Protokoll der Sitzung vom 25.09.2014

Ich eröffne die 67. Sitzung der

Bürgerschaft (Landtag).

Ich begrüße die anwesenden Damen und Herren

sowie die Zuhörer und die Vertreter der Medien.

Seien Sie alle ganz herzlich willkommen!

(Beifall)

Fragestunde

Für die Fragestunde der Bürgerschaft (Landtag)

liegen 16 frist- und formgerecht eingebrachte An fragen vor. Die Anfrage Nummer 10 ist inzwischen vom Fragesteller zurückgezogen worden.

Die erste Anfrage trägt die Überschrift „Respektver

lust gegenüber Polizeibeamtinnen und -beamten“. Die Anfrage ist unterschrieben von den Abgeordneten Knäpper, Hinners, Frau Neumeyer, Röwekamp und Fraktion der CDU.

Bitte, Herr Abgeordneter Knäpper!

Wir fragen den Senat:

Inwiefern beobachtet der Senat einen Autoritäts-

beziehungsweise Respektverlust gegenüber der Polizei in bestimmten Stadtteilen und Milieus von Bremen und Bremerhaven?

Welche Maßnahmen ergreift der Senat, um diesem

Autoritäts- und Respektverlust zu begegnen und die Polizeibeamtinnen und -beamten zukünftig besser vor Übergriffen zu schützen?

Wie will der Senat die gesetzlichen Bestimmungen

zum Schutz von Polizeibeamtinnen und -beamten und anderen Einsatzkräften im Einsatz verbessern?

Die Anfrage wird beantwortet

von Herrn Senator Mäurer.

Herr Präsident, meine sehr ver

ehrten Damen und Herren! Für den Senat beantworte ich die Anfrage wie folgt:

Zu den Fragen 1 und 2: In den vergangenen Jahren

war jeweils eine hohe Anzahl an Körperverletzungs delikten gegen Polizeibeamtinnen und -beamte sowie Widerstandshandlungen und Beleidigungen zu beklagen, die auf Respektlosigkeit bei den Tä tern hindeutet. Dieses Phänomen lässt sich jedoch nicht verallgemeinern oder schematisch bestimmten Stadtteilen, Milieus oder Gruppen zuordnen. Einen geeigneten Lösungsansatz sieht der Senat in der Umsetzung integrierter Handlungskonzepte, wie zum Beispiel „Stopp der Jugendgewalt“.

Zu Frage 3: Der Senator für Justiz und Verfassung

und der Senator für Inneres und Sport haben eine Initiative zur Verbesserung des strafrechtlichen Schut

zes für Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte sowie Feuerwehrleute und Rettungskräfte angeregt. Der Senat hat darüber noch nicht abschließend beraten. – Soweit die Antwort des Senats!

Herr Abgeordneter Knäpper,

haben Sie eine Zusatzfrage? – Bitte sehr!

Herr Senator, ich weiß nicht,

welche Kenntnisse der Senat darüber hat, wie Opfer bei der Polizei die psychischen Belastungen verar beiten, denen sie durch entsprechende Gewalttaten und Verletzungen ausgesetzt sind. Welche Hilfsan gebote liegen für Polizeibeamte vor, und wurden die Unterstützungen von den Beamten angenommen?

Bitte, Herr Senator!

Ihre Frage deutet darauf hin,

dass Sie das auch wissen!

(Heiterkeit – Abg. K n ä p p e r [CDU]: Das weiß ich nicht!)

Doch! Das würde mich sehr überraschen!

Sie wissen natürlich, dass die Polizei seit Jahr

zehnten über ein sehr enges System der Betreuung verfügt, das habe ich auch von meinen Vorgängern übernommen, das heißt, es ist völlig klar, dass Be amtinnen und Beamte Schutz bekommen und sie von Psychologen betreut werden. Wir haben zuletzt auch am Problem der Traumatisierung gearbeitet, vielleicht erinnern sie sich daran, das heißt, auch im Versorgungsrecht sind diese Dinge jetzt erkannt. Man kann auch dienstunfähig werden, ohne selbst einen direkten Schaden zu erleiden, wenn die Umstände dazu führen, dass man nicht mehr zum Dienst gehen kann. Das sind alles Dinge, die bei uns sehr aufmerk sam verfolgt werden, die Polizei weiß, was sie tut.

Haben Sie eine weitere Zusatz

frage? – Bitte sehr!

Herr Senator, sind Ver

änderungen an der Polizeilichen Kriminalstatistik vorgesehen, um die Ursachen für Straftaten gegen Polizeibeamte gesondert aufzuführen und transpa renter darzustellen?

Bitte, Herr Senator!

Ich glaube, dass wir aufgrund der

überschaubaren Zahl von Daten in der Lage sind – es geht ja nicht darum, dass wir in der Stadt Bremen und in Bremerhaven Zehntausende Verfahren wegen Widerstand gegen Polizeibeamte haben –, alles noch überschaubar auswerten zu können. Wir brauchen die Polizeiliche Kriminalstatistik nicht zu verändern.

Eine weitere Zusatzfrage des

Abgeordneten Hinners!

Herr Senator, wir haben hier

in der Bürgerschaft und in der Deputation für Inne res schon über den Spuckschutz für Polizeibeamte gesprochen. Können Sie uns sagen, wie weit dieses Verfahren gediehen ist?

Bitte, Herr Senator!