Dazu gehört, dass das Pflanzenschutzmittel Glyphosat mittlerweile abgelöst worden ist von den sogenannten Nikotinoiden, falls Ihnen das etwas sagt: Damit wird die Saat gebeizt – das, was in die Ackerkrume hineinkommt und was anzubauen ist.
Damit wird die Saat gebeizt und damit stirbt die Ackerkrume. Ich kann Ihnen sagen, das Feld, die Ackerkrume, stirbt. Es sterben alle Insekten, die mit diesen Pflanzen, die daraus erwachsen, in Berührung kommen. Ich habe es erlebt: Unser Bienenvolk ist so schnell gestorben, so schnell können Sie gar nicht gucken, als es mit dem Zeug in Berührung gekommen ist. Es geht noch weiter: In der Ackerkrume leben auch kleine Tiere – Nager, Mäuse. Wir haben immer von einer Mäusepopulation gesprochen, mittlerweile ist das so, dass sich die Wildtiere bei den Züchtern ihre Nahrungsergänzung holen müssen, weil leider auf den Feldern nichts mehr vorhanden ist.
(Zwischenruf Abg. König-Preuss, DIE LINKE: Weil Sie da Holzkreuze reinmachen und die Feldhamster töten!)
(Zwischenruf Abg. Muhsal, AfD: Sie haben eher eine Affinität zu Hakenkreuzen statt zu Holzkreuzen, Frau König?)
Das heißt, Hühner, Enten usw. werden weggeholt. – Ja, ja, Frau König, Sie haben Ahnung davon, ich weiß, Sie kommen aus der Stadt.
Noch ein Wort zur Schafhaltung. Sie wissen, dass die Schaf- und Kleintierhaltung natürlich mit Problemen behaftet ist. Wenn Sie Schafe halten, müssen die auch geschoren werden. Was machen Sie dann mit der Wolle? Sie haben keine Möglichkeit, das Zeug irgendwo abzugeben. Was machen Sie dann damit? Die Probleme der Schäfer werden gar nicht ernst genommen.
Ich habe noch eine kleine Bitte an die Ministerin: Die Wiedereinführung der Brenntage wäre wirklich mal eine Sache, mit der Sie den Leuten hier im Land einen Gefallen tun würden.
Sie wissen ganz genau, dass kranker Ast- und Strauchschnitt Krankheiten weiterverbreitet. Und wir haben große Probleme in der Landwirtschaft damit. Gehen Sie doch mal raus zu den Obstbauern! Gehen Sie doch mal hin und fragen mal, warum die Ernten so schlecht sind! Das hat nicht nur mit dem Wetter zu tun. Ein paar 100 Jahre lang wurde das so gehandhabt, dass Strauchschnitt verbrannt wurde. Es hat einen Grund dafür gegeben. Genauso gut wie nach der Kartoffelernte das Kartoffelkraut zu verbrennen, heute wird es in die Bodenkrume eingearbeitet. Hier widersprechen sich doch viele Sachen. Das wäre wirklich ein Wunsch von mir, die Brenntage noch mal auf die Tagesordnung zu nehmen und zumindest einen wieder einzuführen. Darüber würde ich gern mit Ihnen reden. Vielen Dank.
Ich dachte, die 23 Minuten, die wir noch haben, können wir nicht einfach so verfallen lassen. Jetzt hat der Jörg ein paar abgearbeitet, die letzten 18 mache ich dann vielleicht.
Eigentlich wollte ich nur auf die Grünen eingehen. Das ist ja so ein klassisches grünes Thema, was hier bundeswahltaktisch nach 27 Jahren, Frau Rothe-Beinlich, mal gespielt wird. Aber der Herr Kummer – muss ich sagen – hat mir schon ein bisschen Kummer bereitet, darauf muss ich noch mal kurz eingehen.
Herr Kummer, Schaumkronen auf der Werra, tote Gewässer, fast unbewohnbare Regionen in Bitterfeld-Wolfen, Mond- und Kraterlandschaften in Ronneburg und Gera, Teersee Rositz, Kraftwerksdreckschleudern, Herr Kummer: Das war linke sozialistische Umweltpolitik, was Sie hier vorgetragen haben.
