Protokoll der Sitzung vom 11.02.2015

Als es mit dem frühen Fremdsprachenunterricht losging, wurden vor allem fachfremde Lehrkräfte eingesetzt, also Lehrkräfte, die diese Sprache nicht studiert hatten, die zwar eine Nähe zu einer Sprache hatten, aus welchen Gründen auch immer, die aber das Ganze nicht auf Lehramt studiert haben, also auch nicht unbedingt die pädagogisch-didaktische Fähigkeit der Sprachvermittlung hatten. Auch heute wird Sprachunterricht häufig noch fachfremd unterrichtet. Darin sehen wir ein Problem bei der praktischen Umsetzung. Wenn nämlich an weiterführenden Schulen auf diese Kenntnisse aufgebaut werden soll, wie dies im vorliegenden Antrag der LINKEN gefordert ist, brauchen wir verlässlich vermittelte Grundkenntnisse. Falsch erworbene Kenntnisse sind nur schwer zu korrigieren. Den frühen Unterricht befürworten wir natürlich. Allein die Umsetzung in fachkompetenter Weise scheint uns flächendeckend noch nicht umsetzbar, da schlichtweg zum Teil die Lehrer fehlen, die entsprechend ausgebildet sind. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall von der LINKEN.)

Vielen Dank, Frau Abgeordnete. Das Wort hat nun Gisela Rink von der CDU-Landtagsfraktion.

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, jetzt wird auch wieder deutlich, dass wir uns im Grunde genommen im Ziel einig sind. Wir begrüßen alle die Frankreich-Strategie, wir begrüßen alle die Stärkung des frühen Spracherwerbs im Französischen. Aber damit, dass wir das begrüßen, ist es noch nicht umgesetzt. Meistens kommt es dann bei der Umsetzung zu Problemen, die auch angesprochen werden müssen. Das sollte man ganz klar hier festhalten.

Es geht nicht einfach, indem wir sagen, die Kinder lernen jetzt Französisch, sondern dazu müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein, es muss eine Akzeptanz da sein. Der Kollege Krutten hat das eben sehr schön gesagt. Es müssen aber auch die Lehrkräfte da sein, und - ich sage das auch ganz deutlich - wir sehen das nicht nur beschränkt auf den schulischen Bereich, sondern wir sehen das schon eher in einem ganzheitlichen Ansatz. Das heißt, Spracherwerb beginnt schon frühzeitig im Kindergarten. Auch dort müssen entsprechend ausgebildete Kräfte sein, damit es wirklich erfolgreich umgesetzt wird.

(Abg. Krutten (SPD) )

Wir haben schon sehr früh angefangen - Kollegin Kugler ist zurückgegangen bis in das Jahr 1920 und haben hier im Saarland schon im Jahr 1998 mit der Einrichtung von bilingualen Kindergärten begonnen. Ich erinnere mich noch gut daran, dass wir das zunächst mit einer Anschubfinanzierung auf drei Jahre begonnen hatten, damit zusätzliche französische Kräfte, Muttersprachler, in den Kindergärten arbeiten konnten, und dass die dann nachher in die Regelpersonalbesetzung übernommen wurden, sodass es nicht nur für das Land, sondern auch für den Träger eine Dauerfinanzierung war.

Ich denke, dies war ein guter Ansatz, der auch sehr erfolgreich war, denn aktuell haben wir 190 Kindertageseinrichtungen im Saarland, die ein deutschfranzösisches Bildungsangebot haben. Auch das sollte man so selbstbewusst sagen. Wir haben 480 Kitas und davon 190, die mit diesem deutsch-französischen Bildungsangebot arbeiten.

(Beifall von den Regierungsfraktionen.)

Das heißt, wir haben eine intensive Sprachförderung im frühkindlichen Bereich. Ich sehe das auch als ganz wichtige Brücke zum französischen Spracherwerb in der Grundschule. Herr Kollege, wenn wir es in der Grundschule -

(Zuruf.)

