Dann gibt es die Frage, was denn mit den Sprintern ist, was mit den Kleinbussen ist, was mit den Bussen ist, was mit den Kleinlastkraftwagen ist. Wir erwarten von daher, dass das geklärt wird, nicht erst im Bundesrat, weil Rheinland-Pfalz natürlich auch ein Interesse an der Verteilung der Mittel hat. Mit wie viel können wir denn unter dem Strich profitieren?
„Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für Rheinland-Pfalz“ auf Antrag der Fraktion der SPD – Drucksache 16/3797 –
Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Sommerliche Temperaturen draußen, die letzten Arbeitstage vor den Ferien, da ist das Gefühl für Urlaub ganz besonders groß. Deswegen will ich auch einmal eine Lanze für Rheinland-Pfalz brechen; denn Rheinland-Pfalz ist ein wunderschönes Land, um auch dort Urlaub zu machen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, in RheinlandPfalz gehört der Tourismus zu den wichtigsten Wirtschaftsbranchen des Landes.
Reizvolle Flusslandschaften, sechs bedeutende Weinbauregionen, naturnahe Mittelgebirge, historische Städte, Burgen, Schlösser, Museen, Klöster, Heilbäder, Kurorte: All das macht Rheinland-Pfalz zu einem einzigartigen Urlaubs- und Ausflugsziel.
Leistungsfähige Hotellerie und Gastronomie, innovative Winzerbetriebe ergänzen das Qualitätsstreben. Meine sehr verehrten Damen und Herren, das Ergebnis ist, etwa jeder zehnte Arbeitsplatz in Rheinland-Pfalz hängt direkt oder indirekt vom Tourismus ab. Fast 200.000 Menschen finden in diesem Sektor ihre Beschäftigung, einem Sektor, der nicht geoutsourct werden kann.
Ein jährlicher Umsatz von 7,5 Milliarden Euro wird in Rheinland-Pfalz erzielt. Entsprechende Steuereinnahmen gehören dann dazu. Tourismus – das ist das Besondere – ist eine gemeinschaftliche Aufgabe. Nahezu alle Ressorts treffen hier zusammen, Kultur, Verkehr, Umwelt, Weinbau, Soziales, Infrastruktur, Gesundheit oder Sport, um einmal die meisten, aber nicht alle genannt zu haben.
Irgendwie sind sie wirklich alle betroffen; denn sie stellen insgesamt den Imagegewinn für die Kommunen und damit letztendlich auch für das Land dar. Wir reden oft vom ländlichen Raum. Gerade dort ist der Tourismus die Triebfeder überhaupt; denn dort ist auch ein hoher Bedarf vorhanden.
Rheinland-Pfalz hat ein hervorragendes Konzept. Dies wird hervorragend umgesetzt. Deswegen gilt zunächst einmal mein ganz herzlicher Dank allen, die im Tourismus tätig sind, dem Tourismus- und Heilbäderverband, aber auch allen regionalen Akteuren oder denen, die in den Kommunen im Tourismus tätig sind.
In den letzten 15 Jahren ist das Gästeaufkommen um rund 2 Millionen auf deutlich über 8 Millionen Gäste
gestiegen. Wenn man den Camping-Tourismus mitzählt, kommen etwa noch einmal 700.000 dazu. Wir nähern uns also damit den 9 Millionen.
Ganz aktuell sind die Zahlen in diesem Jahr inklusive des Monats Mai wieder gestiegen. Wir liegen etwa 5 % über den Zahlen aus dem letzten Jahr.
Dabei muss man auch sehen, dass bis dato die Feiertage – Christi Himmelfahrt und Fronleichnam – im Juni waren. Auch das sind kräftige Tage, die im Jahr 2013 im Mai lagen und insoweit hier noch weitere Kapazitäten da waren. Das Wetter im Frühjahr wäre auch noch verbesserungsfähig gewesen.
Das Konzept mit Radfahren, Wandern, Wein, Gesundheit und Kultur im Mittelpunkt erreicht die Menschen und trifft dort ihren Nerv. Es ist ungemein wichtig, dass man diesen Sektor in diesem Maße so weiterführt, dass man dort auch Investitionen leistet; denn Investitionen bringen ihren Benefit zurück, ob das in großem Maße wie bei Bundes- oder Landesgartenschauen oder in kleinem Maße wie bei Weinerlebniswelten, Vinotheken und Ähnlichem der Fall ist. Auf jeden Fall wird es angenommen. Das zeigen in jedem Jahr die neuen Statistiken.
In der Summe sprechen wir von 24 Millionen Übernachtungen inklusive des Campings, aber immer noch ohne die kleinen Häuser bis einschließlich neun Betten und auch ohne die Ferienwohnungen, die immer beliebter werden und deren Anzahl immer größer wird. Wenn man das addieren würde, würde man wahrscheinlich auf 10 Millionen Gäste und 26 Millionen Übernachtungen kommen.
