Die Behauptung der LINKEN wird noch etwas absurder, wenn Sie sich unsere Haushaltsanträge ansehen – die werden Sie morgen auch sehen, sie sind heute an die Öffentlichkeit gegangen –, in denen wir über 3 Millionen Euro in den Breitensport investieren.
Und wenn Sie dann noch zur Kenntnis nehmen – und da bitte ich auch Herrn Kreuzmann, das zur Kenntnis zu nehmen, weil Sie gesagt haben, an Sportstätten mangele es in Hamburg, bei Schulsportstätten solle doch einmal etwas getan werden –, dass in den letzten fünf Jahren über 200 Millionen Euro allein in Hamburg für Sportstätten ausgegeben worden sind, dann sehen Sie, dass das eine ganze Menge ist.
Sie können sagen, das Programm Active City sei ehrgeizig, und Sie können uns auch gern an unseren Worten messen. Da gebe ich Ihnen recht, das ist ein großes, ehrgeiziges Programm. Aber wir beginnen mit der Umsetzung, und da können Sie sehen, wie Stück für Stück von diesem Programm umgesetzt wird. In einem ersten Schritt werden Schulsporthallen dem Bedarf einiger Vereine angepasst. Da geht es um Hockey, es geht um behinderte Menschen, es geht um die Vereinsbedarfe, die dort erforderlich sind. Die Ruderrennstrecke auf der Dove Elbe wird hergerichtet.
Aber es geht auch um Parksport. In den Hamburger Grünflächen werden Bewegungsinseln eingerichtet. Wenn Sie mit offenen Augen durch die Stadt gehen, werden Sie feststellen, diese Fitnessstudios unter freiem Himmel erfreuen sich zunehmend großer Beliebtheit. Und es ist gut, dass wir hier auch aktiv werden.
Zusammen mit unseren Haushaltsanträgen, in denen wir noch einmal deutlich den Parksport stärken, indem wir sagen, in jedem Bezirk solle auch noch eine frei zugängliche Beach-Volleyball-Anlage sein, tun wir etwas für die Menschen, die vor ihrer Haustür im Grünen Sport treiben wollen. Das ist ein richtiger Weg auch für den Breitensport, Herr Yildiz.
Letzter Satz. Im Sport zeigt es sich sehr deutlich, die Mischung stimmt, und damit meine ich auch die politische Mischung aus Rot-Grün, denn wir beide zusammen sorgen dafür, dass sowohl in den Breitensport als auch in den Spitzensport investiert wird.
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Die Überschrift der Aktuellen Stunde lautet: Das Erbe der Olympiabewerbung klug weiterentwickeln. Frau Blömeke, auch während der Olympiabewerbung haben Sie eines behauptet, nämlich dass Sie alles tun für den Breitensport. Mit Ihren Anträgen mussten Sie einsehen, dass Sie damals doch nicht alles getan haben.
(Beifall bei der LINKEN – Christiane Blöme- ke GRÜNE: Überlegen Sie mal, 3 Millionen Euro für den Breitensport!)
Zweitens: Dass das Referendum mit Nein ausgegangen ist, dafür müssen Sie rückblickend Dankbarkeit empfinden, denn die Hamburger haben richtig entschieden. Nur zwei Beispiele. Vorletzte Woche ist durch die Presse bekannt geworden, dass Rio kurz vor der Pleite steht, dass die Kostenexplosion in Toronto auf 27 Milliarden Euro gestiegen ist und gleichzeitig nur die Bewerbungskosten in Hamburg fast 22 Millionen Euro betragen.
Das hat eine Schriftliche Kleine Anfrage von Heike Sudmann, meiner Kollegin Genossin, ergeben. Und ich wundere mich, dass Sie in Ihrer Pressemitteilung diese 22 oder 15 Millionen Euro nach Ihrer Auffassung relativieren, als ob das ein paar Eurocent wären. Wissen Sie, wie hoch der Hamburger Haushalt für den Sport ist? Das sind pro Jahr 10 Millionen Euro für fast 600 000 Sportlerinnen und Sportler, die in Hamburg Sport treiben. Ich finde, das ist eine Verharmlosung der Bewerbungskosten, das ist eine Verharmlosung dessen,
Ich komme zu Ihren Planungen. Wenn Sie den Plan selbst einmal anschauen, da haben wir die meisten Vorhaben auch vor dem Olympiareferendum diskutiert im Rahmen der Dekadenstrategie, während des Olympiareferendums, und Sie machen eine Packung aus dem allen und stellen sie uns vor die Nase, als ob Sie die Welt neu entdeckt hätten. Hören Sie bitte damit auf.
