Protokoll der Sitzung vom 26.04.2013

Sie sind Orte der Begegnung, für generationsübergreifendes gemeinsames Vereinsleben und Gärtnern. Kleingartenanlagen sind Orte interkultureller Begegnung. Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gestalten und ernten hier in guter Nachbarschaft.

(Beifall SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Jette Waldinger-Thiering [SSW])

Kleingärten sind wichtiger Bestandteil der Grünversorgung in Städten. Sie dienen der Naherholung, der Freizeitgestaltung, als Bewegungsraum, und damit dienen sie der Gesundheit. In einigen Kleingartenanlagen gibt es gelingende Bildungsprojekte von Kindergärten und Schulen. Hier erleben und lernen Kinder im eigenen Tun die Kreisläufe der Lebensmittelproduktion.

Die ökologischen Funktionen der Kleingärten sind lange unterschätzt worden. Sie haben eine ausgleichende Wirkung auf das innerstädtische Klima und tragen zur Stärkung der Biodiversität bei.

(Beifall SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SSW)

In einigen Bereichen des Landes - das hat der ausführliche Bericht gezeigt - gibt es in den Kleingartenkolonien Probleme mit Leerständen. Hinz kommen die zum Teil drastisch angestiegenen Pachtpreise, die an die Kommunen zu entrichten sind. Früher gezahlte Zuschüsse als Anerkennung der Leistungen für das Gemeinwesen werden wegen der knappen finanziellen Mittel der Kommunen meist nicht mehr gezahlt, wie auch keine Unterstützungen mehr an Familien in prekären Verhältnissen gezahlt werden, wobei es doch gerade hier sinnvoll wäre, die Zeit gemeinsam im Garten zu verbringen, anstatt in beengten Wohnverhältnissen aufeinanderzuhocken.

Während wir mit Erfolg Mehrgenerationenhäuser einrichten und unterstützen, sind unsere verwurzelten Mehrgenerationengärten nicht mehr selbstverständlich. In vielen Kommunen werden sie als Bauerwartungsland angesehen.

(Zuruf Peter Lehnert [CDU])

Da hilft der ausführliche Bericht, die Diskussion um die Zukunft des Kleingartenwesens zu versachlichen. Insbesondere die Kleingartenanlagen im Hamburger Rand führen mittlerweile Wartelisten. Das bedeutet doch, dass Menschen Gärten als Teil eines attraktiven Wohnumfeldes wahrnehmen.

Es muss unser Ziel sein, Schleswig-Holsteins Städte attraktiv zu gestalten, sodass Menschen Lust haben, hier zu arbeiten, zu leben und zu bleiben.

(Beifall SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Jette Waldinger-Thiering [SSW])

In Zeiten des demografischen Wandels und des damit einhergehenden Fachkräftemangels wird es einen zunehmenden Wettbewerb der Städte um Mitbürger und Mitbürgerinnen geben. Wirtschaft wird nur da florieren, wo ausreichend Arbeitskräfte leben. Menschen folgen nicht nur den harten Fakten, sondern suchen sich ihren Lebensort vor allem nach den weichen Standortfaktoren aus: Bildung, Kultur, Sport, Freizeit und eben Grünversorgung. Das gilt nicht nur für die gut Situierten, das gilt insbesondere für die, die die zunehmend steigenden Mieten der Metropolen nicht mehr zahlen können oder wollen.

Kleingärten haben eine Zukunft und müssen für eine lebendige Stadt für morgen erhalten werden. Das geht nur gemeinsam: Kleingärtner, Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung, Bürger und Bürgerinnen müssen sich gemeinsam auf den Weg machen. Dabei können die in den Leitlinien des Deutschen Städtetags zur nachhaltigen Entwicklung des Kleingartenwesens in den Städten geforderten Kleingartenentwicklungspläne eine tragende Grundlage sein, wenn sie in transparenten, offenen Beteiligungsverfahren gemeinsam mit den Kleingartenvereinen entwickelt werden.

(Beifall SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, PIRATEN und SSW)

Ich freue mich auf die gemeinsamen konstruktiven Ausschussberatungen, in denen wir zusammen darüber nachdenken,

(Dr. Heiner Garg [FDP]: Mit dem Minister!)

wie wir den Kleingartenvereinen auch zukünftig zur Seite stehen können. - Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.