Das ist ja nicht strittig. Aber es ist an sich schon eine gute Sache, wenn wir im Kindergarten beginnen und dann in der Grundschule weiterführen. Natürlich wollen wir diesen Ausbau weiter fördern. Das wird in unserem Antrag auch sehr deutlich. Wir wissen aber auch - das hat die jahrelange Erfahrung auch im frühkindlichen Bereich gezeigt -, dass es mit der Personalisierung nicht immer einfach ist. Ich selbst weiß, dass wir in Völklingen in einer Kindertageseinrichtung Französisch einführen wollten. Das ist daran gescheitert, dass sich keine Muttersprachler beworben haben. Das heißt, die Personalisierung ist schon ein Problem. Wenn wir es wirklich gut machen wollen - das ist wahrscheinlich der Wunsch aller, aber insbesondere der Großen Koalition -, dann sollten wir uns nicht unter einen Zeitdruck stellen, sondern wir sollten schauen, wie wir es qualitativ gut leisten können.

Schauen Sie doch einmal in den frühkindlichen Bereich! Wir hatten doch zunächst einmal die Schwierigkeit, dass es parallel in Frankreich nicht einen Kindergarten oder eine frühkindliche Bildung gibt wie in Deutschland. Wir haben dort die École Maternelle. Wir mussten zunächst einmal schauen, dass die Personen auch in Frankreich oder in Deutschland arbeiten konnten, weil es unterschiedliche Berufsabschlüsse gab. Auch dort sind die Qualifikationen anders. Daran ist es zunächst gescheitert. Es ist mühsam, zwei Länder, auch wenn wir im großen Europa leben, gemeinsam auf einen Weg zu bringen. Das

sind alles Dinge, die man bei der Umsetzung beachten muss.

Seit dem Schuljahr 2000/2001 wurde damit begonnen, den französischen Unterricht ab Klasse 1 aufzubauen. Wir haben 42 von 160 Grundschulen, die ab Klasse 1 bilingual sind. Nicht zu vergessen - das möchte ich hier noch einmal in Erinnerung rufen -, wir haben seit 1992 ein flächendeckendes Angebot in Klasse 3 und 4. Auch das sollte man sehen, obwohl ich weiß, dass es auch dort Nachbesserungen geben kann, aber wir sollten das nicht aus dem Blick verlieren. Nur es ist ein entsprechendes Angebot schon aufgebaut.

Wir hatten letzte Woche im Bildungsausschuss den Bericht über DELF Prim. Dieser Bericht über dieses Zertifikat hat uns ja in weiten Zügen auf unserem Weg bestätigt. Er hat zum einen bestätigt, dass die saarländische Entscheidung für das frühe Französisch die richtige Entscheidung ist. Er hat auch gezeigt, dass die Prüfungen, die dort durchgeführt wurden, den Kindern an sich auch Freude bereitet haben, denn auch das wurde rückgemeldet. Von 1.690 Schülerinnen und Schülern, die im Schuljahr 2013/2014 diese Zertifikatsprüfung durchlaufen haben, haben über 92 Prozent bestanden. Ich glaube, das ist ein Zeichen dafür, dass wir auf einem guten Weg sind, dass auch hier gute Arbeit geleistet wird.

(Beifall von den Regierungsfraktionen.)

Des Weiteren war nachzulesen, dass laut der Umfrage Eltern eine hohe Akzeptanz für diesen Französischunterricht gezeigt haben. Ich glaube, dieser Bericht ist eine gute Grundlage für die weitere Ausgestaltung des frühen Französischunterrichts. Ich betone nochmals: Wichtig ist, dass wir in diesem Bereich die Akzeptanz auch der Eltern haben. Wichtig ist es auch, dass Kinder sowohl im frühkindlichen Bereich als auch im schulischen Bereich Freude am Erlernen der Sprache haben. Gerade diese Freude, dieses Interesse für die Sprache muss geweckt werden. Es muss so gestaltet sein, dass Kinder wirklich Freude haben, denn dann werden sie diesen Weg in Richtung Erlernen der französischen Sprache und Französisch sprechen auch gerne mitgehen.

Unser Konzept sieht ja vor, dass möglichst gut ausgebildete französischsprachige beziehungsweise zweisprachige Lehrkräfte im frühen Französischunterricht eingesetzt werden. Ich glaube, auch hier gilt es, auf die Qualität zu achten. Dieser Einsatz von Französischsprechenden oder auch Muttersprachlern wird natürlich im Rahmen des Lehreraustauschs zwischen dem Saarland und dem Département Moselle ermöglicht. Hier musste natürlich auch miteinander gesprochen werden, miteinander gearbeitet werden, damit das entsprechend umgesetzt werden kann.

