Protokoll der Sitzung vom 21.06.2017

Was ich sagen will, meine Damen und Herren: Die große Stunde der Wahlkreismitarbeiter. Diese Wahl ist nichts anderes als eine Farce, weshalb wir gegen den gemeinsamen Vorschlag aller Altparteien in diesem Hause stimmen werden. Vielen Dank.

(Beifall AfD)

Gibt es weitere Wortmeldungen? Das ist nicht der Fall, sodass ich die Aussprache zu dem Wahlvorschlag schließe. Gemäß § 46 Abs. 2 der Geschäftsordnung kann bei dieser Wahl offen durch Handzeichen abgestimmt werden, soweit kein Mitglied des Landtags widerspricht.

(Zwischenruf Abg. Brandner, AfD: Wider- spruch!)

(Präsident Carius)

Es gibt Widerspruch, Herr Brandner, sodass wir geheim abstimmen. Ich bitte die Schriftführer, die Namen zu verlesen, und die Wahlhelfer, entsprechende Stimmzettel zu verteilen.

Dirk Adams, Dagmar Becker, Sabine Berninger, André Blechschmidt, Stephan Brandner, Andreas Bühl,

Was ist jetzt mit den Stimmzetteln? Frau Floßmann ist als Wahlhelfer da, Herr Kräuter ist auch als Wahlhelfer da. Es wäre schön, wenn Sie die Stimmzettel auch verteilen.

Christian Carius, Steffen Dittes, Volker Emde, Kati Engel, Wolfgang Fiedler, Kristin Floßmann, Jörg Geibert, Siegfried Gentele, Manfred Grob, Stefan Gruhner, Ronald Hande, Steffen Harzer, Dieter Hausold, Oskar Helmerich, Madeleine Henfling, Jörg Henke, Susanne Hennig-Wellsow, Corinna Herold, Christian Herrgott, Matthias Hey, Michael Heym, Björn Höcke, Uwe Höhn, Gudrun Holbe, Elke Holzapfel, Mike Huster, Margit Jung, Ralf Kalich, Jörg Kellner, Olaf Kießling, Roberto Kobelt, Katharina König-Preuss, Knut Korschewsky, Maik Kowalleck, Rainer Kräuter, Jens Krumpe, Jörg Kubitzki, Tilo Kummer, Frank Kuschel,

Lehmann, Annette; Lehmann, Diana; Leukefeld, Ina; Lieberknecht, Christine; Liebetrau, Christina; Lukasch, Ute; Lukin, Gudrun; Malsch, Marcus; Martin-Gehl, Iris; Marx, Dorothea; Matschie, Christoph; Meißner, Beate; Mitteldorf, Katja; Mohring, Mike; Möller, Stefan; Mühlbauer, Eleonore; Muhsal, Wiebke; Müller, Anja; Müller, Olaf; Pelke, Birgit; Pfefferlein, Babett; Pidde, Werner; Primas, Egon; Reinholz Jürgen; Rosin, Marion; Rothe-Beinlich, Astrid; Rudy, Thomas; Schaft, Christian; Scherer, Manfred; Scheringer-Wright, Johanna; Schulze, Simone; Skibbe, Diana; Stange, Karola; Tasch, Christina; Taubert, Heike; Thamm, Jörg; Tischner, Christian; Voigt, Mario; Walk, Raymond; Walsmann, Marion; Warnecke, Frank; Wirkner, Herbert; Wolf, Torsten; Worm, Henry; Wucherpfennig, Gerold; Zippel, Christoph.

Falls alle Gelegenheit hatten, die Stimme abzugeben – es sind noch zwei Kollegen –, dann schließe ich den Wahlvorgang und bitte um Auszählung der Stimmen.

Wir haben ein Ergebnis zur Wahl der Vertrauensleute und ihrer Vertreter. Abgegebene Stimmzettel 87, ungültige keine, gültige Stimmzettel daher 87. Auf den Wahlvorschlag der Fraktionen der CDU, Die Linke und der SPD in der Drucksache 6/4033 entfielen 72 Jastimmen, 11 Neinstimmen, 4 Enthaltungen. Die Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen ist damit erreicht.

