fen des jetzigen Schulobstprogramms noch Landesmittel übrig bleiben. Diese würden wir hierhin umschichten. - So weit meine Ausführungen.
Aus welchem Etat finanziert denn die Landesregierung die flankierenden Maßnahmen? Werden die auch aus dem 1,1-Millionen-Topf finanziert oder gibt es da ein separates Budget?
Meine zweite Frage lautet: Die neue Regelung sieht vor, dass jetzt beim Schulmilchprogramm der gesamte Tetrapak für die Kinder gefördert wird. Bisher war es so, dass nur ein Zuschuss von 5 oder 4,5 Cent pro Tetrapak gefördert worden ist. Wenn jetzt die 40 Cent, die ein Tetrapak kostet, finanziert werden, dann würde das aus meiner Sicht bedeuten, dass nun weniger Kinder in den Genuss der Förderung kommen würden als bisher, weil im Prinzip pro Kind mehr Geld ausgegeben wird. Vielleicht würden Sie mir diese beiden Fragen beantworten. Gibt es jetzt für weniger Kinder Förderung?
Ganz herzlichen Dank. - Es gibt keine zusätzlichen Mittel für die flankierenden Maßnahmen. Aber wenn Sie sich zum Beispiel das Programm „Bildung: elementar“ anschauen, dann sehen Sie, dass die Kitas ohnehin gehalten sind, Gesundheit in den Kitas zu fördern.
Uns geht es darum, das Kita- oder Schulklima nachhaltig in Richtung Gesundheit voranzubringen. Deswegen, denke ich, ist es wichtig, dass sich die Träger der Kitas und der Schulen Gedanken machen, wie sie das Schulobst, -gemüse und die Milch in ein Gesamtkonzept einbetten wollen.
Zu diesem Gesamtkonzept gehören auch viele Maßnahmen, die überhaupt kein Geld kosten. Ich verweise zum Beispiel auf die Publikation meines Lehrstuhls, in der wir aufgrund von Feldversuchen dazu ausgeführt haben, wie man durch Integration von Bewegung im Grundschulunterricht gesundheitsfördernd tätig sein kann.
In der Tat ist es richtig, dass wir am Ende rechnerisch weniger Kinder beteiligen, schon allein deswegen - ich habe dies ausgeführt -, weil wir die Einrichtungen zwei Jahre fördern wollen; bisher war das ein Jahr. Grund war das Ergebnis der Evaluation der letzten Förderperiode, die gezeigt hat, dass eine zweijährige Förderung, wenn man damit einen Anstoß für eine andere Orientierung des Kita- oder Schulklimas in Richtung Gesundheit geben will, nachhaltiger ist. Allerdings werden wir jetzt darauf achten, dass Einrichtungen nur einmal teilnehmen. Ob das dann am Ende rechnerisch bei mehr oder weniger Kindern landet, das werden wir dann sehen. - Also, herzlichen Dank für Ihre Frage.
Vielen Dank. Es gibt keine weiteren Anfragen. - Somit steigen wir in die Dreiminutendebatte der Fraktionen ein. Die erste Debattenrednerin wird Frau Budde für die SPD-Fraktion sein. Sie haben das Wort, Frau Abgeordnete.
und zwar vom ersten Tag in der Schule im Jahr 1971 bis zum letzten Tag im Jahr 1983 mit dem Abitur. Zu DDR-Zeiten war Schulessen nur eines: billig. Es war weder ausgewogen noch gab es Obst oder Gemüse. Das hat sich in einem Apfel oder einer sauren Gurke erschöpft.
Insofern bin ich über jede Initiative froh, die es den Kindern erlaubt, heute anderes Schulessen zu sich zu nehmen und eine gesunde, ausgewogene Ernährung in der Kita und in der Schule zu haben. Da ist in der Tat jede Initiative eine gute Idee und gut angelegtes Geld.