Sich dann hier aufzuschwingen und so zu tun, als hätten Sie nicht nur die Menschenrechte erfunden, das kennen wir ja von Ihrer Seite, sondern als hätten Sie auch die Umweltpolitik erfunden, ist schon eine gewisse Überheblichkeit. Und dann stellten sich mir so langsam die Nackenhaare aufrecht, als ich hörte, wie Sie sich Sorgen darüber machten, dass in den westlichen Tourismusregionen Thüringens Touristen in den Westen abwandern, Herr Kummer. Da habe ich mir gedacht: Wenn Herr Kummer von den Linken Angst hat, dass Touristen in den Westen abwandern, hoffentlich greift er da nicht auch wieder zu alten sozialistischen Mitteln mit Mauer, Minen, Zaun, Stacheldraht und Selbstschussanlagen.
Wir sind uns einig, dass Ihnen das letztendlich nicht geholfen hat. Vielleicht haben Sie auch schon Ihren Irrweg in der Politik und den Irrweg des größten Teils Ihrer Fraktion eingesehen. Wir sollten da vielleicht lieber in Unterkünfte und die Tourismusinfrastruktur investieren als wieder in Minen, Selbstschussanlagen und Stacheldraht. Aber ich hoffe, das haben Sie nicht so gemeint, Herr Kummer.
Jetzt komme ich mal zu den Grünen. Die Grünen sind eine Partei der Angst- und der Panikmache, wenn es um die Bereiche des Umweltschutzes und des Naturschutzes geht. Die gesamte grüne Umwelt- und Naturschutzpolitik beruht auf Schüren von Angst und Panikmache in der Bevölkerung.
(Zwischenruf Abg. Adams, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wer hat da gerade von Selbst- schussanlage gesprochen?)
Da werden Lebensmittelskandale aufgeblasen, die gar keine sind. Da wird agitiert gegen Bauern, da wird agitiert gegen deutsche Autohersteller. Einige schwarze Schafe werden herausgepickt, alle werden daraufhin unter Generalverdacht gestellt. Es werden Grenzwerte entwickelt und herangezogen, die aus meiner Sicht von paranoiden Beamten stammen müssen.
Grenzwerte, die Sie eigentlich nur überschreiten können, weil die sowas von lebensfremd niedrig sind. Da wird gefaselt von Waldsterben. Erinnern Sie sich noch an Waldsterben, das war so Mitte der 1980er-Jahre? Waldsterben. Das Waldsterben steht bevor. Was ist bis heute passiert? Der Wald lebt immer noch. Genauso seltsam argumentieren Sie jetzt mit Bienensterben und Insektensterben. Ich war gestern …
Übrigens Ihre Frau – wie hieß die Dame? – Erben war auch dabei, gestern in Sömmerda beim Thüringer Bauernverband. Da meldete sich der Chefimker von Thüringen und sagte: Was wollt ihr mit dem Bienensterben? In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der Bienenvölker – wenn ich es richtig mitgeschrieben habe – um etwa 30 Prozent erhöht, von circa 18.000 auf ungefähr 23.000 in Thüringen. Das sagt der Chefimker. Da schüren Sie wieder Hass und Panik und Angst in der Bevölkerung, genau wie mit Ihrem Waldsterben, aus dem ja auch nichts wurde.
Das Insektensterben ist genauso ein Käse. Das Insektensterben auf irgendwelche Pestizide, damit wieder auf die Bauern, auf die Thüringer Landwirte zu schieben – damit verbreiten Sie Angst und Panik.