Ich gratuliere herzlich den gewählten Vertrauensleuten und ihren Vertretern und gehe davon aus, dass diese auch ihre Wahl annehmen.

(Beifall DIE LINKE, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Damit schließe ich diesen Tagesordnungspunkt und rufe auf den Tagesordnungspunkt 27

Wahl einer neuen Schriftführerin Wahlvorschlag der Fraktion der SPD - Drucksache 6/4032

Frau Abgeordnete Lehmann hatte gebeten, sie von ihrer Funktion als Schriftführerin zu entbinden, was übrigens irgendwie ein treffendes Wort ist. Die Fraktion der SPD schlägt für die Wahl als Schriftführerin Frau Abgeordnete Eleonore Mühlbauer vor. Der Wahlvorschlag liegt Ihnen in der Drucksache 6/4032 vor.

Wird hier Aussprache gewünscht? Gibt es andere Bewerber? Das ist nicht der Fall. Wir können diese Wahl mit Handzeichen durchführen, wenn sich hier kein Widerspruch meldet. Es meldet sich Widerspruch – Herr Möller. Dann darf ich bitten,...

(Zwischenruf Abg. Mohring, CDU: Ich schla- ge Herrn Möller als Schriftführer vor!)

Herr Möller, wären Sie bereit für diesen Vorschlag?

(Zuruf Abg. Möller, AfD: Danke, ich lehne ab!)

Also die Bereitschaft dazu liegt nicht vor, Herr Mohring, sodass wir jetzt geheim abstimmen. Ich bitte die Wahlhelfer, sich bereitzuhalten, und bitte die Schriftführer, die Namen der Kollegen vorzulesen. Frau Müller, bitte.

Dirk Adams, Dagmar Becker, Sabine Berninger, André Blechschmidt, Stephan Brandner, Andreas Bühl, Christian Carius, Steffen Dittes, Volker Emde, Kati Engel, Wolfgang Fiedler, Kristin Floßmann, Jörg Geibert, Siegfried Gentele, Manfred Grob, Stefan Gruhner, Ronald Hande, Steffen Harzer, Dieter Hausold, Oskar Helmerich, Madeleine Henfling, Jörg Henke, Susanne Hennig-Wellsow, Corinna Herold, Christian Herrgott, Matthias Hey, Michael

(Präsident Carius)

Heym, Björn Höcke, Uwe Höhn, Gudrun Holbe, Elke Holzapfel, Mike Huster, Margit Jung, Ralf Kalich, Jörg Kellner, Olaf Kießling, Roberto Kobelt, Katharina König-Preuss, Knut Korschewsky, Maik Kowalleck, Rainer Kräuter, Jens Krumpe, Jörg Kubitzki, Tilo Kummer, Frank Kuschel,

Lehmann, Annette; Lehmann, Diana; Leukefeld, Ina; Lieberknecht, Christine; Liebetrau, Christina; Lukasch, Ute; Dr. Lukin, Gudrun; Malsch, Marcus; Dr. Martin-Gehl, Iris; Marx, Dorothea; Matschie, Christoph; Meißner, Beate; Mitteldorf, Katja; Mohring, Mike; Möller, Stefan; Mühlbauer, Eleonore; Muhsal, Wiebke; Müller, Anja; Müller, Olaf; Pelke, Birgit; Pfefferlein, Babett; Dr. Pidde, Werner; Primas, Egon; Reinholz, Jürgen; Rosin, Marion; Rothe-Beinlich, Astrid; Rudy, Thomas; Schaft, Christian; Scherer, Manfred; Dr. Scheringer-Wright, Johanna; Schulze, Simone; Skibbe, Diana; Stange, Karola; Tasch, Christina; Taubert, Heike; Thamm, Jörg; Tischner, Christian; Prof. Dr. Voigt, Mario; Walk, Raymond; Walsmann, Marion; Warnecke, Frank; Wirkner, Herbert; Wolf, Torsten; Worm, Henry; Wucherpfennig, Gerold; Zippel, Christoph.

Kann ich davon ausgehen, dass jeder die Möglichkeit zur Stimmabgabe hatte? Das scheint der Fall zu sein, sodass ich damit die Wahlhandlung schließe und um Auszählung der Stimmen bitte.