(Abg. Rink (CDU) )

Ich sehe in der Umsetzung der Frankreich-Strategie in Bezug auf die Mehrsprachigkeit eine große Chance für unsere Kinder und Jugendlichen. Die Mehrsprachigkeit nimmt ja auch in dem Konzept einen besonderen Stellenwert ein. Daher werden wir auch - wir haben es im Antrag ausführlich formuliert - die Investitionen in den frühen Spracherwerb fördern. Wir werden die Kitas unterstützen. Wir werden auch den Ausbau weiterer bilingualer Kindertagesstätten fördern. Ich sage deutlich, dass das in Absprache mit den Trägern erfolgen muss, denn auch Träger müssen entsprechende Anträge stellen. Ansonsten ist die Umsetzung in den Kitas nicht möglich.

Wir werden auch die Grundschulen weiter im Blick haben, Herr Kollege Kessler. Aber ich möchte mich jetzt nicht festlegen und sagen, im Jahr 2017/2018 sei diese Aufgabe erledigt. Ich glaube, diese Aufgabe ist so wichtig, dass wir hier verschiedene Dinge beachten müssen. Die Qualität muss stimmen, wir müssen viele Fragen im Bereich der Personalisierung ansprechen. Deshalb ist es mir wichtiger, diese Maßnahmen qualitativ weiter zu betreiben, als sich jetzt durch einen Stufenplan festzulegen und nachher zu sagen, wir haben es halbherzig geschafft beziehungsweise die Qualität hat darunter gelitten. Ich glaube, so sollte es auf keinen Fall sein.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Mehrsprachigkeit ist eine große Chance. Es ist uns wichtig, dies auch für die Kinder und Jugendlichen im Saarland zu gewährleisten. Daher werden wir die Bemühungen weiter vorantreiben und uns dafür einsetzen, dass die französische Sprache im Saarland verstärkt erworben wird. Ich bitte daher um Zustimmung für unseren Antrag.

(Beifall bei den Regierungsfraktionen.)

Das Wort hat Jasmin Maurer von der Fraktion der PIRATEN.

Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen! Mit der Frankreich-Strategie, die das Saarland beschlossen hat, und dem Sprachkonzept 2011, wonach das Saarland ein leistungsfähiger und mehrsprachiger Raum werden und sein soll, haben wir uns ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Das Ziel ist, innerhalb von 30 Jahren Französisch als zweite Amts- und Bildungssprache im Saarland etabliert zu haben. Da ist es umso wichtiger, dass wir früh anfangen, die Sprache zu lernen, dass wir unseren Kindern früh Französisch beibringen und vor allem, dass wir das Französischlernen für sie so attraktiv machen, dass sie es gerne tun.

Sprachen lernt man bekanntlich in jungen Jahren am besten, das ist entwicklungspsychologisch begründet. Ein junges Kind, das noch die Muttersprache lernt, ist besser zugänglich für Fremdsprachen, das ist erwiesen. Hinzu kommt, dass sich Kinder viel besser für Dinge begeistern können. Sie können sich viel besser für die Welt begeistern. Und wie erkundet man die Welt am besten? Natürlich indem man Sprachen beherrscht, in denen man auch kommunizieren kann. Seien wir doch mal ehrlich: Wer kennt ein Kind, das nicht gerne kommuniziert?

Dieses kindliche Drängen nach Sprache, nach Lernen muss so früh wie möglich gefördert werden. Aber es muss vor allem spielerisch geschehen. Es ist nicht zu vergleichen mit dem strengen Vokabelnlernen in den weiterführenden Schulen. Nein, es geht darum, dass man Alltagsgegenstände auf Französisch erlernt, dass die Kinder Wörter wie „Fenster“ auf Französisch lernen, dass sie französisch singen, dass sie Lieder im Kanon auf Französisch und Deutsch singen, dass sie vor allem aber auch Austausch erleben mit Kindern der anderen Sprache. Im grenznahen Saarland ist es besonders leicht, spielerische Austausche zu organisieren, indem französische Kinder nach Deutschland kommen und deutsche Kinder nach Frankreich gehen und erfahren, dass ihnen der Spracherwerb auch etwas bringt. Es macht den Kindern viel mehr Spaß, wenn sie sehen, dass sie mit Gleichaltrigen aus einem anderen Land spielen können.