Hinsichtlich der Frage, ob es mit Ihrer Idee, das Schulobst- und -milchprogramm mit den Landesmitteln zusammenzuführen, gelingen kann, eine breit angelegte Initiative für Eigenversorgung zu organisieren und ob das Erfolg haben wird, bin ich allerdings etwas skeptisch.
Wenn man ein solches Ziel verfolgt, dann ist das Ganze nur sinnvoll, wenn man so etwas nicht nur zwei Jahre lang an Schulen macht, sondern wenn es richtig institutionalisiert wird. Das heißt, wenn wir alle der Auffassung sind, dass das sinnvoll ist, dann muss man sich bei den nächsten Haushaltsberatungen überlegen, ob man Geld zur Ver
Ich halte viel von regionaler Versorgung. Und ich halte auch viel davon, die Wertschöpfung dadurch zu erhöhen, dass man das Essen selber kocht. Aber ich glaube, dass das ein Ideal bleiben wird, das man nicht an allen Schulen umsetzen kann. Das ist zumindest mein jetziger Eindruck. Ich befürchte, dass ich damit nicht weit weg von der Realität bin. Aus meiner Sicht müsste man zwei Dinge machen.
Erstens müsste man die Regelversorgung anders anlegen; denn auch zugeliefertes Essen kann gut sein. Es muss ja nicht über eine Entfernung von 100 km geliefert werden; es kann aus dem Umkreis von 20 km kommen und gut organisiert sein.
Zweitens gibt es gutes und schlechtes Essen. Selbst die Zulieferer haben in dem einen Bereich gutes Essen, in dem anderen Bereich schlechtes Essen, was offensichtlich daran liegt, dass unterschiedliche Köchinnen und Köche tätig sind. Es liegt nicht nur an der Technik.
All das wird sicherlich nicht helfen, überall sofort schmackhaftes und regionales Essen auf den Tisch zu bringen. Aber die Idee, so etwas anzureizen und zu entwickeln, ist gut. Letztendlich sind es aber die Schulträger, die den Betrieb bezahlen müssen und die darüber entscheiden müssen, ob sie das wollen, und die auch die Menschen anstellen, die die Arbeit machen. Insofern ist das - ich meine es wirklich nicht böse - einfach noch ein Stück zu kurz gedacht.
Ich glaube, dass diese Zusammenführung der beiden Programme, die nicht mehr notwendige Kofinanzierung und das Vorhaben, die nicht verwendeten Restmittel für das Programm zu nutzen und begleitende Maßnahmen anzustoßen, erst einmal eine gute Idee ist. Das ist besser, als einmal einen Schulmilchtag oder einen Obsttag an der Schule durchzuführen. Auch dann, wenn es jetzt nicht für alle reichen wird, halte ich das für eine sehr vernünftige Lösung.
Außerdem glaube ich, dass man dabei beachten muss, dass alles, was sozusagen regelhaft auf den Tisch kommt, das wird ganz oft zur Normalität. Dann würden wir im Zweifel hinterher wieder darüber diskutieren, ob man nicht begleitende Maßnahmen machen kann, um das Essen oder die Herstellung und die Verarbeitung von Essen attraktiver zu machen.
Wir überweisen den Antrag gern in den Ausschuss und versuchen, mit Ihnen gemeinsam dem Ideal etwas näher zu kommen. Ich hoffe, dass wir im Laufe der Zeit gute Lösungen und Ideen finden, um unseren Kindern besseres Essen anzubieten.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Abgeordnete! Wir haben hier einen Antrag der LINKEN, der unter anderem die Optimierung bestehender Programme der EU-Schulmilch- und Schulobstverordnung anstrebt, aber keine substanziellen Verbesserungen enthält.
Wie wir in Ihrer Begründung lesen dürfen, kommen nicht einmal 10 % der Kindergartenkinder und der Grundschüler in Sachsen-Anhalt in den Genuss dieser Förderung. Der Antrag ist auch nicht geeignet, eine wesentlich größere Zahl von Kindern mit Obst und Milch zu versorgen. - Schade, dass die EU nicht an alle Kinder denkt.