Das ist nichts Neues, sondern das ist grundlegend das, was auch vorher besprochen und diskutiert worden ist, und jetzt wird es so dargestellt. Bei Ihren Anträgen habe ich manchmal das Gefühl, dass das Parlament hier getäuscht wird. Der Antrag Integration durch Sport wurde schon beschlossen,
der Senat hat schon mit dem Hamburger Sport und so weiter darüber gesprochen, es gibt eine Einigung. Dass Sie es jetzt hier so darstellen, als kämen noch zusätzlich 500 000 Euro für Integration durch Sport dazu, das darf nicht so stehen gelassen werden.
Was man eigentlich durch das Ergebnis des Referendums sehen kann, ist, dass der Hamburger Senat im Bereich des Sports mit PPP-Projekten, mit privaten Investoren, langfristig mehr arbeiten möchte und selbst in den Bereich des Sports wenig investieren möchte.
(Dr. Andreas Dressel SPD: Das ist doch falsch! Einfach mal lesen! Wir haben so viel Geld wie noch nie da reingepackt!)
Ich kann Ihnen das Konzept von HT16 geben. HT16 hat ein tolles Konzept, die Form der Finanzierung ist ein PPP-Projekt, das darf nicht sein, und auch bei Active City sind die Ansätze vorhanden. Herr Dressel, dann befassen Sie sich mit den Themen, denn Sie beantworten meine Fragen nicht und quatschen stattdessen immer dazwischen.
(Beifall bei der LINKEN – Dr. Andreas Dres- sel SPD: Wer immer nur Falsches erzählt, muss auch mal einen Zwischenruf ertragen!)
Wir haben letzte Woche hier im Rathaus einen Sportlerratschlag gemacht. Statt über die Menschen zu reden und hauptsächlich mit Großsportverbänden zu sprechen, sollte man auch die Breite einmal mitnehmen. Sie sind zufällig dagewesen, Frau Timmermann. Ich hätte mir gewünscht, dass Sie auch einmal bleiben und zuhören, was die Anliegen der Vereine sind.
Und eines kann ich Ihnen sagen: Die Vereine kritisieren genau das, was wir kritisieren, sie haben Platzprobleme. Bei den Kindern aus Familien mit wenig Einkommen, die Sport betreiben, werden häufig die Kosten nicht übernommen, weil der Topf leer ist.
Gehen Sie doch einmal zur Sportjugend, anstatt dazwischenzuquatschen. Die Töpfe sind leer. Es ist so, dass Sie im Rahmen von Kids in die Clubs einen Euro mehr gefordert haben und der Senat nicht nachgegeben hat.
Lieber Kollege Yildiz, ist Ihnen bekannt, dass wir so viel Geld in die Sanierung und Herstellung von Sportanlagen investieren wie noch nie?
Aber klatschen Sie nicht zu früh. Wissen Sie, seit wann der Beschluss vorhanden ist? Seit 2011. Es ist ein Beschluss, dass im Bereich der Schulsporthallen 307 Millionen Euro investiert werden. Dies ist auch richtig, wenn auch nicht ausreichend. Das kritisieren wir nicht,
aber wir sagen, Sie packen einen Antrag vor uns aus, als ob Sie die Welt neu entdeckt hätten, als ob neue Finanzen hinzukämen. Das sind schon beschlossene Haushalte, das sind schon geplante Sachen, und die brauchen Sie nicht einfach so darzustellen, als ob das etwas Neues wäre. Das ist unsere Kritik.
Daher: Active City ist eine Zusammenfassung der alten Konzepte, und wir wünschen uns – und werden das auch noch in den Haushaltsberatungen konkret mit Haushaltsanträgen untermauern –, dass der Breitensport noch mehr Unterstützung bekommt, damit alle davon profitieren, nicht nur die Spitzensportvereine.
Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Die Hamburgerinnen und Hamburger haben vor einem Jahr über ein Olympiakonzept abgestimmt, welches in Sachen Olympia weltweit neue Maßstäbe gesetzt hätte.