Bremen, Groningen und Oldenburg haben sich zu einem Project Development Team zusammengeschlossen, um ihre gemeinsamen Interessen und Ansätze zur Entwicklung der Kreativwirtschaft in dem INTERREG-Projekt „Creative City Challenge“ zusammenzuführen und mit weiteren Regionen im Nordseeraum weiter zu entwickeln.
Alle drei Städte stehen hierzu im ständigen Austausch und haben Ende Oktober 2008 das erste Partner Meeting organisiert, an dem 25 Vertreter aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Dänemark und Großbritannien teilgenommen haben. Bei dem Treffen, an dem Wirtschaftsförderer, wissenschaftliche Einrichtungen und Verbände teilnahmen, wurde die grundsätzliche Projektstruktur und eine Roadmap für die Antragsabgabe bei der EU im März 2009 erstellt.
Bis zum nächsten Treffen im Januar 2009 werden die BIG zusammen mit der Wirtschaftsförderung Oldenburg und der Stadt Groningen als „Project Development Team“ den Projektantrag auf dieser Basis weiterentwickeln.
Zu Frage 2: Das Projekt „Creative City Challenge“ soll einen Beitrag dazu leisten, die bereits bestehenden Instrumente weiterzuentwickeln, neue Ideen zu schaffen und diesen zur Umsetzung zu verhelfen. Beispielsweise kann das Projekt „Freihandelszone“ in das Projekt „Creative City Challenge“ aufgenommen werden, da auch die Projektpartner die Errichtung solcher Zonen planen und teilweise schon über erste Erfahrungen verfügen. Von diesem Erfahrungsaustausch kann Bremen profitieren und seine
Herr Senator, können Sie uns etwas über den Inhalt des Antrags, der bei der EU eingereicht werden soll, so habe ich Ihre Antwort verstanden, sagen? Ich vermute, dass es dabei auch um finanzielle Unterstützung der Kreativen in diesen Städten gehen kann. Können Sie uns etwas Genaueres über diesen Inhalt sagen?
Dieses EU-Programm sieht nicht vor, dass wir Geld in die Hand nehmen müssen. Zur Unterstützung kommt Geld von der EU. Was wir tun müssen, ist, über Personalstunden, über Einsatz von geeignetem Personal zusammen mit den Partnern aus der Wissenschaft und der Kreativwirtschaft zu agieren, insofern kostet uns das nicht direkt Geld. Woran im Moment gearbeitet wird, sind im Wesentlichen drei Punkte. Man schaut sich zum einen die Unternehmen der Kreativwirtschaft an, was sie brauchen, wo deren Probleme liegen, das geschieht eben in allen drei Städten. Dann schaut man sich an, ob und wenn ja, wie die Vernetzung zwischen diesen kreativen Unternehmen besser organisiert werden kann, und dann gibt es eine dritte Ebene, da wird geschaut, wie man diese vernetzten kreativen Unternehmen in die Stadtentwicklung insgesamt einbauen kann.
Vielleicht wird es etwas konkreter, wenn wir die Überseestadt anschauen. Ich hatte ja von Freihandelszone gesprochen, das ist kein Hafen als Freihandelszone, sondern es sind schlicht Treffpunkte für junge kreative Unternehmen, die sich zusammentun mit der Wissenschaft, zum Beispiel der Hochschule für Künste in der Überseestadt, und daraus soll sich dann der Projektantrag entwickeln. Man ist im Moment noch in der Konzipierungsphase, noch nicht in der Phase einzelner Maßnahmen, aber ich denke, dass wir nach der Januarrunde im nächsten Jahr dann schon sehr konkret wissen, wie der Antrag aussieht.
Eine abschließende Bemerkung, weil der Herr Senator die Frage zur Freihandelszone gerade eben beantwortet hat. Ich entnehme aus Ihrer Antwort, dass auch das Wirtschaftsressort die Bedeutung der Kreativwirtschaft in Bremen sehr hoch einschätzt und dass Sie Ihren Teil dazu beitragen, dass die Kreativwirtschaft in der Überseestadt auch einen guten Standort hat, sich weiter zu entwickeln. So habe ich Sie verstanden.
Das ist so, und wir werden als Ressort auch in Kürze ein Konzept zur Entwicklung der Kreativwirtschaft in Bremen vorlegen.
Herr Senator, das lief ja, Sie sagten es schon, über ein INTERREG-Programm. Die Hansepassage war ja auch ein Programm, das dementsprechend diese Metropolregionen genutzt hat und auch solche ähnlichen Arbeiten gemacht hat. Welches INTERREG-Programm ist denn genau vorgesehen, wie sieht der Antrag bei der EU aus?