Es ist gut, dass wir an 180 Kindertagesstätten und Vorschulen bereits Französisch haben, dass es bilinguale Einrichtungen gibt. Ich habe das auch vor einigen Jahren in Belgien gesehen, wo ich selbst in einem Austauschprogramm war. Das beginnt dort mit Kindertageseinrichtungen und geht über Grundschulen bis zu weiterführenden Schulen, die von Anfang an bilingual sind. Zugegeben, das waren dort Eliteeinrichtungen, nicht zu vergleichen mit einem normalen Kindergarten. Aber auch da haben mir die Schüler in meinem Alter gesagt, dass dadurch, dass sie bereits in jungen Jahren spielerisch an die Sprache herangeführt wurden, sie später, zum Beispiel in der Pubertät, keine oder zumindest weniger Probleme hatten, die Sprache richtig zu erlernen, und sie sich dadurch auch besser auf die anderen Fächer konzentrieren konnten.

Alleine in anderen Ländern zu erleben, wo es schon gang und gäbe ist, dass Kinder und Jugendliche das als positiv wahrnehmen, sollte uns im Saarland bestärken, uns weiter in diese Richtung zu entwickeln. Das bringt nicht nur unserem Land etwas, das bringt auch unseren Kindern was.

(Beifall von den PIRATEN und B 90/GRÜNE.)

Wir haben seit dem Schuljahr 1992/1993 flächendeckend verbindlichen Französischunterricht in der

(Abg. Rink (CDU) )

Grundschule in den Klassenstufen 3 und 4, und in 42 Schulen im Saarland haben wir es ab der Klassenstufe 1. Es ist erwiesen - das haben auch die Fachlehrer der verschiedenen weiterführenden Schulen gesagt -, dass Kinder beim Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe Französisch bedeutend einfacher erlernen, weil schon gewisse Grundkenntnisse da sind. Wenn man bedenkt, dass für die Grundschulen, in denen bereits ab Klassenstufe 1 Französisch unterrichtet wird, die Chancen noch einmal besser sind, haben wir derzeit leider ein minimales Ungleichgewicht. Durch verpflichtenden Unterricht ab Klassenstufe 1 oder noch früher im Kindergarten können wir das Ungleichgewicht aufheben. Ich glaube, das ist ein wichtiger Schritt, den müssen wir alle gemeinsam gehen.

Was bisher noch keiner angesprochen hat, was ich ein bisschen schade finde, das habe ich in der letzten Woche auch im Bildungsausschuss erfragt: Kinder, die weder Deutsch noch Französisch als Muttersprache haben, sondern einen ganz anderen Sprachhintergrund haben, beispielsweise Flüchtlingskinder, haben es nicht schwerer, Französisch zu erlernen, sondern sogar noch etwas leichter, da, wenn sie sowieso die deutsche Sprache erlernen, sie sich selbst Strategien entwickeln, womit sie dann noch leichter eine weitere Sprache lernen. Das ist etwas, was wir auch fördern sollten.

(Beifall von den PIRATEN und B 90/GRÜNE.)

Es ist natürlich wichtig, dass wir ausgebildetes Personal an den Schulen haben. Wir müssen die Grundschullehrerausbildung weiterentwickeln, damit auch Französisch an den Grundschulen unterrichtet werden kann. Denn nur mit gut ausgebildetem Lehrpersonal ist sicherzustellen, dass unsere Kinder gut ausgebildet werden.

Wir stimmen beiden Anträgen zu, weil wir der Meinung sind, dass beide Anträge gut sind. Beide Anträge sind wichtig und beide Anträge werden uns im Hinblick auf die Frankreich-Strategie weiterbringen. Danke sehr.

(Beifall bei den Oppositionsfraktionen.)

