Dabei ist es vernünftig, bei diesem Megathema nicht nur im eigenen Saft zu schmoren. Wir setzen diesen Beirat mit unserem Antrag wieder auf die Agenda. Von daher, denke ich, sollten wir uns darüber noch einmal verständigen.
Natürlich gehen wir davon aus, dass sich die Nachhaltigkeitsstrategie an den Zielen nachhaltiger Entwicklung der Agenda 2030 orientieren wird. Wir müssen jetzt anfangen und nicht wieder Jahre ins Land ziehen lassen. Deswegen möchte DIE LINKE erreichen, dass die Prioritäten der 17 Nachhaltigkeitsziele in den Blick genommen werden und insbesondere die großen fünf, auf die sich Deutschland und die Industriestaaten auch geeinigt haben und die die Prioritäten sein sollen.
Wir haben in unserem Antrag ein paar Vorschläge gemacht, die konkret im Land umsetzbar sind. Natürlich muss Bildung zum Thema Nachhaltigkeit an unseren Schulen, aber auch in anderen Einrichtungen eine große Rolle spielen, damit das Bewusstsein wächst, wie man mit der Umwelt und der Natur umgehen soll. Nur so lässt sich eine entsprechend nachhaltige zukünftige Gesellschaft organisieren. Hierzu kann die Landesregierung schnell und konkret aktiv werden.
Noch etwas zur Energie. Nehmen wir die Begriffe der Big Five, bezahlbar, verlässlich, nachhaltig, zeitgemäß. Meine Damen und Herren, das ist nicht die Kohle.
Herr Thomas, wenn nur ein Teil der staatlichen Subventionen, die in die Atomindustrie geflossen sind und immer noch fließen - jetzt gibt es ja noch ein Milliardengeschenk für sie -, in die erneuerbaren Energien geflossen wären, dann würden wir heute nicht über Strompreise diskutieren. Das können Sie mir glauben.
Wir sollten ernsthaft das Ziel der Dekarbonisierung unserer Energiegewinnung verfolgen. Und ja, dafür müssen auch Kompromisse gefunden werden. Wir brauchen schon heute den Einstieg in Konversionsprozesse, um von der Kohle wegzukommen. Tun Sie da mal etwas im Süden unseres Landes, damit diese Konversionsprozesse tatsächlich in Gang kommen.
Aber das Ziel steht, es muss auch stehen und die Wege dorthin müssen gesucht werden. Wir müssen auch beim Verkehr gucken, dass wir den ÖPNV und den Umweltverbund entsprechend stärken.
Zum Thema Konsum und Produktion. Regionale, saisonale und ökologische Lebensmittel können Vorrang haben. Dazu können wir die Direktvermarktung unterstützen. Aber auch bei Beschaffungen in der Landesverwaltung könnte Sachsen-Anhalt vorbildhaft werden. Wie wäre es denn mit dem Ziel einer CO2-neutralen Landesverwaltung? - Eine faire, nachhaltige Beschaffung könnte ein Kriterium im Vergabegesetz werden.
Die Landesregierung sollte sich für eine Berechnung des ökologischen Rucksacks einsetzen. Ich bin es, ehrlich gesagt, leid, Wasser aus Fidschi in unseren Kaufhallen zu sehen. Ich bin es leid und ich finde es nicht in Ordnung. Regionale Wirtschaftskreisläufe und die Verringerung der Transportwege sollten das Ziel sein.
Mein kleiner Exkurs für Herrn Farle hat mich viel Zeit gekostet. Deswegen werde ich nur noch kurz wenige Sätze zum Schluss sagen.
Meine Damen und Herren! Der Antrag der Koalition ist im Prinzip der Koalitionsvertrag. Er tut nicht weh, aber er nutzt auch nicht viel. Wir enthalten uns daher der Stimme.
Allerdings hoffe ich, dass heimlich einiges von dem, was wir aufgeschrieben haben, Niederschlag findet. Der Klimawandel ist real, er ist gefährlich, er ist begrenzbar, aber wir haben keine Zeit. Also handeln wir endlich!
Es gibt noch zwei Nachfragen aus der AfD-Fraktion. Herr Lieschke und Herr Schmidt. haben sich gemeldet.
Sie haben so ein tolles Schreckensszenario dargestellt, indem Sie sagen, die Menschen würden dafür sorgen, dass der Golfstrom abreißt. Ich würde einmal darauf verweisen, dass das MaxPlanck-Institut für Meteorologie festgestellt hat, dass genau das nicht passieren kann. Also informieren Sie sich bitte genau, bevor Sie irgendwelche Behauptungen aufstellen. Das ist definitiv nicht wahr.
Also, erstens setzen wir auf Repowering. Zweitens. Da, wo es möglich und mit der Bevölkerung vereinbart ist, ist es auch möglich, Windkraftanla
gen aufzustellen. Ich gehe davon aus, dass wir aber nicht das einzige Land sind, das sich am Klimaschutz und an der Energiewende beteiligen wird. Es gibt andere Länder, die haben da noch viel mehr Nachholbedarf als wir in Sachsen-Anhalt.
Die Koalition hat ja selbst gesagt, dass die Obergrenze von 3 000 Windkrafträdern bereits erreicht ist.
Mich würde interessieren, was sich die DIE LINKE genau vorstellt, wie viele Windkrafträder noch aufgestellt werden sollen.