Wir haben ein Ergebnis: 86 abgegebene Stimmzettel, kein ungültiger Stimmzettel, damit 86 gültige Stimmen. Auf den Wahlvorschlag der Fraktion der SPD in der Drucksache 6/4032, Frau Mühlbauer, entfielen 70 Jastimmen, 9 Neinstimmen, 7 Enthaltungen. Frau Mühlbauer, darf ich davon ausgehen, dass Sie die Wahl annehmen?

(Zuruf Abg. Mühlbauer, SPD: Ich nehme die Wahl an!)

Dann danken wir Ihnen herzlich und gratulieren zur Wahl.

(Beifall CDU, DIE LINKE, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Abg. Gentele, fraktionslos)

Ich rufe nunmehr auf die letzte Wahl des heutigen Tages, Tagesordnungspunkt 27 a

Nachwahl eines Mitglieds des Kuratoriums der Thüringer Landeszentrale für politische Bildung Wahlvorschlag der Fraktion der SPD - Drucksache 6/4070

Wird hier Aussprache gewünscht? Das ist nicht der Fall. Wir könnten offen abstimmen, aber ich vermute …

(Zwischenruf Abg. Brandner, AfD: Wir dürfen keinen Antrag mehr stellen, hat Herr Mohring gesagt!)

Wir wollen offen abstimmen? Nein, es gibt Widerspruch, sodass wir dann geheim abstimmen. Ich bitte die Schriftführer um Verlesung der Namen und die Wahlhelfer um die Aufnahme ihrer Tätigkeit. Bitte schön.

Dirk Adams, Dagmar Becker, Sabine Berninger, André Blechschmidt, Stephan Brandner, Andreas Bühl, Christian Carius, Steffen Dittes, Volker Emde, Kati Engel, Wolfgang Fiedler, Kristin Floßmann, Jörg Geibert, Siegfried Gentele, Manfred Grob, Stefan Gruhner, Ronald Hande, Steffen Harzer, Dieter Hausold, Oskar Helmerich, Madeleine Henfling, Jörg Henke, Susanne Hennig-Wellsow, Corinna Herold, Christian Herrgott, Matthias Hey, Michael Heym, Björn Höcke, Uwe Höhn, Gudrun Holbe, Elke Holzapfel, Mike Huster, Margit Jung, Ralf Kalich, Jörg Kellner, Olaf Kießling, Roberto Kobelt, Katharina König-Preuss, Knut Korschewsky, Maik Kowalleck, Rainer Kräuter, Jens Krumpe, Jörg Kubitzki, Tilo Kummer, Frank Kuschel,

Lehmann, Annette; Lehmann, Diana; Leukefeld, Ina; Lieberknecht, Christine; Liebetrau, Christina; Lukasch, Ute; Dr. Lukin, Gudrun; Malsch, Marcus; Dr. Martin-Gehl, Iris; Marx, Dorothea; Matschie, Christoph; Meißner, Beate; Mitteldorf, Katja; Mohring, Mike; Möller, Stefan; Mühlbauer, Eleonore; Muhsal, Wiebke; Müller, Anja; Müller, Olaf; Pelke, Birgit; Pfefferlein, Babett; Dr. Pidde, Werner; Primas, Egon; Reinholz, Jürgen; Rosin, Marion; Rothe-Beinlich, Astrid; Rudy, Thomas; Schaft, Christian; Scherer, Manfred; Dr. Scheringer-Wright, Johanna; Schulze, Simone; Skibbe, Diana; Stange, Karola; Tasch, Christina; Taubert, Heike; Thamm, Jörg; Tischner, Christian; Prof. Dr. Voigt, Mario; Walk, Raymond; Walsmann, Marion; Warnecke, Frank; Wirkner, Herbert; Wolf, Torsten; Worm, Henry; Wucherpfennig, Gerold; Zippel, Christoph.

Ich gehe davon aus, dass jeder die Gelegenheit zur Stimmabgabe hatte und sie auch genutzt hat. Dann darf ich den Wahlvorgang schließen und bitte um Auszählung der Stimmen.

