Protokoll der Sitzung vom 21.02.2019

Vielen Dank.

(Beifall bei FDP und SPD sowie vereinzelt bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Für die SPD-Fraktion spricht Herr Abgeordneter Nico Steinbach.

Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrter Herr Minister! Nach meinen allgemeinen Ausführungen zu Beginn und nach Ihrer Ankündigung für das anstehende Jahr wünsche

ich Ihnen viel Erfolg, dass Sie die angesprochenen richtigen Impulse umsetzen können. Ich glaube, das tut not, insbesondere wenn man auf die Bundesebene schaut. Es sind gerade zwei, drei sehr praktische Beispiele genannt worden, wie per Pingpong-Spiel die Verantwortlichkeiten durcheinander geworfen werden. Da muss ich ganz einfach noch einmal das Thema „Ferkelkastration“ aufgreifen.

Wenn ein Bundesministerium, das sich zumindest in den letzten zwei Legislaturperioden und darüber hinaus unter CDU-Führung befindet, fünf Jahre Zeit hatte, ein Problemfeld abzuarbeiten und sich dann die Ministerin auf Veranstaltungen der Bauernverbände hinstellt und sagt, jetzt müssen die Länder – Herr Minister, Sie hatten das gerade angesprochen – an der Lösung mitwirken, dann hat das etwas mit Volksverdummung zu tun. Mehr kann man dazu nicht sagen.

(Beifall der SPD – Abg. Alexander Schweitzer, SPD: So ist es! Peinlich! – Abg. Alexander Licht, CDU: Ist Ihnen der Koalitionspartner bekannt?)

Wenn dann eine Bundesministerin, die Sie hier gern als Löserin aller Probleme preisen, es nicht hinbekommt, dass wir für unsere heimische Landwirtschaft,

(Abg. Alexander Licht, CDU: Wie heißt denn der Koalitionspartner, Herr Kollege?)

insbesondere nenne ich die Zuckerrübenbauer, die gleichen Wettbewerbsbedingungen mindestens auf europäischer Ebene haben, was Notfallzulassungen von Pflanzenschutzmitteln, was die verfristeten Zulassungsverfahren angeht,

(Abg. Martin Haller, SPD: So ist es!)

dann werfen Sie bitte nicht die Bälle auf den Landesminister. Das ist verlogen, Frau Kollegin Schneider.

(Zuruf des Abg. Michael Billen, CDU)

Wenn Sie die alleinige Vertretungsberechtigung für die rheinland-pfälzischen Landwirte beanspruchen, dann benennen Sie sich um. Dann nennen Sie sich nicht mehr Christlich Demokratische Union, sondern sagen Sie dann, wir sind die Bauernpartei; denn es ist unerhört, uns allen vorzuwerfen, wir wären nicht für die Landwirtschaft oder den ländlichen Raum.

(Abg. Alexander Schweitzer, SPD: So ist es!)

Ich schaue auch Frau Ministerin Höfken an.

(Zuruf von Staatsministerin Ulrike Höfken)

Es ist einer der Schwerpunkte dieser Koalition in den letzten zwei Jahren gewesen, die ländlichen Räume zu stärken.

(Beifall bei SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Die Landwirtschaft gehört dazu – ich sage es zum fünf

ten Mal –, weil ohne Landwirtschaft ländlicher Raum nicht geht.

An Ihren Interventionen, Wortmeldungen und Zwischenrufen kann man erkennen, dass Sie sehr nervös werden, wenn auf Ihrem selbst beanspruchten Terrain viele gute Ideen entwickelt und umgesetzt werden.

(Glocke der Präsidentin)

Ich habe es gerade gesagt, es tut not. Kommen Sie bitte nicht – ja, ich muss das so sagen – mit Fake News, mit denen die Bälle an Stellen hin und her geworfen werden, die nicht dafür verantwortlich sind.

Vielen Dank.

(Beifall der SPD, der FDP und des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Für die CDU-Fraktion spricht Frau Abgeordnete Schneider.

Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist wie immer. Herr Kollege Steinbach, nur zur Erinnerung, falls Sie es nicht mehr genau wissen: Ich glaube, Sie sind an der Bundesregierung beteiligt.

(Zurufe von der CDU)

Ich glaube, dass wir auf der Berliner Ebene eine Koalition haben. Im rheinland-pfälzischen Landtag hat man immer das Gefühl, dass Sie an der Bundesregierung gar nicht beteiligt sind.

(Beifall der CDU – Abg. Jens Guth, SPD: Wir hätten es gern anders gehabt!)

Ja, Politik ist leider kein Wunschkonzert, Herr Kollege. Wir hätten manches auch gern anders.

(Abg. Jens Guth, SPD: Trotzdem dürfen wir es erwähnen! – Unruhe im Hause)

Herr Landwirtschaftsminister Wissing, Sie haben uns vorgeworfen, dass wir immer den Problemstellungen aus dem Weg gehen, Fragen nicht beantworten und uns gar nicht klar ist, wer für was zuständig ist.

Ich habe in meinem ersten Wortbeitrag sehr deutlich gesagt, es gibt viele Zuständigkeiten auf der europäischen und auf der Bundesebene, aber wir sind hier im rheinlandpfälzischen Landtag. Da müssen wir letztendlich beleuchten, wo unsere Zuständigkeiten sind.

(Staatsministerin Ulrike Höfken: Genau!)

Dann halte ich noch einmal drei Punkte fest: Sie haben letztes Jahr hier im Parlament versprochen, die Messstellen zu überprüfen. Die Ergebnisse von diesen Messstellen sind auch ausschlaggebend für die Auflagen für die roten

Gebiete bei uns in Rheinland-Pfalz. Dies ist bis heute nicht erfolgt. Hausaufgaben nicht gemacht. Zugesagte Dinge nicht erledigt.

(Beifall der CDU)

Daran ist nicht die Bundesregierung, daran ist nicht Europa schuld, sondern dafür trägt allein diese Landesregierung die Verantwortung.

Nun zur Ferkelkastration.

(Zuruf von Staatsministerin Ulrike Höfken)

Nein, Sie sind keine Abgeordnete, weil Sie sich sonst melden dürften. Im Moment habe ich das Rederecht, Frau Ministerin Höfken.

Zweites Thema ist die Ferkelkastration.

(Unruhe im Hause – Glocke der Präsidentin)

Frau Schneider, das Rederecht erteile ich. Sie haben das Rederecht.

(Beifall bei der SPD)

Vielen Dank für den Hinweis, Frau Präsidentin. Herzlichen Dank.

Setzen Sie bitte Ihre Rede fort.

(Zurufe von der CDU: Ui, ui, ui! – Abg. Christian Baldauf, CDU: So wie bei der Ministerin!)

Zum Thema „Ferkelkastration“: Die FDP fordert auf Ihrem Landesparteitag eine Verlängerung der Frist, um die Schweinehaltung in Rheinland-Pfalz aufrechtzuerhalten. Landesvorsitzender der FDP ist Volker Wissing.