Protokoll der Sitzung vom 24.04.2013

dass ihr nur noch in erweiterter Eilzuständigkeit zu begegnen wäre.

(Michael Andrejewski, NPD: Na, das sind tolle Argumente! – Udo Pastörs, NPD: Na, das sind Argumente!)

Meine Damen und Herren, bei der Auseinandersetzung mit dem vorliegenden Gesetzentwurf bin ich auf mehrere Kleine Anfragen zum Thema gestoßen,

(Udo Pastörs, NPD: Oh!)

allerdings nicht aus diesem Landtag und schon gar nicht von der NPD.

(Zurufe von Michael Andrejewski, NPD, und Udo Pastörs, NPD)

Auf eine sorgfältige oder tiefgründige Prüfung des Sachverhaltes in Mecklenburg-Vorpommern, der jetzt rechtlich geändert werden soll, lässt das aber nicht schließen.

(David Petereit, NPD: Müssen Sie sich da nicht das Lachen verkneifen bei so einem Blödsinn?!)

Meine Damen und Herren, vor allem aber ein letzter Sachverhalt veranlasst mich, Ihnen eine Überweisung des vorliegenden NPD-Gesetzentwurfes nicht zu empfehlen. Hierbei handelt es sich um ein Protokoll. Es ist das Protokoll der 20. Sitzung des Innenausschusses, die Informationsfahrt des Innenausschusses am 13. September letzten Jahres zum Polizeipräsidium Neubrandenburg.

Meine Damen und Herren, hier fand eine angeregte Diskussion statt, die einen unmittelbaren Bezug zum heutigen Thema hat. Neben der damaligen Personalproblematik in der Polizeiinspektion Anklam standen nämlich Fragen der Zusammenarbeit von Polizei und Zoll sowie der Kriminalitätsentwicklung nach Schengen auf der Tagesordnung. Alle demokratischen Fraktionen haben sich an der Diskussion beteiligt. Die Kernaussagen lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

Erstens. Die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Zoll ist zufriedenstellend.

(Udo Pastörs, NPD: Ha! – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Es sind keine Fälle bekannt, die für eine rechtliche Änderung sprechen. Wird das von der Bundesseite anders gesehen, sei von dort eine Positionierung nötig.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Zweitens. Bezüglich der Kriminalitätsentwicklung sind die Fallzahlen seit dem Schengen-Beitritt der Republik Polen im Jahr 2007 rückläufig.

(David Petereit, NPD: Wenn keine Polizei da ist zum Erfassen, ist das logisch, ne? – Zurufe von Michael Andrejewski, NPD, und Udo Pastörs, NPD)

Die Fallzahlen sind von 2007 und 2011 im Bereich des Polizeipräsidiums um circa 16 Prozent zurückgegangen.

Meine Damen und Herren, damit widerspricht die Begründung des vorliegenden Gesetzentwurfes der Sachlage mehr als deutlich

(Michael Andrejewski, NPD: Ihren Behauptungen vielleicht.)

und die beabsichtigte Neuregelung verfehlt den Regelungsbedarf. Nun fällt aber auf, dass die Autoren des Gesetzentwurfes bei der Diskussion im Präsidium anwesend waren. Man könnte die geschilderte Sachlage kritisch hinterfragen. Man hätte nähere Auskünfte einfordern können. Man hätte die dargestellte Sachlage infrage stellen können.

(Michael Andrejewski, NPD: Wir wissen schon genug.)

Meine Damen und Herren, nichts von alledem hat die NPD-Fraktion getan – keine Frage, keine Nachfrage, kein Satz, kein Wort, keine Silbe.

(Michael Andrejewski, NPD: Das ist doch bei Ihnen sinnlos. Sie wissen doch sowieso nichts.)

Meine Damen und Herren der NPD, so sollten wir nicht miteinander umgehen im Landtag.

(David Petereit, NPD: Oh!)

Und die demokratischen Fraktionen sollten Ihnen Ihr Agieren hier im Landtag nicht durchgehen lassen.

(Michael Andrejewski, NPD: Jaja.)

Nichtanwesenheit oder aber geistig abwesend, das alles ist menschlich und kann passieren,

(Udo Pastörs, NPD: Ha!)

vor diesem Hintergrund nun aber Gesetze ändern oder machen zu wollen, ist nicht nur gefährlich, sondern Verschwendung öffentlicher Gelder.

(Michael Andrejewski, NPD: Auweia!)

Meine Damen und Herren, lassen Sie mich meine Ausführungen in drei Punkten zusammenfassen:

Erstens. Der vorliegende Gesetzentwurf greift zulässigerweise die Debatte einzelner Bundesländer auf, die aus meiner Sicht vor allem auf Bundesebene geführt und geklärt werden sollte.

Zweitens. Der NPD-Gesetzentwurf geht wissentlich von einer falschen Sachlage aus und leitet daraus einen Regelungsbedarf ab, der in Mecklenburg-Vorpommern in dieser Form derzeit nicht besteht. Diese Herangehensweise ist für die Gesetzgebung ungeeignet, sie ist willkürlich und als parlamentarische Arbeit nicht zu akzeptieren.

Drittens. Derzeit besteht kein Grund, an der effektiven Zusammenarbeit zwischen Zoll und Polizei oder der Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in Mecklenburg-Vorpommern zu zweifeln. Das entbindet uns aber nicht von der regelmäßigen Prüfung der Frage polizeilicher Eilkompetenzen für Vollzugsbeamte der Zollverwaltung.

Meine Damen und Herren, für mich sind zusammenfassend keine fachlichen oder politischen Gründe ersichtlich, Ihnen eine Überweisung des vorliegenden Gesetzentwurfes in die Ausschüsse zu empfehlen. – Ich danke für die Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE)

Danke.

Das Wort hat jetzt die Fraktion der NPD und offensichtlich spricht Herr Pastörs.

(Udo Pastörs, NPD: Ja, tue ich, ich bemühe mich.)

Ja, also das, Frau Borchardt, war wieder Kaffeesatzlesen.

(Heinz Müller, SPD: Wie wäre es denn mit einer anständigen Anrede?)

Frau Präsidentin! Sehr verehrte Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren!

(Heinz Müller, SPD, und Dr. Norbert Nieszery, SPD: Geht doch!)

Liebe Frau Borchardt,

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Ich bin nicht Ihre liebe Frau Borchardt!)

ja, das Schafsfell sei verrückt oder ich hätte Kreide gefressen.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

All diese Späße, die sich hier endlos wiederholen, wenn Sie ans Mikrofon treten,

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

sind ein Ausdruck Ihrer absoluten Hilflosigkeit, mit Sachargumenten unseren Forderungen entgegenzutreten.