Aber, Herr Trepoll, wenn Sie das mit Ihren Kindern machen, ist das schon etwas vorbildlicher als Wegwerfgeschirr.
weiß jede und jeder. Es soll für uns zur Selbstverständlichkeit werden, dass Sportereignisse im Großen und im Kleinen klima- und umweltschonend oder müllarm organisiert und durchgeführt werden. Das ist unser Ziel, das wir mit diesem Antrag verfolgen. Wir freuen uns, wenn da alle mitgehen können, um auch den Sport nachhaltig zu gestalten.
Vielen Dank, Herr Präsident. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und auch der Diskussion über Nachhaltigkeit und Klimaschutz und dem, was Frau Blömeke gesagt hat, kann ich es verhältnismäßig kurz halten.
In Hamburg treiben über 500 000 Menschen Sport im Verein. Zehntausende Sportlerinnen und Sportler nehmen jährlich an verschiedenen Sportevents teil. Hunderttausende Fans feuern ihre Athletinnen und Athleten begeistert am Streckenrand an. Das alles sind Zahlen, die Mut machen. Ich möchte genau auf diese Ebene gehen. Der Sport erreicht die Menschen und kann damit ein wichtiger Impulsgeber für unsere Gesellschaft im 21. Jahrhundert sein, gerade dann, wenn es um das Bewusstsein von Nachhaltigkeit geht, und das generationsübergreifend.
Daher möchten wir mit diesem Antrag diese Potenziale und den Sport mit seiner Reichweite nutzen, um das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit voranzutreiben. Wir wollen ressourcenschonende Sportveranstaltungen und nachhaltigen Sport ermöglichen und befördern. Und, das muss man sagen, der Sport hat sich da auch schon auf den Weg gemacht. Am 21. Oktober dieses Jahres haben die Landessportbunde eine Berliner Erklärung unterschrieben, mit der sie genau diese Nachhaltigkeitsziele fördern wollen.
Ich kann zwei Beispiele anführen, die deutlich machen, dass der Sport in Hamburg sich schon bewegt. Im Sommer hat uns die Kunstrasendebatte erreicht, in der es darum ging, dass bei der Verwendung von Kunstrasen Mikroplastik ein großes Problem ist. Wie wir aber feststellen durften, gibt es dieses Problem nicht in Hamburg, denn seit 2011 werden hauptsächlich Quarzsand und Kork verwendet. Wir sind hier auf einem guten Weg.
Das zweite Thema, das Thema der Breite, hatte Frau Blömeke auch angesprochen. Da gibt es zum Beispiel die TSG Bergedorf und den Eimsbütteler Turnverband, die sich in diesem Sommer mit dem
Pilotprojekt "Sportlich Aktiv und Nachhaltig Mobil" unter dem Namen TEAM GREEN auf den Weg gemacht haben. Dabei geht es darum, zu gucken, wie man möglichst klimafreundlich zum Sport anreisen kann, zum Beispiel mit dem Fahrrad. Das heißt, diese begonnenen Prozesse Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Sport und in ressourcenschonenden Sportveranstaltungen wollen wir mit diesem Antrag fördern. Ich glaube, alles andere hat Frau Blömeke im Detail erwähnt.
Ich wünsche mir, dass alle anderen dieses unterstützen. Ich glaube, mit drei Minuten war ich sehr kurz, Herr Trepoll. – Vielen Dank.
Herr Präsident, meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen! Dieser Antrag ist einmal wieder ein Versuch, auf eine schwierige Frage – sie ist wirklich nicht einfach zu lösen – eine einfache Antwort zu finden, weil sie gerade mal so eben schön in den Zeitgeist passt. Aber die Anforderungen an die Sportvereine und Sportveranstaltungen sind so vielschichtig, dass es dafür keine einfache Lösung geben kann.
Ich möchte das Beispiel von Frau Blömeke aufgreifen, in dem dazu appelliert wurde, Würstchen und Salat nicht mit Einwegbesteck, sondern mit Mehrwegbesteck zu kredenzen. Halten Sie sich einmal vor Augen, dass Mehrwegbesteck auch ein deutlich höheres Sicherheitsrisiko bei Sportgroßveranstaltungen und überhaupt bei Sportveranstaltungen anrichtet. Das sollte Ihnen schon einmal suggerieren, dass man dann sicherlich mit viel Fingerspitzengefühl an das eine oder andere Detail herangehen kann.
Dass die Zuschauer im Fußballspiel ihre Getränke aus Mehrwegbechern genießen können, haben Sie erwähnt. Der FC St. Pauli ist dafür ein vorbildliches Beispiel, wobei der FC St. Pauli es macht, weil es Vereinspolitik ist. Dahinter steckt der Wille des einzelnen Vereins.
Komplizierter wird es dann natürlich schon bei Veranstaltungen, die größere Massen nach sich ziehen. Ich stelle mir dabei einmal den Hamburg Marathon vor und die Schwierigkeiten, die Marathonläufer an der Versorgungsstelle mit Mehrweggeschirr oder -bechern zu versehen, die doch zwangsläufig, um auch Rekorde laufen zu können,
Ich will das Ganze jetzt nicht ins Lächerliche ziehen. Ich will nur dafür sensibilisieren, dass die Dinge sicherlich nicht so einfach zu regeln sind, schon gar nicht parlamentarisch, wie Sie es uns allen hier jetzt weismachen wollen.
