Protokoll der Sitzung vom 16.03.2012

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

sondern dass Sie nur eine dicke Welle machen wollen, um sich hier als Kümmerer zu präsentieren.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Genauso ist es.)

Bei Betrachtung der Fakten geht das komplett gegen den Baum, meine Herren von der NPD.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Also in der Sache Feuerwehren und Arbeitszeit bei Feuerwehren, THW und anderen bleibt nichts, aber auch gar nichts übrig. Was übrig bleibt, meine Herren,

(Stefan Köster, NPD: Ist ein Herr Müller.)

ist die ideologische Verblendung, die Sie hier treibt,

(Udo Pastörs, NPD: Jawoll!)

weil der Prozess der europäischen Einigung für Sie ein Gräuel ist.

(Udo Pastörs, NPD: Das ist kein Gräuel, das ist ein Verbrechen an den Völkern. Das sieht man an der Finanzausstattung.)

Herr Pastörs, jetzt ist es gut!

(Stefan Köster, NPD: Gut ist es noch lange nicht.)

Bitte nicht immerzu die Zwischenrufe!

Ich spreche Ihnen jetzt einen Ordnungsruf aus für die Äußerungen,

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

die Sie vorhin getätigt haben, und einen weiteren für Ihr ignorantes Verhalten.

(Gelächter vonseiten der Fraktion der NPD)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich glaube, die Demokraten in diesem Hause sind sich darüber einig, dass der Prozess der europäischen Einigung kein einfaches Werk ist. Das ist etwas, was historisch einen großen Zeitraum in Anspruch nimmt. Das ist etwas, was von Irrtümern, Fehlern und Problemen nicht frei ist, im Gegenteil.

(Udo Pastörs, NPD: Das ist wohl wahr. – Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Und wir alle wissen, dass wir auch unter uns nicht immer einig sind über den richtigen Weg.

(Udo Pastörs, NPD: Aha!)

Deswegen haben wir in der Vergangenheit und werden wir in der Zukunft

(Udo Pastörs, NPD: Hart ringen.)

auch entsprechende Debatten führen.

(Udo Pastörs, NPD: Um den besten Weg.)

Wir sind uns allerdings in einem einig, dass wir diesen Prozess der europäischen Integration wollen.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Und dies, meine Herren von der NPD, unterscheidet uns grundlegend von Ihnen.

(Udo Pastörs, NPD: Allerdings. Da legen wir Wert drauf.)

Wenn wir hier über Korrekturen diskutieren, wenn wir hier über den besten Weg streiten, dann mit dem Ziel, diese europäische Einigung voranzutreiben und vernünftig zu gestalten.

(Stefan Köster, NPD: Der Weg ist ziemlich sumpfig, Herr Müller.)

Und Ihr Ziel ist es, lieber wieder waffenstarrende und hasserfüllte Nationalstaaten aufzubauen, die sich dann gegenüberstehen.

(Gelächter vonseiten der Fraktion der NPD – Stefan Köster, NPD: Sie sind doch eine Witzfigur!)

Dieses, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist ein Weg, den wir überhaupt nicht mitgehen wollen.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Wir wollen europäische Integration und wir wollen sie nicht kaputtmachen. Deswegen lehnen wir Ihren Antrag selbstverständlich ab. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Herr Pastörs, ich weise Sie darauf hin, dass in Verbindung mit dem zweiten Ordnungsruf natürlich bei einem dritten Ihnen das Rederecht entzogen wird.

Herr Köster, Ihnen spreche ich einen Ordnungsruf aus für die eben genannten Worte und Herr Heydorn erhält auch einen Ordnungsruf für nicht parlamentarisches Verhalten.

(Udo Pastörs, NPD: Ach, der Herr Schreidorn auch?!)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Müller von der NPDFraktion.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich zitiere an dieser Stelle kurz meinen Fraktionsvorsitzenden Herrn Pastörs,

(Heinz Müller, SPD: Das beeindruckt mich zutiefst.)

der einmal an dieser Stelle sagte: „Herr Müller, Sie sind nichts weiter als ein Luftblasenproduzent.“

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Da hat er Sie mit gemeint. – Dr. Margret Seemann, SPD: Das ist besser, als nichts im Kopf zu haben, Herr Pastörs.)

Doch zurück zum Thema.

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es neben 28.500 Angehörigen der Berufsfeuerwehr rund 1,04 Millionen ehrenamtliche Brandbekämpfer. In M-V sind das rund 28.000 Kameradinnen und Kameraden, die während eines Großteils ihrer Freizeit Gewehr bei Fuß stehen und nicht selten Gesundheit und Leben riskieren. Mit den Freiwilligen steht und fällt das gesamte Feuerschutzsystem hierzulande. Das sei den wirklichkeitsfremden Verantwortlichen des Bürokratieungeheuers Europäische Union ins Stammbuch geschrieben.

Die geplante Richtlinie, die nicht zuletzt die Einsatzfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehren und des THW beeinträchtigen und somit in ihrem Bestand gefährden dürfte, zeugt erneut von der Lebensferne der EU-Bürokratie. Zwar haben die beteiligten Interessengruppen noch bis Herbst Zeit, eine für alle EU-Staaten verträgliche Lösung zu erarbeiten, wie es so schön heißt,

(Udo Pastörs, NPD: So viel zur Zeit.)

doch ist allein das mit der Richtlinie verbundene Ansinnen für uns als Nationale unannehmbar.