Protokoll der Sitzung vom 28.05.2003

Herr Stickelberger, wollten Sie sich noch einmal zu Wort melden?

Herr Präsident, wir beantragen zu Artikel 2, Aufhebung von § 49 Abs. 5 der Gemeindeordnung – „Lex Föll“ –, namentliche Abstimmung.

Herr Abg. Theurer.

Hier wird permanent von einer „Lex Föll“ gesprochen. Aber dem müsste das Präsidium meines Erachtens widersprechen.

(Zurufe von der SPD, u. a. Abg. Stickelberger: Zensur!)

Denn der Tagesordnungspunkt ist ein ganz anderer. Oder unterliege ich da einer Unkenntnis?

(Abg. Drexler SPD: Wo kommen wir denn da hin? Ein Liberaler will uns den Mund verbieten! Ist er in der Deutschen Volkspartei oder in der FDP? – Abg. Stickelberger SPD: Zensur!)

Sie beantragen zu

(Abg. Stickelberger SPD: Artikel 2!)

Artikel 2 namentliche Abstimmung.

Wir kommen in der Zweiten Beratung zur E i n z e l a b s t i m m u n g über den Gesetzentwurf Drucksache 13/1894. Abstimmungsgrundlage ist die Beschlussempfehlung des Innenausschusses, Drucksache 13/2075, die ich artikelweise aufrufe – mit der Ankündigung, dass wir zu Artikel 2 eine namentliche Abstimmung durchführen.

Ich rufe auf

Artikel 1

Änderung der Amtszeit

Wer Artikel 1 zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Artikel 1 ist einstimmig zugestimmt.

Dann rufe ich auf

Artikel 2

Änderung der Gemeindeordnung

Dazu ist der Antrag auf namentliche Abstimmung gestellt worden.

Ich darf Frau Schriftführerin Gurr-Hirsch bitten, den Namensaufruf langsam vorzunehmen. Sie, meine Damen und Herren, darf ich bitten, Ruhe zu bewahren, sodass man die Antworten verstehen kann.

Der Namensaufruf beginnt mit dem Buchstaben V.

(Namensaufruf)

Ich schließe die Abstimmung und bitte, das Ergebnis festzustellen.

(Auszählen der Stimmen)

(Präsident Straub)

Meine Damen und Herren, ich darf Sie bitten, die Plätze wieder einzunehmen. Ich gebe das Ergebnis der Abstimmung über Artikel 2 bekannt:

Beteiligt haben sich 112 Abgeordnete.

Mit Ja haben 64 Abgeordnete gestimmt, mit Nein haben 39 Abgeordnete gestimmt. 9 Abgeordnete haben sich der Stimme enthalten.

Damit ist Artikel 2 mehrheitlich angenommen.

Mit J a haben gestimmt:

Behringer, Heiderose Berroth, Dr. Birk, Blenke, Dr. Carmina Brenner, Elke Brunnemer, Döpper, Drautz, Beate Fauser, Dr. Inge Gräßle, Friedlinde Gurr-Hirsch, Alfred Haas, Hauk, Heinz, Herrmann, Hillebrand, Hofer, Hoffmann, Kiefl, Kleinmann, Klenk, Dr. Klunzinger, Dr. Lasotta, Ursula Lazarus, Johanna Lichy, Mack, Mappus, Müller, Veronika Netzhammer, Dr. Noll, Oettinger, Dr. Christoph Palmer, Pauli, Pfister, Pfisterer, Rau, Rech, Reichardt, Dr. Reinhart, Dr. Repnik, Röhm, Rückert, Rüeck, Dr. Schäuble, Schebesta, Scheuermann, Schneider, Dr. Schüle, Schuhmacher, Seimetz, Sieber, Stächele, Dr. Steim, Dr. Monika Stolz, Stratthaus, Straub, Theurer, Traub, Dr. Vetter, Christa Vossschulte, Wacker, Wieser, Clemens Winckler, Zimmermann.

Mit N e i n haben gestimmt:

Katrin Altpeter, Bayer, Birzele, Carla Bregenzer, Capezzuto, Dr. Caroli, Drexler, Fischer, Gall, Gaßmann, Göschel, Gustav-Adolf Haas, Haller, Rita Haller-Haid, Rudolf Hausmann, Ursula Haußmann, Junginger, Käppeler, Kaufmann, Birgit Kipfer, Maurer, Moser, Margot Queitsch, Rivoir, Christine Rudolf, Rust, Schmid, Regina SchmidtKühner, Schmiedel, Seltenreich, Staiger, Stickelberger, Teßmer, Inge Utzt, Ruth Weckenmann, Alfred Winkler, Wintruff, Marianne Wonnay, Zeller.

Der Stimme e n t h a l t e n haben sich:

Theresia Bauer, Heike Dederer, Kretschmann, Brigitte Lösch, Oelmayer, Boris Palmer, Edith Sitzmann, Walter, Dr. Witzel.

Ich rufe auf

Artikel 3

Inkrafttreten

Wer zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Bei einigen Gegenstimmen und Enthaltungen ist auch Artikel 3 mehrheitlich angenommen.

Die Einleitung

lautet: „Der Landtag hat am 28. Mai 2003 das folgende Gesetz beschlossen:“.

Die neue Überschrift

lautet: „Gesetz zur Änderung der Amtszeit der Gemeinderäte, der Kreisräte und der Mitglieder der Regionalversammlung des Verbands Region Stuttgart und zur Änderung der Gemeindeordnung“. – Sie stimmen dieser Überschrift zu.

Wir kommen zur

S c h l u s s a b s t i m m u n g

Wer dem Gesetz im Ganzen zustimmen möchte, den bitte ich, sich zu erheben. – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Dem Gesetz wurde mehrheitlich zugestimmt.

Ich gebe jetzt Herrn Abg. Oelmayer das Wort, der eine Erklärung zur Abstimmung abgeben möchte. – Bitte schön, Herr Oelmayer.

Meine Damen und Herren! Sie wissen ja, dass wir in diesem Haus nicht die Enthalter sind. Wir haben uns aber bei der namentlichen Abstimmung über Artikel 2 dieses Gesetzentwurfs der Stimme enthalten, und zwar deswegen, weil es sich um einen klassischen Fall der Enthaltung handelt: Wir sind gegen das Verfahren, das die Mehrheitsfraktionen hier eingeleitet und jetzt durchgesetzt haben, aber in der Sache tragen wir die Aufhebung des § 49 Abs. 5 der Gemeindeordnung mit. Insofern blieb uns keine andere Wahl als die Enthaltung.

(Abg. Heinz CDU: Respekt!)

Eine Erklärung zur Abstimmung, Herr Abg. Stickelberger.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir mussten den Artikel 2 ablehnen, weil wir das Verfahren kritisieren, und wir mussten den Gesetzentwurf insgesamt ablehnen, weil über diese Änderung in der sachlich gebotenen Weise beraten und entschieden werden muss. Gegen die Regelungen zur Europawahl und insbesondere die Veränderung der Amtszeiten der Gemeinde- und Kreisräte und der Mitglieder der Regionalversammlung des Verbands Region Stuttgart haben wir natürlich nichts einzuwenden.