Das Programm, in dem das abgewickelt werden soll, ist das INTERREG IV B-Programm, und zu dem Antrag hatte ich eben gesagt, ich habe die Felder benannt, an denen gegenwärtig gearbeitet wird. Die Formulierung des Antrags wird im Januar/Februar vorliegen, sodass wir im März zusammen mit unseren Partnern den Antrag stellen können. Wir können gern die Bürgerschaft in geeigneter Weise darüber informieren.
Es wäre sehr nett, wenn Sie uns da informieren könnten. Ich habe noch eine kurze Zusatzfrage. Sie sagten, es wären auch Partner der Wissenschaft dabei. Können Sie diese benennen?
Es ist im Wesentlichen die Hochschule für Künste, aber wir haben ja in Bremerhaven mit dem Designlabor ein Thema, das sich da einbringen kann, insofern sind alle eingeladen mitzuwirken, die Kreativität einbringen können.
Ich hätte nur hier die Bitte, wenn Sie die Partner konkret haben, dass Sie dann die Bürgerschaft darüber informieren könnten.
Die dritte Anfrage trägt den Titel „Gründächer in Bremen“. Die Anfrage ist unterschrieben von den Abgeordneten Frau Bohle-Lawrenz, Dennhardt, Dr. Sieling und Fraktion der SPD.
Erstens: Welche Effekte werden durch Gründächer bei Gebäuden im Hinblick auf Umweltschutz und Energieeffizienz erzielt?
Zweitens: Welche zusätzlichen Kosten sind mit der Einrichtung von Gründächern im Vergleich zu konventionellen Dächern verbunden?
Zu Frage 1: Durch Pflanzen auf dem Dach entstehen natürliche Lebensräume und neue Vegetationsflächen, die Ersatzlebensräume für Tiere und Pflanzen bieten. Gründächer verbessern das Stadtklima, tragen zur Luftreinhaltung bei und verbessern das Kleinklima. Zudem schützt ein Gründach vor Lärm durch Verminderung der Schallreflexion. Besonders hervorzuheben sind die positiven Wirkungen von Gründächern für den in Städten besonders belasteten Wasserhaushalt. Die Speicherkapazität von Gründächern bewirkt durch dezentrale Rückhaltung einen verringerten und verzögerten Abfluss von Regenwasser.
Eine Dachbegrünung allein ist für die Wärmedämmung eines Daches nicht ausreichend. In Kombination mit speziellen Dränageelementen oder als Ergänzung einer konventionellen Wärmedämmung lassen sich Dachbegrünungen im Rahmen einer GebäudeEnergiebilanz jedoch anrechnen. Sehr wertvoll sind Dachbegrünungen als sommerlicher Wärmeschutz.
Zu Frage 2: Einfache extensive Dachbegrünungen kosten zwischen 40 und 60 Euro brutto pro Quadratmeter. Für konventionelle Flachdächer mit einer Kiesschüttung muss mit Kosten von 10 bis 20 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden. Im Vergleich zu herkömmlich abgedeckten Flachdächern kann durch eine Begrünung die Lebensdauer eines Daches deutlich erhöht werden. Die Dachabdichtungen werden durch die Pflanzendecke vor UV-Strahlung, Hagelschlag, Hitze und Kälte geschützt.
Im Vergleich zum konventionellen Kiesdach ist ein Gründach zwar mit höheren Investitionskosten verbunden, aufgrund der höheren Sicherheit und deutlich längeren Lebensdauer können Gründächer aber trotz
dem wirtschaftlich günstiger sein. Konventionelle Flachdächer halten bei fachgerechter Ausführung im Schnitt nur 15 bis 25 Jahre. Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik in Stuttgart schätzt die Lebensdauer von Gründächern auf 40 Jahre.
Zu Frage 3: Der Senat sieht in der Einrichtung von Gründächern aufgrund der positiven Effekte für Klima, Tier- und Pflanzenwelt sowie Luft und Wasser einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität in der Stadt. Er ermuntert private wie gewerbliche Eigentümer von Immobilien, Dachbegrünungen zu prüfen. Das beim Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa angebotene Förderprogramm leistet dabei eine wichtige Unterstützung. – Soweit die Antwort des Senats!
Herr Senator, hält der Senat Gründächer auch für öffentliche bremische Dächer für sinnvoll und ist bekannt, ob zum Beispiel die GBI Gründächer auch in Zukunft schafft?
Für die GBI bin ich nicht zuständig. Ob sie es in Erwägung zieht, kann ich aus dem Stand nicht beantworten, aber ich würde sie ermutigen, das zu tun. Wenn wir Private ermutigen wollen, das zu tun, dann sollten wir das auch öffentlich in Erwägung ziehen und realisieren, wo immer es möglich ist.
Herr Senator, es gibt ja öffentliche Förderung für Gründächer. Können Sie eine Aussage treffen, wie diese Fördermittel abgerufen werden und ob noch in ausreichendem Maßstab solche Fördermittel zur Verfügung stehen?