Wir haben ein Ergebnis zur Nachwahl eines Mitglieds des Kuratoriums der Thüringer Landeszentrale für politische Bildung: 86 abgegebene Stimmzettel, 86 davon gültig. Auf den Wahlvorschlag der

(Abg. Müller)

Fraktion der SPD, Herrn Abgeordneten Höhn, entfielen 46 Jastimmen, 37 Neinstimmen und 3 Enthaltungen. Die Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen ist damit erreicht. Nehmen Sie die Wahl an? Gut, vielen Dank.

(Beifall DIE LINKE, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Dann gratuliere ich Ihnen und schließe diesen Tagesordnungspunkt.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 29 – die Aktuelle Stunde – auf. Die Fraktionen haben insgesamt drei Aktuelle Stunden eingereicht. Jede Fraktion hat in der Aussprache eine Redezeit von 5 Minuten für ein Thema. Die Redezeit der Landesregierung beträgt grundsätzlich 10 Minuten und bei fraktionslosen Abgeordneten insgesamt 5 Minuten.

Ich rufe auf den ersten Teil der Aktuellen Stunde

a) Aktuelle Stunde auf Antrag der Fraktionen DIE LINKE, der SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Thema: „Thüringen setzt sich für einen dauerhaften Abschiebestopp nach Afghanistan ein!“ Unterrichtung durch den Präsidenten des Landtags - Drucksache 6/4082

Frau Abgeordnete Berninger aus der Fraktion Die Linke hat zunächst das Wort.

Sehr geehrter Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren der demokratischen Fraktionen, sehr geehrte Zuschauerinnen am Livestream! Herr Jaschke, hallo! „Die von Thomas de Maizière verkörperte Politik, die sich über Skrupel, die eigenen Gesetze und jede Form menschlichen Anstands hinwegsetze, müsse sofort beendet werden“, zitierte am 29. März die „Berliner Zeitung“ meinen Bundestagskollegen Jan Korte. Jan Korte hatte auf seine Anfrage nach sicheren Gebieten in Afghanistan keine konkrete Antwort der Bundesregierung erhalten. In einem internen Papier des Bundesamts für Migration, aus dem die „Berliner Zeitung“ ebenfalls am 29. März zitiert, wird „das Bild eines zerrütteten, unsicheren Staates gezeichnet [...]. Kriegerische Auseinandersetzungen, Attentate und Bombenanschläge seien nach wie vor an der Tagesordnung. Verfolgung finde sowohl durch staatliche Akteure wie auch nichtstaatliche wie die Taliban, Al-Kaida und den Islamischen Staat statt.“ Dennoch, meine Damen und Herren, hielt die Bundesregierung an ihrer rigorosen Abschiebepolitik, an dem Sammelabschiebeabkommen mit der afghanischen Regierung fest und hatte die Länder aufgefordert – Zitat –

„rückführungsfähige“ afghanische Staatsangehörige an die sogenannte AG Rück zu melden, ohne jedoch – wie es im Dezember 2015 eigentlich vereinbart war – die angeblich sicheren Regionen zu benennen, in die ohne Gefährdung abgeschoben werden könne. Zynisch in diesem Zusammenhang ist die zu Recht viel kritisierte Bemerkung des Bundesinnenministers, die Bürger seinen zwar Opfer, aber nicht Ziel der Anschläge und das sei ein großer Unterschied. Aber als nicht weniger zynisch empfinde ich, nachdem am 31. Mai und am 3. Juni in Kabul erneut Hunderte Menschen durch Bombenanschläge zu Tode gekommen sind und verletzt wurden, die Ankündigung der Bundesregierung, bis spätestens Juli werde die Sicherheitslage neu bewertet, bis dahin seien die meisten Abschiebungen nach Afghanistan ausgesetzt, an der Förderung der sogenannten freiwilligen Ausreise werde aber festgehalten. Und das, meine Damen und Herren, angesichts der in diesem Jahr bereits im I. Quartal 2017 1.466 verletzten und 715 getöteten Menschen in Afghanistan – vor den Anschlägen, die uns am 31. Mai und 3. Juni erschüttert haben.

Meine Damen und Herren, ich bin der Thüringer Landesregierung dankbar, dass sie ebenso wie die Landesregierungen von Schleswig-Holstein, Bremen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen nicht erst auf den achten oder neunten schweren Anschlag im von der Bundesregierung als sicher bezeichneten Kabul gewartet hat,