Protokoll der Sitzung vom 15.05.2014

Ich danke Ihnen ganz herzlich.

(Anhaltend Beifall der SPD und des BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

Ich darf zunächst noch Gäste im Landtag begrüßen. Wir begrüßen das Tagesseminar für Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 a der Realschule plus Hahnstätten. Herzlich willkommen im Landtag!

(Beifall im Hause)

Wir begrüßen die 10. Klasse der Augustiner Realschule plus Hillesheim. Herzlich willkommen in Mainz!

(Beifall im Hause)

Für die CDU-Fraktion hat Frau Kollegin Thelen das Wort. –

Sie haben noch 2 Minuten Redezeit.

Sehr geehrter Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Minister Schweitzer, dass Sie hier zumindest Ihr Bedauern zum Ausdruck gebracht haben, ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Das haben Sie eben gesagt, Sie bedauern das Telefonat.

(Beifall der CDU)

Aber was die Sache für uns so brisant macht, Sie sind nicht irgendwer, und das Pfalzklinikum ist nicht irgendein Betrieb in unserem Lande.

(Beifall bei der CDU)

Das Pfalzklinikum braucht Zuschüsse des Landes, für deren Bewilligung oder Ablehnung Sie zuständig sind. Sie haben die Fachaufsicht für diese Klinik und sind unmittelbar für die Forensik in dieser Klinik zuständig. Es besteht zwischen dieser Klinik und Ihnen ein enges Abhängigkeitsverhältnis.

(Beifall der CDU)

Ein Plausch mit dem Geschäftsführer über einen Bewerber in einem Stellenbesetzungsverfahren – das ist eingestanden –, ist eine klare Einflussnahme und für einen Minister unzulässig, ein absolutes No-Go.

(Beifall der CDU)

Sehr geehrter Herr Minister, Ihre Stellungnahme beinhaltet zudem indirekt den Vorwurf an die Klinik, dass ohne Ihren Anruf eine objektive Auswahl des richtigen Bewerbers, wie Recht und Gesetz es vorsehen, nicht geschehen wäre. Ihr Anruf beim Geschäftsführer hat diesen in erhebliche Bedrängnis gebracht.

(Vereinzelt Beifall bei der CDU – Zurufe von der SPD)

Er hat die Pflicht, dafür zu sorgen, dass seine Personalabteilung objektiv saubere Auswahlverfahren bei Stellenbesetzungen durchführt.

Mit Ihrem Anruf setzen Sie ihn unter Druck, hiervon im Sinne des Bewerbers abzuweichen. Ich frage mich, was Sie sich hierbei gedacht haben, und ich befürchte – das ist noch schlimmer –, Sie haben sich nichts dabei gedacht.

(Beifall bei der CDU)

Sie haben einfach Ihren Einfluss und Ihr Amt zur Einflussnahme genutzt.

(Beifall bei der CDU)

Sie können mir nicht erzählen, dass ein solcher Anruf quasi als nur ein Verwählen passiert ist. Das ist unvorstellbar. Sie wollten eigentlich was weiß ich wen anrufen, versehentlich landen Sie beim Geschäftsführer.

(Beifall der Abg. Frau Klöckner, CDU – Zurufe von der CDU – Glocke des Präsidenten)

Ich sage Ihnen, was wir erwarten. Entschuldigen Sie sich beim Pfalzklinikum und bei den Menschen in unserem Land. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Haus und Ihr Amt wieder das nötige Vertrauen der Menschen erhält,

(Glocke des Präsidenten)

und lernen Sie endlich Minister.

(Beifall der CDU – Hüttner, SPD: Ha, ha, ha!)

Für die Fraktion der SPD hat Frau Anklam-Trapp das Wort.

Sehr geehrter Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Minister hat sich noch einmal erklärt, und er hat nochmals ausgeführt, dass er es bedauert und durchaus schon Anrufe von höherer Kunstfertigkeit getätigt hat.

(Zurufe von der CDU)

Die Erklärung des Ministers gilt.

Ich möchte Sie herzlich bitten, unterlassen Sie weitere Unterstellungen.

(Beifall bei SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Sehr geehrte Frau Kollegin Thelen, wenn Sie die Mehrkosten im Pfalzklinikum thematisieren und damit unterstellen, dass der Minister Einflussnahme durch sein Amt genommen hat, dann möchte ich noch einmal deutlich sagen, Sie vermischen die Themen miteinander.

(Staatsminister Lewentz: Bewusst! – Zurufe von der CDU)

Die Themen, die Sie vermischen, das sind die umfassenden – – –

(Zurufe von der CDU)

Nein, Sie thematisieren es.

Sie thematisieren es in Ihrer Mündlichen Anfrage unter Nummer 4. Das sind die umfassenden Aufgaben und die enorm gestiegenen Mehrkosten in Höhe von 11,8 Millionen Euro im Bereich Modernisierung und Erweiterung der Forensik am Pfalzklinikum.

(Zuruf des Abg. Bracht, CDU)

Meine Damen und Herren, die Prüfung der Schlussrechnung steht noch aus. Die Unterlagen müssten derzeit eingegangen sein. Ich bin mir sehr sicher, dass das Land alle notwendigen Kosten tragen wird, die nach Prüfung der Notwendigkeit und der Wirtschaftlichkeit und nach Gesetzen der Sparsamkeit zu tragen sind.

(Baldauf, CDU: Wir machen‘s einfach!)

Wir sollten für das wichtige Pfalzklinikum zu einem normalen Miteinander zurückkehren.

Vielen Dank.

(Beifall bei SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Weitere Wortmeldungen zu diesem Thema liegen nicht vor. – Ach, bitte schön, das habe ich nicht gesehen.

Der Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Herr Köbler, hat das Wort.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Es war gut und richtig, dass der Minister ausgeführt hat, dass er einen solchen Anruf nicht wiederholen wird. Ich glaube aber auch, dass die CDU schon aufpassen muss, auf welch hohes moralisches Ross sie sich setzt, wenn es darum geht, die eigenen CDU-Leute zu versorgen.

(Frau Kohnle-Gros, CDU: Die Verfassung des Landes!)