Die Kernkraftwerke stehen doch überall in Deutschland. Was hat denn die klimaschutzpolitische Sprecherin der Grünen in Berlin jüngst im „Tagesspiegel“ gesagt? Ich habe es einmal nachgeschaut; die Grünen haben ja dazu einen Aktionsplan erstellt. Dort steht:
Die Bundesregierung hat ihr Ziel von 40 % gehalten. Die Grü nen haben vermutlich die Landesregierung von Baden-Würt temberg gemeint.
Recht haben sie. Aber Sie in Baden-Württemberg haben kurz einmal das Ziel gesenkt, um es dann bequem erreichen zu kön nen. Die klimaschutzpolitische Sprecherin der Grünen, Anna lena Baerbock, fordert:
Statt die Klimaziele infrage zu stellen, muss die Regierung endlich den Ausstieg aus der Kohle einleiten. Das ist das, was die Grünen in Berlin in Wirklichkeit wollen.
Danke, dass Sie die Zwi schenfrage zum Thema Ziele zulassen. – Würden Sie mir recht geben, dass die Bundesregierung ihr Ziel beim KWK-Gesetz, die Erreichung von 25 % Anteil an der Stromerzeugung ins gesamt, reduziert hat?
Sie haben Ihre Ziele in vielen Bereichen aufgegeben: So wer den Sie z. B. – was ich übrigens richtig finde – keine 1 200 Windräder bis 2020 schaffen. So bewegt sich die Welt, Herr Renkonen.
Jetzt habe ich mir ein wenig angeschaut – das ist ja immer sehr interessant –, was die Landesregierung sagt und tut und welche Pressemitteilungen sie herausgibt. Was tut sie denn für Haus und Handwerk? Da rühmt sich die Landesregierung, dass seit 2013 mit ihrem – richtigen – Programm zum Aus tausch von Heizungspumpen 2 400 Heizungspumpen ausge tauscht worden sind. Damit können Sie noch nicht einmal mit Blick auf die Einwohnerzahl in einer Kleinstadt in BadenWürttemberg richtig prahlen.
Bei diesem Tempo, meine Damen und Herren, dauert es 250 Jahre, bis alle Heizungspumpen – das sind echte Energieeffi zienzkiller – ausgetauscht sind. Das ist das Tempo, das Sie in Baden-Württemberg an den Tag legen. So geht es nicht. Ein bisschen mehr zur Sache kommen, ein bisschen mehr Effizienz in Ihrer Politik! Ihre gesamte Energiepolitik ist ineffizient. Das ist doch das Problem.
(Beifall bei der CDU und des Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP – Abg. Karl Zimmermann CDU: Wir müssen auch die Prozentzahlen von den Grünen senken!)
Ich schließe hier in der ersten Runde, denn ich bin sicher, dass es eine spannende zweite Runde gibt.
Zunächst darf ich Ihnen, Herr Mi nister Friedrich, jetzt ganz herzlich im Namen des ganzen Hauses zu Ihrem heutigen Geburtstag gratulieren.
Lieber Herr Präsident, liebe Kol leginnen und Kollegen! Um zur Effizienz beizutragen, sage ich nur kurz: Was der Kollege Schoch gesagt hat, kann ich un terstützen und brauche ich nicht zu wiederholen. Um weiter zur Effizienz beizutragen, möchte ich mich jetzt nicht an der Zielsetzungsdiskussion um die Frage „25 % oder 30 %?“ be teiligen. Ich glaube, das bringt niemanden hier im Saal wei ter. Wichtig ist, denke ich, dass sowohl die Landesregierung als auch die Bundesregierung, dass Wirtschaft, Kommunen, Bürgerinnen und Bürger und auch wir Abgeordneten das The ma Energieeffizienz sehr ernst nehmen.
Die Energiewende ist aus meiner Sicht gekennzeichnet durch den wichtigen Dreiklang: Regenerative Energien fördern, Energie einsparen und Energie effizienter nutzen. In Anleh nung an den Titel der heutigen Debatte – „Klima, Haus und Handwerk“ – drängt sich für mich ein weiterer Dreiklang auf, diesmal nicht mit drei E, sondern mit drei H: Haus, Heizung und Handwerk. Hierzu passt auch, dass das Handwerk seine Chancen sieht, durch den Austausch alter Heizungen durch neue, effiziente, leistungsfähige Geräte einen Beitrag zum Energiesparen, zur effizienteren Energienutzung und letztlich auch zum Klimaschutz zu leisten.
Aller guten Dinge sind drei. So bringe ich nach E und H noch einen dritten Gleichklang mit den Anfangsbuchstaben E und W: Energiewende, Erneuerbare-Wärme-Gesetz und Ernst Ulrich von Weizsäcker.
Ich hoffe, dass es gelingt, mit dem EWärmeG die Energieef fizienz zu erhöhen, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhö hen und mit der Umsetzung der Sanierungsfahrpläne auch Energie einzusparen.
Zum dritten Gleichklang, EW: Professor Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Sozialdemokrat, Umweltpolitiker und Wissen schaftler hat zu dem Thema Energieeffizienz wichtige Beiträ ge geleistet, etwa mit den Konzepten und Umsetzungsideen in seinen Büchern „Faktor vier“ und „Faktor fünf“. Ich habe hier das Buch „Faktor fünf“ dabei. Die Idee ist, mit einem Bruchteil des Energieeinsatzes durch effizientere Energienut zung die gleiche Leistung erzielen zu können.
So freue ich mich auch, dass die Autoren von „Faktor vier“, u. a. Amory B. Lovins und Ernst Ulrich von Weizsäcker, die beide Ökologen sind, vom Gottlieb Duttweiler Institute zu den hundert wichtigsten Denkern gezählt werden. Es sind die bei den einzigen Ökologen in dieser Liste der hundert „most in fluential thinkers“, der einflussreichsten Denker. Das zeugt auch von der Wertschätzung, die Ernst Ulrich von Weizsäcker in der Welt genießt, und es zeigt auf, wie wichtig das Thema Energieeffizienz ist und als wie wichtig seine Arbeit und sein Buch „Faktor fünf“, der Bericht an den Club of Rome, in der Welt erachtet werden.
Aber genauso wichtig, wie es ist, dieses Thema ganz oben an zusiedeln, brauchen wir das Thema auch ganz unten. So freue ich mich beispielsweise über jede Energiespar- oder LEDLampe, egal, ob sie in Privathaushalten oder bei der Straßen beleuchtung installiert wird, und egal, ob sie mit Landes- oder Bundesmitteln gefördert worden ist. Das ist ein Beitrag zur Energieeffizienz, der uns wirklich weiterbringt.
Herzlichen Dank für die erste Runde. Ich behalte mir eben falls noch Ausführungen in der zweiten Runde vor; ich habe dann noch eine Minute.
Herr Präsident, werte Kol leginnen und Kollegen! Es ist gut, dass wir heute über das Thema „Energieeffizienz und energetische Gebäudesanie rung“ sprechen. Denn 50 % unseres Energiebedarfs entfallen auf den Wärmebereich; nur 20 % des Bedarfs beziehen sich auf Strom.
Während über die Ökostromumlage im Jahr 2014 24 Milli arden € umverteilt wurden, sind es beispielsweise beim Volu men der KfW-Kredite gerade einmal 4 Milliarden €. Das zeigt, in welcher Schieflage sich die Energiewende befindet. Eigent