Das Wort hat nun der Minister für Bildung und Kultur, Ulrich Commerçon.

Madame la Présidente, chers collègues, Mesdames et Messieurs!

(Oh, oh! und Heiterkeit.)

Keine Sorge, ich fahre auf Deutsch fort. Ich konnte in der Geschäftsordnung nicht mit letzter Sicherheit feststellen, ob die französische Anrede hier über

haupt zugelassen ist, das sollten wir gelegentlich mal überprüfen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es ist zunächst einmal sehr erfreulich, dass wir bei diesem Thema eine große Übereinstimmung in diesem Hause haben. Französisch spielt ja nicht erst seit der Frankreich-Strategie der saarländischen Landesregierung an saarländischen Kitas und Grundschulen eine besondere Rolle. Es ist bereits erwähnt worden, dass eine zweisprachige, immersive deutsch-französische Bildung und Erziehung in rund 190 Kindertageseinrichtungen im Saarland bereits angeboten wird. Das wollen wir weiter ausbauen. Seit dem Schuljahr 1992/1993 ist Französischunterricht im Saarland für alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 3 und 4 im Umfang von jeweils zwei Jahreswochenstunden verpflichtend. Wir haben mit dem Schuljahr 2000/2001 im Saarland begonnen, an einzelnen Schulen den Französischunterricht ab Klassenstufe 1 einsetzen zu lassen. Wir sind gegenwärtig bei einem Stand von 42 von insgesamt 160 Grundschulen, die dieses Angebot machen können. Darüber hinaus gibt es bilinguale Züge und eine Reihe von zusätzlichen Angeboten.

Ich möchte an dieser Stelle ein ausdrückliches zweifaches Lob aussprechen. Zunächst betrifft es die Einführung des DELF Prim. Das ist vom Kollegen Klaus Kessler 2010 nach erfolgreicher Erprobung des französischen Sprachenzertifikats eingeführt worden. Das DELF Prim ist ein Zertifikat des französischen Staates, das international anerkannt wird. Alle Schülerinnen und Schüler haben seitdem in der Klasse 4 die Möglichkeit - wenn sie bereits ab Klassenstufe 1 Französischunterricht haben, sogar ab Klassenstufe 3 -, an dieser Zertifikatsprüfung teilzunehmen.

(Vereinzelt Beifall.)

Es ist bereits erwähnt worden, dass 92 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die teilgenommen haben, dieses Zertifikat erworben haben.

Dennoch muss all das Hand und Fuß haben und es muss realistisch sein, was wir umsetzen. Deswegen war es mir beim DELF Prim ein besonderes Anliegen, dass dieses Instrument im Hinblick auf die Wirksamkeit wissenschaftlich untersucht wird. Das haben wir in Auftrag gegeben. Ich danke an dieser Stelle der Universität des Saarlandes sehr herzlich dafür, dass wir wirklich gute Erkenntnisse haben. Das ist bereits mehrfach erwähnt worden und im Ausschuss umfassend dargestellt worden. Dieser Bericht bestätigt weitgehend die 2010 getroffene Grundentscheidung für den frühen Französischunterricht und die Kompetenzorientierung. Allerdings gibt diese Studie auch wertvolle Hinweise für die Weiterentwicklung. Ich möchte in aller Kürze ganz konkret auf zwei Handlungsfelder eingehen.

(Abg. Maurer (PIRATEN) )

Zunächst einmal stellt der Bericht fest, es werde von den Schulleitungen zwar generell positiv bewertet, dass diese DELF-Prim-Prüfungen stattfinden. Wir haben allerdings auch die Erkenntnis, dass der Französischunterricht nicht an jedem Standort optimal personalisiert ist. Das gehört zur Wahrheit dazu. Das liegt eben daran, dass wir die entsprechend gut qualifizierten Lehrkräfte gewinnen müssen. Das Schlechteste nämlich, was wir tun könnten, wäre, schlechten Französischunterricht zu geben. Deswegen sage ich, dass wir lieber behutsam und konsequent vorgehen und dafür sorgen, dass die Qualität stimmt und wir wirklich gut ausgebildete - am besten mit muttersprachlicher Kompetenz ausgestattete Lehrkräfte in diesem Unterricht einsetzen.