Protokoll der Sitzung vom 08.09.2016

Wir wollen, dass sich Berlin bewegt

[Zuruf von der CDU: Hört, hört!]

und sich auch wieder etwas zutraut.

[Zurufe von der SPD, der CDU, der LINKEN und den PIRATEN – Lachen]

Schön, dass Sie Spaß haben!

[Glocke des Präsidenten]

Dann trauen wir uns doch gemeinsam etwas zu in den nächsten Jahren! Eine neue politische Kultur, in der wir das Miteinander und nicht das Gegeneinander betreiben,

[Zurufe]

wenn Ihnen das noch bekannt sein sollte. Die Stadt braucht Kräfte in dieser Regierung, denen es um die Sache und nicht um sich selbst geht.

[Zurufe von der SPD – Lachen bei der SPD]

Regieren ist nämlich kein Selbstzweck, meine Damen und Herren. Wer einen politischen Neuanfang am 18. September möchte,

[Torsten Schneider (SPD): Wir meinen es gar nicht böse, Frau Pop!]

der sollte mit allen Stimmen Grün wählen. – Nein, Sie wollen nur spielen, Herr Schneider, ist mir völlig klar. Sie wollen nur spielen. – Für einen politischen Neuanfang braucht es am 18. September alle Stimmen auf Grün.

[Anhaltender Beifall bei den GRÜNEN]

Vielen Dank! – Für die CDU-Fraktion hat jetzt Herr Kollege Graf das Wort.

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In zehn Tagen wählen die Berlinerinnen und Berliner ein neues Abgeordnetenhaus.

[Christopher Lauer (PIRATEN): Was?]

Sie entscheiden damit, wer die Geschicke unserer Stadt lenkt, vor allem aber, in welche Richtung es gehen soll.

[Zuruf von Oliver Höfinghoff (PIRATEN)]

Die Bürgerinnen und Bürger wollen in der Tat wissen, wer wofür steht, aber auch, worin wir uns unterscheiden. Nach Ihrer Rede, Frau Kollegin Pop, das muss ich sagen, bin ich genauso schlau wie vorher.

[Heiterkeit bei Torsten Schneider (SPD)]

Ihr politisches Programm sollte nicht aus maximaler Beliebigkeit bestehen, sondern konkrete Lösungen und Antworten auf unsere Probleme geben. Mindestens bei der Flughafenpolitik hätte ich noch Fragen: Tempelhof haben Sie geschlossen, Tegel wollen Sie schließen, BER wollen Sie offenbar nicht weiterbauen. Wo soll denn dann in dieser Stadt geflogen werden?

[Beifall und Heiterkeit bei der CDU und der SPD – Zurufe von Ülker Radziwill (SPD) und Torsten Schneider (SPD)]

(Ramona Pop)

Vielleicht ist es ja genau deshalb notwendig, dass wir heute noch einmal über die Inhalte und Fakten reden.

[Zurufe von Ramona Pop (GRÜNE) und Antje Kapek (GRÜNE)]

Es ist ein entscheidender Fakt: Berlin steht heute deutlich besser da als im Jahr 2011, zum Ende von Rot-Rot.

[Antje Kapek (GRÜNE): Aber nicht mit Ihnen! – Stefan Gelbhaar (GRÜNE): Am BER, oder wo?]

An der Stelle möchte ich gerne aus der Bilanz der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg zitieren:

Das Berlin des Jahres 2016 ist mit dem Berlin des Jahres 2011 kaum zu vergleichen. Eine dynamisch wachsende Wirtschaft, Jahr für Jahr Zehntausende zusätzliche Arbeitsplätze, immer mehr Einwohner, so viele Unternehmensgründungen wie nirgends sonst, eine Fülle an innovativen Firmen jeder Größenordnung, Überschüsse in den öffentlichen Haushalten – das kennzeichnet aktuell die Lage der Hauptstadt.

[Zurufe von der LINKEN – Zuruf von Christopher Lauer (PIRATEN)]

Berlin ist heute die Stadt der Perspektiven. Vor fünf Jahren hätte das noch kaum jemand zu hoffen gewagt.

[Beifall bei der CDU – Dr. Wolfgang Albers (LINKE): Aber sicher!]

Ja, das Zitat hat zwei Botschaften. Es erinnert zum einen an die Missstände, die wir hier 2011 vorgefunden haben: Rekordarbeitslosigkeit,

[Canan Bayram (GRÜNE): Ja!]

hohe Schulden, Chaos und Durcheinander in den Schulen,

[Zuruf von Dr. Wolfgang Albers (LINKE)]

dramatischer Abbau bei Polizei und Sicherheit. Es stellt vor allem aber heraus, wie positiv Berlin sich unter dieser Koalition entwickelt hat, weil wir zusammen umgesteuert haben, weil wir Missstände angegangen sind.

[Zuruf von Dr. Wolfgang Albers (LINKE)]

Natürlich sind auch noch Missstände vorhanden, aber wir haben die Arbeitslosigkeit bekämpft und reduziert,

[Steffen Zillich (LINKE): Genau!]

wir haben ideologische Bildungsexperimente gestoppt,

[Steffen Zillich (LINKE): Genau!]

wir haben den beispiellosen Personalabbau bei den Sicherheitsbehörden gestoppt und umgekehrt, und wir haben die Bürgerinnen und Bürger bei den Wasserpreisen und mit der Abschaffung des Straßenausbaubeitragsgesetzes entlastet.

[Beifall bei der CDU – Vereinzelter Beifall bei der SPD – Zuruf von Oliver Höfinghoff (PIRATEN)]

Ein Linksbündnis würde diese positive Entwicklung ausbremsen.

[Dr. Wolfgang Albers (LINKE): Das hat es erst möglich gemacht, nach Ihrem Desaster!]

Rot-Grün oder Rot-Rot-Grün bedeuten Unsicherheit und Rückschritt für unsere Stadt.

[Beifall bei der CDU]

Deshalb ist es wichtig, in dieser Debatte noch einmal herauszuarbeiten:

[Dr. Wolfgang Albers (LINKE): 30 Milliarden Euro Schulden!]