 1564, 1567, 1571 Präsident Mertes:............................................................................. 1561, 1562, 1563, 1564, 1566, 1567, 1568................................................................................................................... 1569, 1571, 1573, 1575, 1577, 1578 Vizepräsident Dr. Braun:................................................................. 1579, 1580, 1581, 1582, 1583, 1584, 1586................................................................................................................... 1588, 1590, 1591, 1593, 1594, 1595
Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen! Seien Sie herzlich begrüßt zur 26. Plenarsitzung des rheinland-pfälzischen Landtags. Die Kolleginnen Frau Machalet und Ganster werden mich hier oben unterstützen.
Es freut mich, wenn ich schon mit den ersten Sätzen bei Ihnen ein Lachen auslösen kann. Das wird jetzt weitergehen. Wir haben Geburtstage zu feiern. Am 25. März hatte der Kollege Weiner Geburtstag. Er ist 55 Jahre alt geworden. Herzlichen Glückwunsch!
Zweimal gab es besonders runde Geburtstage, zum einen Frau Kollegin Schäfer und zum anderen Herr Kollege Puchtler. Herr Puchtler ist 50 geworden. Ich darf Frau Schäfer auch herzlich gratulieren!
Entschuldigt sind die Kollegen Biebricher, Mittrücker und Thelen sowie die Damen und Herren Staatssekretäre Kraege und Schumacher wegen der Teilnahme an der Amtschefkonferenz zur Vorbereitung der Gesundheitsministerkonferenz.
Meine Damen und Herren, wir haben eine Tagesordnung vorgelegt. Gibt es zu dieser Tagesordnung noch Wünsche? –
Ich will dennoch vorbereitend sagen, bei der Aktuellen Stunde – weil wir das nach meiner Erinnerung zum ersten Mal so machen – wird es so sein, dass wir die Aktuellen Stunden unter den Buchstaben b und c zusammenfassen und in der ersten Runde fünf Minuten und in der zweiten Runde zehn Minuten reden.
So steht es in der Geschäftsordnung, und so haben sich die Fraktionen – sagen wir einmal so – geeinigt.
„Offene Grenzen in Europa und Rheinland-Pfalz erhalten – populistischen Forderungen nach Einschränkungen der Reisefrei- heit entgegentreten“ auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Drucksache 16/1188 –
Für dieses Thema sind in der ersten Runde fünf Minuten je Fraktion und in der zweiten Runde zwei Minuten je Fraktion vorgesehen. Wer spricht? – Herr Kollege Wiechmann, bitte schön.
Herzlichen Dank, Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren, aufgrund der Diskussion in den vergangenen Tagen, die auch medial bei uns durchaus für Wirbel gesorgt hat, möchte ich eines vorweg klipp und klar sagen: Offene Grenzen und eine uneingeschränkte Reisefreiheit sind zusammen mit der Einführung des Euro die größten Errungenschaften der Europäischen Union. – In den vergangenen Tagen forderte der deutsche Innenminister, Herr Friedrich, gemeinsam mit seinem französischen Amtskollegen die befristete Wiedereinführung der Binnengrenzkontrollen für bis zu 30 Tage. Ohne Rücksprache mit der EU sollen die nationalen Regierungen dies als Ultima Ratio künftig selbst entscheiden dürfen.
Meine Damen und Herren, dieser Vorschlag der schwarz-gelben Bundesregierung ist in höchstem Maße kontraproduktiv. Er ist auch gefährlich.