Sie sind aber nicht nur eine Partei der Angst- und der Panikmache, sondern Sie sind auch eine Partei der Spaltung und der Hetze, meine lieben Grünen, das muss ich Ihnen auch sagen. Sie spalten und Sie hetzen gegen Bauern. Sie hetzen Gut gegen Böse auf, den guten Ökofanten mit seinem Biohöfchen und seinem Streichelzoo auf der einen Seite – das ist der Gute –, auf der anderen Seite ist der Bauer, der ein paar Kühe und Schweine im Stall hat und das Ganze, seine Landwirtschaft, vielleicht ein wenig intensiver aufgezogen hat – das ist der Böse. Die beiden hetzen Sie aufeinander. Sie hetzen auch Bauern und Verbraucher aufeinander. Auf der einen Seite die ungefähr 20.000 Beschäftigten in der Landwirtschaft in Thüringen, auf der anderen Seite, denken Sie, gibt es viel mehr Verbraucher,
also müssen wir auf den Bauern rumhacken, das ist eine kleine Gruppe. Wir kennen das auch von der AfD, da hacken Sie auch gern drauf rum und versuchen dann da auf der anderen Seite, die Früchte Ihrer Hetze
einzutreiben und den Verbraucher vor Sachen zu schützen, vor denen er gar nicht geschützt werden muss.
Unsoziale Gutverdienerpolitik machen Sie auch. Denn wer kann sich das jeden Tag gestreichelte Rindersteak aus dem Streichelzoo leisten? Das können Sie und Ihre Klientel. Der normale Arbeiter draußen ist auf billige, kostengünstige Schweinekoteletts angewiesen, die er an der Fleischtheke kauft. Der kann nicht zum Biobauern fahren und sich im Streichelzoo ein Tierchen aussuchen, was dann gehätschelt und getätschelt wird und was dann zu Kilopreisen verkauft wird, was der im Monat verdient, der arme Mensch.
Da machen Sie auch Klientelpolitik, unsoziale Gutverdienerpolitik zur Versorgung von Streichelzoos und Gutverdienern auf Ihrer Seite. Auf der anderen Seite hetzen Sie dann weiter gegen Landwirte, Bauern und natürlich auch die Jäger – auch eine kleine Gruppe, auf der sich aus Ihrer Sicht herumhacken lässt. Partei der Spaltung und der Hetze, meine Damen und Herren!
Es geht noch weiter. Sie sind auch eine Partei des Mittelalters, eine Partei der Verbote und eine Partei des Rückschritts. Ich hatte gestern mal so ein paar „K“s definiert und so ein paar „K“s sind mir tatsächlich noch eingefallen. Zwei darf ich nicht mehr sagen, sage ich auch nicht mehr, aber wir haben zum Beispiel „Kein Diesel – und das sofort“. Auch wieder Panikmache, weil ein paar Autohersteller Grenzwerte und Regeln verletzt haben, wofür sie bestraft werden müssen. Aber Fakt ist: Der Diesel ist die effektivste Motormethode, die effektivste Motorart, die es auf der gesamten Welt gibt.
Deshalb steht die AfD auch uneingeschränkt zur deutschen Dieseltechnik, die Sie kaputtmachen wollen gemeinsam mit den Amerikanern.
Das nächste „K“ ist „keine Kraftwerke“ – bis wann wollen Sie die abschaffen? 2025 – und „keine Verbrennungsmotoren“ auch noch. Wie stellen Sie sich dann Deutschland vor?
Wir sind – nächstes „K“ – wieder mit „Kutschen“ unterwegs in Urwäldern, die Frau Siegesmund auch gefordert hat. Wir sitzen bei „Kerzenschein“ in „kalten“ Stuben oder in „kalten“ Höhlen, wenn Sie so weitermachen mit Ihrer Politik.
Sie hoffen auf schönes Wetter, damit sich Ihre Windräder drehen und damit Ihre Solaranlagen funktionieren, weil ansonsten die Wirtschaft nicht funktioniert und wir sitzen in den kalten Höhlen und den kalten Stuben. Und der Bauer auf seiner Scholle, liebe Grüne, läuft wahrscheinlich mit seinem Pflug hinter dem etwas trübsinnigen Ochsen her und pflügt sein Feld. So stellen Sie sich Deutschland 2050 vor. Das müssen Sie den Menschen draußen mal verklickern.
Sie werden sich auch noch wundern, Frau Taubert, wenn Sie demnächst in der dunklen Höhle sitzen. Warten Sie mal ab!