(Beifall SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, PIRATEN und SSW)

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich schließe die umfassende Beratung.

(Hans-Jörn Arp [CDU]: Doch! Er hat zurück- gezogen!)

- Herr Abgeordneter Arp, ich habe das hier schon im Griff.

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich schließe die umfassende Beratung.

Es ist beantragt worden, den Bericht der Landesregierung, Drucksache 18/696, dem Umwelt- und Agrarausschuss zur abschließenden Beratung zu überweisen. Wer so beschließen will, den bitte ich um das Handzeichen. - Das ist einstimmig so der Fall.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 22 auf:

Änderung der Landesverfassung Einsetzung eines Sonderausschusses „Verfassungsreform“

Antrag der Fraktionen von CDU, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP, PIRATEN und der Abgeordneten des SSW Drucksache 18/715

Wird das Wort zur Begründung gewünscht? - Das ist nicht der Fall.

Eine Aussprache ist nicht vorgesehen. Ich schlage vor, über den Antrag Drucksache 18/715 in der Sache abzustimmen. Wer zustimmen will, den bitte ich um das Handzeichen. - Gegenprobe! - Enthaltungen? - Es ist einstimmig so beschlossen.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 39 auf:

Gerechte Finanzierung für Schleswig-Holsteins Krankenhäuser

Antrag der Fraktionen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der Abgeordneten des SSW Drucksache 18/741

Wird das Wort zur Begründung gewünscht? - Auch hierbei ist das nicht der Fall.

Eine Aussprache ist nicht vorgesehen. Ich schlage Ihnen vor, den Antrag Drucksache 18/741 an den Sozialausschuss zu überweisen. Wer so beschließen will, den bitte ich um das Handzeichen. - Das ist einstimmig so beschlossen.

Ich rufe nun die Tagesordnungspunkte 42, 58 und 60 auf:

Gemeinsame Beratung

a) Fachkräftebedarf aufgrund des Krippenausbaus

Antrag der Fraktionen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der Abgeordneten des SSW Drucksache 18/745

b) Soziale Ungleichheiten und Bildungsbenachteiligungen durch Angebote der frühkindlichen Bildung und Betreuung für alle Kinder ausgleichen

Bericht der Landesregierung Drucksache 18/693

c) Vereinbarung zur Finanzierung des Krippenausbaus

Bericht der Landesregierung Drucksache 18/695

(Kirsten Eickhoff-Weber)

Wird das Wort zur Begründung gewünscht? - Das ist nicht der Fall.

Eine Aussprache ist nicht vorgesehen. Ich schlage Ihnen vor, über den Berichtsantrag Drucksache 18/745 mit der Maßgabe abzustimmen, dass der Bericht gegenüber dem Bildungsausschuss gehalten wird. Wer so abstimmen will, den bitte ich um das Handzeichen. - Das ist einstimmig der Fall.

Weiterhin schlage ich Ihnen vor, die Berichte der Landesregierung, Drucksachen 18/693 und 18/695, an den Bildungsausschuss und mitberatend an den Sozialausschuss zur abschließenden Beratung zu überweisen. Wer so beschließen will, den bitte ich um das Handzeichen. - Auch das ist einstimmig so beschlossen.

Ich rufe nun die Sammeldrucksache auf:

Sammeldrucksache über Vorlagen gemäß § 63 Abs. 1 a der Geschäftsordnung des SchleswigHolsteinischen Landtags

Drucksache 18/764

Wir kommen nunmehr zur Abstimmung über die Sammeldrucksache. Die Voten für die einzelnen Tagesordnungspunkte, für die eine Gesamtabstim

mung nach § 63 Abs. 1 a der Geschäftsordnung vorgesehen ist, entnehmen Sie bitte der Ihnen vorliegenden Drucksache 18/764. Voraussetzung für die Abstimmung ist, dass keine Abgeordnete oder kein Abgeordneter widerspricht. - Das ist offenbar nicht der Fall.

Wer mit der Übernahme der Empfehlungen entsprechend der Sammeldrucksache 18/764 einverstanden ist, den bitte ich um das Handzeichen. Das ist einstimmig so bestätigt.