Die Rückkehr zu nationalstaatlichem Denken und Handeln in der EU löst auch die Probleme einer dringend notwendigen gemeinsamen Flüchtlingspolitik – denn das ist letztlich der Hintergrund von Herrn Friedrich – nicht. Noch im letzten Jahr hat der deutsche Innenminister Dänemark davor gewarnt, mit der Wiedereinführung von Grenzkontrollen eine Spirale in Gang zu setzen, die ein mögliches Aus für die Reisefreiheit und damit auch für das Schengener Abkommen in Europa bedeuten könnte. Wieso jetzt gerade in der Diskussion in Europa die Schlagbäume wieder niedergehen sollen, ist erstens mit Fakten überhaupt nicht zu begründen und legt zweitens die Axt an einen der größten Erfolge der Europäischen Union, für die wir eigentlich alle zusammen streiten müssten, nämlich die europäische Integration, die Überwindung nationaler Grenzen und die Garantie von Reisefreiheit und Freizügigkeit.
Die Initiative des deutschen Innenministers kann nur mit einer Tatsache erklärt werden, nämlich mit den französischen Präsidentschaftswahlen und der deutschen Amtshilfe für den Amtsinhaber Sarkozy.
Meine Damen und Herren von der CDU, das ist höchst gefährlich; denn die Union – hier insbesondere der Innenminister – verfällt in einen unverantwortlichen Populismus, der erstens Ängste schürt und zweitens den rechtspopulistischen Kurs, den Herr Sarkozy in den
Sie wissen alle, vor dem Hintergrund der schlechten Umfragewerte für den französischen Präsidenten und seinen hoffentlich bevorstehenden Machtverlust schreckt dieser offenbar nicht davor zurück, jetzt am rechten Rand nach Wählerstimmen zu fischen. Das Ergebnis – auch das haben Sie vor eineinhalb Wochen gesehen – ist ein bombastisches, leider erschreckendes Rekordergebnis für die Front National.
Bleibt zu hoffen, dass der Spuk über die Wiedereinführung von innereuropäischen Grenzkontrollen am Sonntag nach der Wahl eines neuen französischen Präsidenten endlich ein Ende hat.
Statt sich für die Wiederwahl Sarkozys zu engagieren, sollte Schwarz-Gelb im Bund endlich wieder zu einer Europapolitik zurückkehren, die ein modernes, gemeinsames und zukunftsfähiges Europa gemeinsam mitgestaltet.
Sehr geehrte Frau Klöckner, von Ihnen fordere ich hier und heute klare Worte, die sich von dem Vorschlag des Bundesinnenministers distanzieren;
denn gerade für uns Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer mit den direkten Nachbarländern Belgien, Luxemburg und Frankreich wäre diese Initiative ein immenser Rückschritt. Hunderttausende Menschen in der Großregion Saar/Lor/Lux fahren zur Arbeit ins Nachbarland. Sie genießen die Kultur der Nachbarländer. Sie kaufen bei den Nachbarn ein und leben so bereits tagtäglich die europäische Integration.
Die Großregion stellt den größten grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt in der EU dar. Die Auswirkungen einer solchen Initiative von Herrn Friedrich und seinem französischen Kollegen wären verheerend und unvorstellbar: Lange Wartezeiten an den Grenzen, eine beeinträchtigte Dienstleistungsfreiheit und der Verlust der Attraktivität des Tourismus wären die Folge.
Meine Damen und Herren, selbst die Gewerkschaft der Polizei bestätigt, dass die Kriminalität mit dem Wegfall der Grenzkontrollen nicht angestiegen ist. So spricht sich zum Beispiel der Landeschef der GdP, Herr Scharbach, gegen diese Kontrollen aus, da die polizeiliche Zusammenarbeit gerade in der Großregion ganz hervorragend funktioniere.
Meine Damen und Herren, diese Landesregierung steht für ein gemeinsames, für ein offenes und modernes Europa. Offene Grenzen und die Reisefreiheit sind Er
Gerade in Zeiten der Eurokrise und gerade auch in Zeiten der vorhandenen Zweifel an der Zukunftsfähigkeit Europas dürfen wir das Projekt Europa durch solche populistischen Forderungen nicht infrage stellen.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Die Bundeskanzlerin hat eindeutig erklärt, dass eine generelle Einschränkung der Reisefreiheit im Schengen-Raum auch von ihr strikt abgelehnt wird.