Protokoll der Sitzung vom 25.01.2018

(Glocke der Präsidentin)

bringt diese Migration unserem Land keine Vorteile – ich komme zum Ende –, sondern lediglich Nachteile. Nicht Aufnahme, sondern mittelfristige Rückführung ins Heimatland ist das Gebot der Stunde.

(Abg. Astrid Schmitt, SPD: Es langt jetzt! – Glocke der Präsidentin)

Die AfD wird die negativen Konsequenzen intensiv ausarbeiten – –

Herr Kollege Joa, Ihre Redezeit ist abgelaufen.

und hier nicht lockerlassen. Darauf können Sie sich verlassen.

Vielen Dank.

(Beifall der AfD)

Für die SPD-Fraktion spricht Frau Kollegin Rauschkolb.

Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Bei Ihrer Rede kann man nur den Kopf schütteln. Ich komme mir vor, als ob immer wieder eine Kassette abgespult wird, die hängt und hängt und hängt und hängt: mindestens drei- bis viermal „illegale Masseneinwanderung“ und die Bilder, die Sie von abgeschotteten Parallelgesellschaften zeichnen, um Angst zu verbreiten.

Ich muss Ihnen ganz ehrlich sagen, was ich absolut nicht in Ordnung finde, ist, was Sie gerade zur Situation in den Kindergärten gesagt haben. Alle über einen Kamm zu scheren, die Migrantenquote übersteige die Zahl der deutschen Kinder – mein Kind hat auch einen Migrationshintergrund. Ich finde es absolut nicht in Ordnung mit dem Finger auf diese Kinder zu zeigen, die überhaupt nichts dafür können, woher ihre Eltern kommen.

(Beifall der SPD, bei FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ja, ich musste schmunzeln, als ich die Drucksache zu Ihrer Aktuellen Debatte gelesen habe: hätte, wäre, könnte sein. Ich bin froh, dass Sie nicht wissen, wie es geht, Koalitionsverhandlungen zu führen.

(Zuruf von der AfD: Aber Sie wissen es! Sie sind die Experten! – Abg. Kathrin Anklam-Trapp, SPD: Aber Sie!)

Ich hoffe, dass Sie nie im Leben dazu kommen, mit irgendjemandem Verhandlungen zu führen. Wir alle hier im Hause werden dafür sorgen, dass das auch so bleibt.

(Beifall der SPD)

Sie stochern im Nebel. Ich glaube, vielleicht muss man Ihnen einmal erklären, wie es überhaupt abläuft. Ja, es gibt ein Sondierungspapier. Ja, in dem stehen Eckpunkte. Jetzt gab es eine Entscheidung bei dem Parteitag; denn es ist Sache der Parteien, und der Parteitag hat entschieden, wir gehen in Koalitionsverhandlungen. Dann wird verhandelt. Am Ende werden wir sehen, was dabei herauskommt.

(Zuruf des Abg. Joachim Paul, AfD – Abg. Dr. Jan Bollinger, AfD: Ob die CDU das auch so sieht?)

Dann, wenn es ein Asylpaket und Gesetze gibt, werden wir uns damit beschäftigen, was in Rheinland-Pfalz passiert. Dann können wir im Parlament darüber reden, wie die Auswirkungen für Rheinland-Pfalz sind.

Ich glaube, ansonsten ist es viel Luft und viel Nebel. Sie hätten auch ein anderes Thema aufgreifen können; denn in dem Sondierungspapier stehen auch andere Themen: zur Gesundheit, zur Pflege oder zu vielen anderen Dingen.

(Abg. Joachim Paul, AfD: Wir haben aber das zum Thema gemacht!)

Aber nein, die Kassette muss wieder herhalten und Ihnen dienen,

(Abg. Joachim Paul, AfD: Das ist Ihr wunder Punkt!)

weil Sie wieder in diesen Themen stochern wollen.

( Zurufe von der AfD – Unruhe im Hause)

Zuhören wäre auch ganz schön.

(Glocke der Präsidentin)

Frau Kollegin Rauschkolb hat das Wort. Ich bitte um Ruhe.

Andere Meinungen sind anscheinend nicht erwünscht. Ich finde es wirklich erschreckend, was für ein Weltbild Sie haben. Man hat es wieder gesehen. Sie haben sich auch überhaupt nicht mit dem Titel Ihrer Aktuellen Debatte beschäftigt.

(Abg. Julia Klöckner, CDU: Ja! – Zuruf des Abg. Joachim Paul, AfD)

In dem Sondierungspapier sind eindeutige Punkte enthalten. Wenn Sie die aufgezählt hätten, hätte ich darauf vielleicht noch Bezug genommen. Ich glaube aber, darum geht es Ihnen gar nicht. Deswegen ist Ihr Antrag auch keine fünf Minuten Redezeit wert.

(Beifall der SPD, der FDP und des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Abg. Matthias Joa, AfD: Ich bin noch nicht fertig!)

Für die CDU-Fraktion spricht Frau Kollegin Klöckner.

Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Joa, täglich grüßt das Murmeltier.

(Abg. Astrid Schmitt, SPD: Genau! – Abg. Matthias Joa, AfD: Täglich grüßt der Verfassungsbruch!)

Selbst wenn wir hier über den Bundesverkehrswegeplan reden würden, Sie kämen auf Islam und Flüchtlinge. Jedes Mal das Gleiche.

(Beifall der CDU und bei SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Wir haben ein Sondierungspapier von 28 Seiten. Ich dach

te, Mensch, vielleicht hat die AfD ein Interesse daran, wie es in Deutschland weitergeht, sie hat sich mit dem Sondierungspapier auseinandergesetzt.

(Vereinzelt Heiterkeit bei der AfD)

Aber das Sondierungspapier war Ihnen komplett egal,

(Zuruf des Abg. Christian Baldauf, CDU)

oder Sie waren nicht in der Lage, den Namen Ihrer Aktuellen Debatte auch zu bringen.

(Abg. Kathrin Anklam-Trapp, SPD: Letzteres!)

Sie haben etwas gebraucht, was Ihnen scheinbar irgendeine Aktualität gibt, damit Sie wieder über Asyl reden können.

(Beifall der CDU, bei SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Deshalb nutze ich gerne den Titel Ihrer Aktuellen Debatte und möchte Sie informieren, da ich davon ausgehe, dass Sie die Sondierungsvereinbarungen bisher nicht gelesen haben. Ich sage Ihnen einfach einmal, was unsere Leitpunkte und Leitwerte sind.

(Zuruf des Abg. Dr. Jan Bollinger, AfD)

Wir bekennen uns strikt zum Recht auf Asyl und zum Grundwertekatalog im Grundgesetz, zur Genfer Flüchtlingskonvention, zu dem Recht, das aus der EUVerpflichtung zur Bearbeitung der Asylanträge resultiert,

(Zuruf von der AfD: Auch zu Dublin II!)