Wir haben die Rahmenbedingungen stetig verbessert. Wir wollen noch besser werden; denn uns ist natürlich aus unseren Gesprächen, aus dem, was wir tagtäglich mit den Schulen in den Schulen erleben, bewusst, die Herausforderungen für die Realschulen plus sind groß. Heterogenität, Integration und Inklusion sind dort Tag für Tag ganz wichtiger Teil der pädagogischen Arbeit. Deshalb gibt es künftig an allen Realschulen plus zusätzlich didaktische Koordinatorinnen und Koordinatoren, und an jeder Realschule plus arbeitet ein Sozialarbeiter oder eine Sozialarbeiterin.
Wir wollen noch besser werden, damit am Ende jede Schülerin und jeder Schüler, für die oder den die Realschule plus der richtige Weg ist, diesen Weg gehen kann. Dazu stehen wir im engen Kontakt und im engen Dialog mit den Realschulen plus, mit den Eltern und übrigens auch sehr eng mit dem Landeselternbeirat.
Die gestiegenen Anmeldezahlen des vergangenen Jahres stimmen uns zuversichtlich. Ich verspreche allen Eltern und Lehrerinnen und Lehrern, wir werden die Realschule plus weiter stärken. Melden Sie Ihre Kinder an dieser Schulart an, wenn sie am besten zu den Kindern passt. Die Realschule plus ist eine hervorragende Wahl.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Was die Ministerin und auch Kollegin Kazungu-Haß eben hier vorgetragen haben, folgt wieder einmal der üblichen Strategie: Wegsehen, ignorieren, relativieren, schönreden. Leistungsdefizite beim Lesen und Schreiben in der Grundschule: Andere sind noch schlechter. – Sinkendes Niveau im Gymnasium: Gibt es nicht. – Stundenausfall und fachfremder Unterricht: Marginal. – Überlastete Lehrer und unzufriedende Eltern: Erfindungen der Opposition. – Von einem Eingestehen der Probleme als notwendige Voraussetzung für deren Lösung sind Ampelfraktionen und Landesregierung Lichtjahre entfernt.
Ich stimme hier dem stellvertretenden Landesvorsitzenden des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Lamowski, zu, wenn er just heute in der Presse beklagt, manchem Kollegen komme die Informationspolitik des Landes „wie die DDR“ vor.
„Nach außen läuft alles bestens, innerhalb des Systems aber gar nichts zusammen.“, dann ist das ist ein erschütternder Befund. Wenden Sie sich an den VBE-Landesvize.
Meine Damen und Herren, eine gute Schule muss den unterschiedlichen Begabungen und Neigungen der Schüler gerecht werden. Deshalb lehnen wir alle Arten von Gesamt- und Einheitsschulen ab. Wir sind für mehr Differenzierung
und stützen uns dabei unter anderem auf die Ergebnisse der NEPS-Studie (National Educational Panel Study) des Mannheimer Soziologen Hartmut Esser. Sein Befund ist eindeutig. Wenn Homogenität und strikte Leistungsdifferenzierung zusammenkommen, profitieren davon gerade die schwächeren Schüler, aber letztlich gewinnen alle.
Liebe CDU, deshalb genügt es nicht, die Folgen von Fehlentwicklungen mit viel Geld zuzudecken. Man muss vielmehr die Probleme an der Wurzel beheben und unser Schulsystem wieder so organisieren, dass es unserer Gesellschaft von Nutzen ist. Dafür brauchen wir eine grundlegende Reform,
stärkere Differenzierung für bessere Leistungen und im Endeffekt mehr Zufriedenheit bei allen. Genau das wollen die Eltern; denn sonst hätten wir nicht diesen unverminderten Ansturm aufs Gymnasium.
weil hier die Folgen unserer verfehlten Bildungspolitik am stärksten und am schnellsten zu spüren sind.
(Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Es gibt beim Handwerk keine Forderung nach Wiedereinführung der Hauptschule! Sie müssen aufhören, selbst zu glauben, was Sie erzählen! – Zurufe von der CDU)
Erstens möchte ich gerne kurz über das Bild der Realschule plus sprechen. Einiges wurde schon gesagt, was an Realschulen plus tatsächlich geleistet wird. Zwei Punkte möchte ich noch nennen – jetzt kommen wir zu den Fakten, ich weiß, das ist für Sie immer anstrengend –: Es gibt an den Realschulen plus die niedrigste durchschnittliche Anzahl an Schülerinnen und Schülern pro Klasse unter allen weiterführenden Schulen. Es sind im Durchschnitt nur 22 Schüler. Ich will nur einmal gesagt haben, dass das mit Sicherheit ein Punkt ist, der die Arbeit an Realschulen plus effektiver machen kann, gerade wenn es eine heterogene Lerngruppe ist.
Die Unterrichtungsversorgung ist mit 99,2 % die beste Unterrichtungsversorgung unter den weiterführenden Schulen. Das haben Sie vergessen zu sagen. Das wusste ich. Deswegen habe ich es mir aufgeschrieben.
Sie haben völlig vergessen – Kollegin Lerch hat es eben noch einmal gesagt –, dass es auch an den Realschulen plus integrative sowie kooperative Modelle und innere und äußere Differenzierungen gibt. Das heißt, wir haben verschiedene Kurssysteme. Natürlich werden zum Beispiel in den Hauptfächern die Schülerinnen und Schüler mit dem Basisniveau und die Schülerinnen und Schüler, die mehr leisten können, getrennt voneinander unterrichtet. Das haben Sie völlig vergessen. Ich wollte das nur noch einmal erwähnen, weil Sie das eben nicht gesagt haben.
Dann haben Sie eben von den Lehrerinnen und Lehrern gesprochen. Ich möchte nur an eines erinnern: Es gibt auch eine Pflicht zur individuellen Förderung. Die steht im Schulgesetz ganz vorne. Das sollten Sie einmal nachlesen, und Sie sollten darüber nachdenken.
Ganz zum Schluss möchte ich noch etwas sagen: Gerade hat mich ein Schüler angemailt und sich dafür bedankt, dass ich für die Realschulen plus Partei ergriffen habe, weil sich nämlich Schülerinnen und Schüler darüber aufregen, wie über den Ort, an dem sie gelernt haben und an dem sie groß geworden sind, hier gesprochen wird. Das ist ein Menschenbild, das Sie hier produzieren, indem Sie davon sprechen, dass Menschen voneinander getrennt werden müssen,
Es gibt genügend Menschen, die genau das nicht wollen, die lange gemeinsam lernen wollen und durch ihre Leistungen Chancen zum Beispiel in einem ausdifferenzierten System bekommen.
Ich habe jetzt leider keine Redezeit mehr, aber wenn Sie möchten, erkläre ich Ihnen das noch einmal in Ruhe.