Dieser Vergleich zeigt es, aber auch innerhalb einer Sportart sind die Anforderungen vielschichtig. In den Stadien der Bundesliga sollte die notwendige Infrastruktur ohnehin schon vorhanden sein, und das ist sie auch. Die Versorgung mit Mehrwegsystemen ist in der Regel gewährleistet. Dabei geht es allerdings primär um das Wollen, ähnlich wie beim FC St. Pauli. Schauen wir aber einmal auf den Amateurfußball. Die einen spielen auf vereinseigenen Plätzen, denen ein Vereinshaus angegliedert ist und darüber dann auch die Versorgung sichergestellt ist. Andere spielen auf bezirklichen Sportplätzen mit einem Umkleidehäuschen, wo letztendlich ehrenamtliche Mitarbeiter die leibliche Versorgung der Zuschauer regeln. Das sind unterschiedliche Voraussetzungen, die unterschiedliche Wege notwendig machen, um dieses Ziel zu erreichen. Hier sollte mit den Betroffenen zunächst einmal ein Anforderungskatalog erarbeitet werden, um anschließend zu sehen, wie das umgesetzt werden kann.
Ich habe mir einmal den Faktencheck des DFB herausgezogen. Er hat sich in den vergangenen Jahren – nein, anders herum, die Katze lasse ich etwas später aus dem Sack – schon sehr intensiv mit diesem Thema der Mehrweg- und Einwegproblematik auseinandergesetzt, und zwar über die Herstellungs- und Nutzungsphase, die Verwertung und Entsorgung und ist nach einer Zusammenfassung zu dem Fazit gekommen, das wie folgt von mir zitiert werden sollte:
"Die Entscheidung über die Verwendung von Mehrwegbechern oder Einwegbechern bei einer Großveranstaltung unterliegt der vorherigen Analyse der aktuellen Entwicklungen und Voraussetzungen. Daher sollte der Veranstalter in regelmäßigen Abständen mit den lokalen Behörden die eigene Ist-Situation analysieren und eine gemeinsame Entscheidung über die Verwendung von Mehrweg- oder Einwegbechern anstreben."
Vielen Dank, Herr Präsident. – Liebe Kolleginnen und Kollegen! Vorab gesagt, wir unterstützen den Antrag. Lieber Herr Kreuzmann, ich finde, der politische Wille entscheidet darüber, ob wir die Gesundheit und das Ökosystem oder Profitinteressen in den Mittelpunkt stellen. Wenn der FC St. Pauli das macht, können wir als Parlament auch Vorgaben machen oder Gespräche darüber führen, dass es bei einer Sportgroßveranstaltung anders läuft.
In den letzten zweieinhalb Jahren haben wir für die Bewerbung von Großveranstaltungen etwa 9 Millionen Euro ausgegeben. Weil diese für die Veranstalter nicht profitabel waren, haben wir für die Durchführung zusätzlich 4,5 Millionen ausgegeben. Ich erwarte schon, dass man nicht einen allgemeinen Prüfauftrag, sondern einen Antrag macht. Wenn wir Großveranstaltungen auf Kosten der Steuerzahler finanzieren und dafür werben, dann sollen auch Bedingungen dafür geschaffen werden, dass die Veranstalter den Rahmen dafür schaffen, dass wenig Plastik verwendet wird und der Natur und der Gesundheit der Menschen wenig geschadet wird.
Da ist leider bei dem Antrag nichts dabei, außer dass der HSB mit den Vereinen Gespräche führt. Ich finde, da müssen auch wir als Politik die Vereine unterstützen, denn hauptsächlich viele Kleinvereine – Großvereine können es sich vielleicht leisten – haben weder den finanziellen Rahmen für solche Konzepte noch die Möglichkeiten, dass man sie unterstützt, dass man sie fördert, damit sie die Möglichkeit haben, in nachhaltige Produkte zu investieren.
Der FC Bayern benutzt keine Plastikbecher. Sie sparen jährlich etwa 1,5 Millionen Plastikbecher. Es ist de facto möglich, wenn es die Vereine politisch wollen, aber ich finde, viele Kleinvereine in Hamburg brauchen unsere Unterstützung. Ansonsten würde es so sein, dass wir einfach eine Willensbekundung machen und es dem Verein überlassen nach dem Motto "Macht das", die Vereine dann aber in einer Sackgasse landen, weil sie keinen finanziellen Rahmen haben. Da, finde ich, könnte der Antrag konkreter sein, nicht nur einen Prüfauftrag enthalten, sondern auch ein Antrag sein, mit dem wir im Konkreten die Vereine auch bei der Umsetzung unterstützen.
In Hamburg finden jedes Jahr mindestens 20 Großveranstaltungen statt, weil wir sie mitfinanzieren, wobei ich persönlich und auch meine Fraktion dagegen sind. Wenn Großveranstalter Interesse haben, Geld zu verdienen, dann sollen sie die
Veranstaltungen auch selbst finanzieren. Aber wir wiederum können zur Bedingung machen, dass sie im Rahmen dieser Veranstaltungen auch ökologische Produkte und kein Plastik verwenden. – Vielen Dank.
Sehr geehrter Herr Präsident, meine Damen und Herren! Wir werden diesem Antrag heute gern zustimmen. Allerdings fehlt mir ein bisschen die Hoffnung, dass damit wirklich etwas verändert wird, denn, ehrlich gesagt, die Dinge, die hier beschrieben sind, sind im Grunde Auflistungen dessen, was alles sowieso schon passiert. Der HSB hat es schon gemacht, die Behörde ist schon auf dem Weg, und die Vereine haben schon alles Mögliche auf den Weg gebracht. Ob mit diesem Antrag jetzt wirklich irgendetwas von dem, was sowieso schon läuft, umgesteuert wird, bezweifle ich ehrlicherweise etwas.
Auf einen Aspekt, bei dem ich mich frage, ob man vielleicht zumindest ein Stück weit auf dem falschen Dampfer ist, möchte ich doch noch hinweisen.