so dass der Verdacht aufkommt, jeder Fünfte sei dort fehl am Platze. In der Oberstufe erreichen vier Fünftel – in Mathematik zumindest – nur das Niveau der Anwendung elementarer Grundkenntnisse, was man anders ausgedrückt auch so formulieren könnte: Sie verfehlen das Lernziel des Gymnasiums.
(Dr. Ulrich Born, CDU: Ja. – Andreas Bluhm, PDS: Ja, wer ist denn dafür verantwortlich, Herr König?)
(Zurufe von Dr. Ulrich Born, CDU, Harry Glawe, CDU, und Andreas Bluhm, PDS – Glocke der Vizepräsidentin)
Es ist viel gerätselt worden, woran das nun wohl liegen könnte. Neben vielen Ursachen vergisst man oft die eine und simpelste, nämlich die, dass Abitur und Hochschulreife etwas mit Leistung und mit Leistungsbereitschaft zu tun haben.
Meine Damen und Herren! Ein anderer Aspekt ist die Dauer des Schulbesuchs. Ein qualitativ hochwertiges Abitur ist auch mit zwölf Schuljahren möglich.
(Reinhard Dankert, SPD: Wir sind auch in zwölf Jahren fertig geworden, und zwar gut fertig geworden.)
denn das hätten Abiturienten und Abiturientinnen in unserem Bundesland nicht verdient. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Letzte Rednerin in der Aktuellen Stunde ist die Kollegin Frau Bretschneider von der SPD-Fraktion. Bitte sehr, Frau Bretschneider.
Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Als ich erfahren habe, welches Thema die Opposition uns für diese heutige Aktuelle Stunde ausgesucht hat,
genauso wie der Bildungsminister, weil Bildung immer ein Thema ist, das alle bewegt und das alle befördern wollen.
Natürlich habe ich mir auch die Frage gestellt, meine Damen und Herren von der CDU: Mit welcher Zielrichtung tun Sie das?
Und wenn da steht „Aktuelle Situation der Bildungslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern“, dann könnte man zunächst zu der Schlussfolgerung kommen, hier soll aufgelistet werden, wo wir stehen und wohin wir wollen.
(Dr. Ulrich Born, CDU, und Harry Glawe, CDU: Richtig. – Reinhard Dankert, SPD: Die CDU hat ihr Bildungssystem nur kritisiert.)
An der Stelle, meine Damen und Herren von der CDU, haben Sie wieder einmal nicht so richtig begriffen, was Sie eigentlich in diesem Land als Opposition zu leisten haben.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und einzelnen Abgeordneten der PDS – Zuruf von Dr. Ulrich Born, CDU)
Und an der Stelle, meine Damen und Herren von der CDU, kann ich Ihnen den Vorwurf nicht ersparen zu sagen, dass Sie
nicht begriffen haben, dass die Bildungssituation in diesem Land eingebettet werden muss in das, was von meinen Kollegen, von Herrn Bluhm und von anderen, hier im Vorfeld schon gesagt wurde, nämlich dass wir eine gesamtdeutsche Bildungsreform brauchen.