Tourismus ist aber auch eine große Herausforderung im Sinne der Finanzen. Um diese Situation, diesen Imagegewinn und diese Standortbedeutung weiter zu fördern, brauchen die Kommunen auch entsprechende Möglichkeiten. Derzeit haben wir die Situation, dass nur Fremdenverkehrsgemeinden heute noch einen Fremdenverkehrsbeitrag erheben dürfen.
Wir reden über eine Veränderung, sodass dieses Wort künftig auch Tourismusbeitrag heißen wird. In Zukunft soll es so sein, dass alle Gemeinden – so sie denn Ausgaben für den Tourismus haben – auch diese Abgabe auf ihre freiwillige Entscheidung hin werden erheben können.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, RheinlandPfalz ist ein wunderschönes Land. Wir alle können hierzu einen Beitrag leisten. Wir alle können in RheinlandPfalz Urlaub machen. Ich kann Ihnen von meiner Seite aus sagen, ich habe bereits in diesem Jahr jeweils zweimal zwei Tage in verschiedenen Regionen verbracht, und ich kann Ihnen das nur empfehlen.
Verehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Herr Hüttner hat beeindruckende Zahlen vorgetragen, die zweifelsohne auf den Tourismus in Rheinland-Pfalz zutreffen. Es ist auch ein gutes Thema, um dies so kurz vor den Ferien einmal auf die Tagesordnung zu bringen.
Der Tourismus in Rheinland-Pfalz ist wirklich robust aufgestellt, ob es um den Städtetourismus oder auch den Tourismus im ländlichen Raum geht, die große Unterschiede haben. Ich glaube, bundesweit sind es sogar 10 Milliarden Euro bei 2,9 Millionen Beschäftigten, was als Umsatz generiert wird. In Rheinland-Pfalz – Herr Kollege Hüttner hat es schon gesagt – sind etwa 190.000 in der Tourismusbranche beschäftigt. Dies generiert ungefähr einen Umsatz von 7,5 Milliarden Euro. Das ist ein beeindruckender Faktor. Der Tourismus ist also sicherlich ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Rheinland-Pfalz.
hinter die Kulissen des Tourismus, Herr Pörksen, Sie haben gestern Abend übrigens etwas anderes gesagt – und die Bedingungen, mit dem sich der Tourismus in Rheinland-Pfalz beschäftigen muss, dann sind schon gravierende Schwachstellen erkennbar. Da deutet sich schon noch ein starker Strukturwandel an.
Ich habe mir einmal drei Punkte herausgegriffen. Den ersten Bereich haben wir heute intensiv diskutiert. Das ist der Fachkräftemangel. Damit hat sich im letzten Jahr der Sparkassenverband in seinem Tourismusbarometer schon sehr intensiv beschäftigt und die Zahlen gut aufgearbeitet. Die Tourismusbranche hat erhebliche Probleme. Das ist nicht so neu, wie wir es in den letzten Wochen oder Monaten diskutieren. Seit Jahren ist es schon ein Problem, genügend Fachpersonal zu finden, aber auch genügend Aushilfs- und Saisonkräfte.
Das führt dazu, dass es bei den Gewerbeanmeldungen immer noch mehr Abmeldungen als Anmeldungen gibt. Da haben wir also schrumpfende Zahlen. Das ist bedauerlich.
Auch die Zahl der Auszubildenden in dem Bereich hat nachgelassen, begründet auch mit Dingen, bei denen man selbst manchmal staunt, wenn gesagt wird, die Wege von den Ausbildungsstätten zu den Berufsschulen sind zu lang.
Frau Ministerin, Sie haben wahrscheinlich auch den Tourismusbarometer studiert. Diese Dinge sind dort sehr gut beschrieben und sehr gut erfasst. Es gibt gute Hand
lungsanweisungen, was das Wirtschaftsministerium bei diesen Dingen tun kann. Diese sollte man auch ein Stück in den Fokus nehmen.
Der zweite Bereich, der dem Tourismus sicherlich in den nächsten Jahren noch zu schaffen machen wird, ist das Internet im ländlichen Raum. Herr Kollege Hüttner hat auch betont, wie wichtig der Tourismus im ländlichen Raum ist, Verbindung mit Weinbau, Verbindung mit Landwirtschaft. Wir haben in der Breitbandversorgung im ländlichen Raum noch viele weiße Stellen. Frau Ministerin, wir können in den ländlichen Räumen nicht gerade von schnellem Internet sprechen. Tourismus geht aber immer mehr über das Internet bei den Buchungen und auch bei den Betrachtungen unserer wirklich tollen Regionen. Das kann man nur unterstützen, ob das an der Mosel ist, ob das an der Nahe ist oder am Rhein.
Wo informiert sich der Kunde heute über die Region? In erster Linie über das Internet, und da will er auch buchen. Das ist mit Zahlen ganz klar zu belegen. Wenn wir aber, was diese Geschichte betrifft, zu langsam sind, sucht sich der Kunde andere Regionen. Es ist ganz schwer, die Kunden, die ihren Urlaubsregionen einmal ferngeblieben sind, wieder dorthin zurückzuholen, wo sie vielleicht schon öfter Urlaub gemacht haben. Frau Ministerin, auch das ist sicherlich ein Punkt, an dem man arbeiten müsste.