Aber ich frage Sie, wer braucht eigentlich die EU zur Schulmilchversorgung. Hier würde doch ein nationales Schulspeiseprogramm deutlich leichter umzusetzen sein. Damit könnten auch alle Kinder erfasst werden, nicht nur jedes zehnte.
Im Punkt 1 soll der Landtag nun feststellen, dass die Kinder so früh wie möglich an eine ausgewogene Ernährung herangeführt werden sollen. Ich denke, darüber hat der Landtag schon öfter beschieden. Aber allein diese Feststellung bringt keine zusätzlichen Äpfel in die Kitas, meine Damen und Herren.
Im Punkt 2 wird die Landesregierung aufgefordert, im Rahmen vorhandener Mittel ein neues Programm zu generieren. Es sollen eigene Versorgungseinrichtungen für die Schulspeisung unterhalten werden. Dass diese Maßnahme am Ende effizient ist, möchte ich bezweifeln.
Uns ist es aber wichtig, dass alle Kinder eine vollwertige und gesunde Mahlzeit als kostenfreies Mittagessen bekommen. Ob dieses in der Schule zubereitet wird oder ob es aus einer zertifizierten Großküche kommt, ist für uns erst einmal von zweitrangiger Bedeutung. - Fakt ist, auch aus Punkt 2 ergibt sich keine weitere Verbesserung.
Zu Punkt 3. Der Landtag begrüßt die Zusammenlegung der EU-Schulobst- und Schulmilchprogramme sowie die Ausweitung der Unionsbeihilfen für begleitende pädagogische Maßnahmen. Kinder sollen über die gesunde Ernährung, regio
nale Landwirtschaft, Nachhaltigkeit und die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung aufgeklärt werden.
Auch wenn sich der letzte Satz wie aus dem AfDGrundsatzprogramm liest, so kämen wir natürlich nie auf die Idee, die Aufwendungen für pädagogisches Personal aus demselben Etat zu begleichen, welcher eigentlich den Nahrungsmitteln vorbehalten sein sollte.
Auch sind die Information der Kinder in den Kitas - wir hörten es gerade - und die Kenntnisvermittlung an den Schulen originäre Aufgabe der Eltern, Erzieher und Lehrkräfte. Gerade im Rahmen der frühkindlichen Bildung oder im Heimatkundeunterricht sollten eigentlich genau diese Lehrinhalte vermittelt werden.
Wir befürchten, dass am Ende trotz des Einsatzes wegfallender Kofinanzierungsmittel noch weniger Kinder an dem Programm partizipieren werden als bisher. Die Ministerin führte dies gerade aus.
Aus diesem Grund wird die AfD unter TOP 30 einen eigenen Antrag zur Entscheidung stellen, der für unsere Kinder eine bessere Lösung bietet, nämlich ein kostenfreies hochwertiges Mittagessen für alle Kinder von der Kita bis zur vierten Klasse getreu der AfD-Devise „Unsere Kinder zuerst!“
Vielen Dank, Herr Raue. Es gibt keine Anfragen. - Wir kommen somit zum nächsten Debattenredner. Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN spricht der Abg. Herr Aldag. Bitte schön, Sie haben das Wort.
Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Sehr geehrte Damen und Herren! Gesunde Ernährung und die regionale Produktion und Vermarktung von Lebensmitteln haben in den letzten Jahren deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen. Viele Menschen ernähren sich bewusster und schauen genau hin, woher die Lebensmittel kommen und wie sie produziert werden. Viele beschäftigen sich intensiv mit den Folgen unserer Ernährung auf Umwelt und Klima.
Es wird Sie sicherlich nicht wundern, dass wir, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, uns über dieses gesteigerte Bewusstsein freuen, sind es doch viele grüne Ideen, die anfangs belächelt wurden und heute im Alltag vieler Menschen selbstverständlich sind.
Ob Food-Sharing gegen Lebensmittelverschwendung oder beispielsweise auch Lokalerzeugerinnenmärkte mit Beteiligung der Biohöfegemeinschaft, Direktvermarktung durch solidarische