Protokoll der Sitzung vom 17.11.2011

Herr Andrejewski hat vorhin ausgeführt, die Wahrheit soll verdeckt werden.

(Udo Pastörs, NPD: Das kennen wir von Barschel.)

Und er hat dieses in einem Vortrag mit kruden Fantasiegeschichten begründet.

(Udo Pastörs, NPD: Ha!)

Mit Analysen, die nicht fundiert sind und die aus meiner Sicht nur einen Sinn haben, nämlich zu verdecken.

(Stefan Köster, NPD: Was für ein Schwachsinn!)

Und das ist in der Tat, Herr Andrejewski, eine Verdeckung, dass die geistigen Väter dieser bedrohlichen Entwicklung auch in der NPD und hier in diesem Parlament sitzen.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Rechtes Gedankengut wird hinter dem Parteienprivileg verdeckt, wir haben es gerade wieder erlebt, und die verfassungsfeindliche NPD wird mit öffentlichen Mitteln finanziert.

(Udo Pastörs, NPD: Wir kämpfen politisch legal mit offenem Visier.)

Sehr geehrte Damen und Herren, dies muss aufhören.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Deshalb müssen konsequent die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Verbotsverfahren geschaffen werden. Sollte sich herausstellen, dass Teile des Verfassungsschutzes statt einer aufklärenden, eher eine eskalierende oder unterstützende Funktion in rechten Kreisen einnehmen, dann ist ein solcher Einsatz von V-Leuten nicht länger zu akzeptieren.

(Beifall vonseiten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Damit ließe sich auch diese Begründung gegen ein NPDVerbotsverfahren nicht weiter aufrechterhalten.

(Udo Pastörs, NPD: Das ist die einzige Substanz Ihrer Rede bisher.)

Mir ist völlig egal, was Sie für Substanz oder nicht für Substanz halten,

(Udo Pastörs, NPD: Mir auch.)

weil Ihre Anmerkungen völlig an der Gegebenheit vorbeigehen.

Dabei wäre es allerdings ein Irrtum anzunehmen, dass ein solches Verfahren und mögliches Verbot der NPD das schwerwiegende Problem, dass in Teilen unserer Gesellschaft rechtsextremistisches Gedankengut verbreitet ist, automatisch löst.

(Udo Pastörs, NPD: Umerziehungs- lager müsst ihr machen!)

Vielmehr gilt es, dass aus den Anschlägen und An- griffen, auch von Solingen, Mölln, Hoyerswerda und Rostock, sowie den weit über 150 Todesopfern rechtsextremer und rassistischer Gewalt seit 1990 endlich die richtigen Schlüsse gezogen werden. Und es ist in diesem Zusammenhang wichtig, auch für uns in diesem Landtag wichtig, dass wir gerade diejenigen unterstützen, die sich seit vielen Jahren vor Ort mit viel Mut und mit viel Engagement gegen den Rechts- extremismus stellen.

(Beifall vonseiten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Udo Pastörs, NPD: So wie Sie.)

Es ist erforderlich, sehr geehrte Damen und Herren, die Kürzungen bei der Förderung der Maßnahmen, die sich gegen den Rechtsextremismus richten, zurückzunehmen, um …

(Beifall vonseiten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Udo Pastörs, NPD: Ihr meint, ihr könnt mit Geld alles gutmachen.)

Es ist überfällig, ein rechtssicheres Verbotsverfahren gegen die NPD durchzuführen.

(Udo Pastörs, NPD: Rechtssicher, das ist euer Problem.)

Sehr geehrte Damen und Herren, es geht hier um den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Der Kampf gegen Rechtsextremismus muss zentrale Aufgabe aller demokratischen Kräfte bleiben und noch inten- siviert werden. – Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Ich schließe die Aussprache.

Der Abgeordnete Herr Pastörs von der NPD-Fraktion hat angezeigt, eine persönliche Bemerkung machen zu wollen. Bevor ich Herrn Pastörs das Wort erteile, möchte ich darauf hinweisen, dass der Redner nicht zur Sache sprechen, sondern nur Äußerungen, die in der Aussprache in Bezug auf seine Person vorgekommen sind, zurückweisen oder eigene Ausführungen richtigstellen darf. Bitte, Herr Pastörs.

Sehr verehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Auf der Grundlage unserer Geschäftsordnung, die wir haben, im Paragrafen 88, möchte ich ganz entschieden die perfiden Unterstellungen vonseiten des SPD-Hetzers Dr. Nieszery gegen meine Person zurückweisen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das können Sie gerne machen, sie sind trotzdem wahr, Herr Pastörs.)

Herr Pastörs, einen Moment bitte.

Bitte schön.

Ich habe Sie bereits gestern darauf hingewiesen, dass ich Beleidigungen gegenüber Abgeordneten hier nicht dulden werde. Sollten Sie sich nicht daran halten, erteile ich Ihnen einen Ordnungsruf.

(Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, Michael Andrejewski, NPD, und Stefan Köster, NPD)

Das wäre dann der zweite.

Die Verführer und geistigen Brandstifter sitzen nicht in der Partei der National- demokraten, sondern in den Gremien und in den Or- ganisationen des Verfassungsschutzes der Länder und des Bundes.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Nein, Herr Pastörs, lenken Sie nicht ab. Die geistigen Väter sind Sie und Ihresgleichen.)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Da kommen Sie nicht raus, Herr Pastörs, glauben Sie mir das! – Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Herr Pastörs, ich hatte Ihnen vorgelesen, was Gegenstand einer persönlichen Bemerkung ist

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

und was nicht. Und wie gesagt, ich bitte auch darum, nicht wieder zu kommentieren, was ich hier sage. Ich versuche hier, noch einigermaßen eine geordnete Sitzungsführung darzustellen. Mit Ihnen scheint das nicht möglich zu sein.

So, für Ihre Gesten erteile ich Ihnen den zweiten Ordnungsruf

(Vincent Kokert, CDU: Richtig.)

und mache Sie darauf aufmerksam, dass ein weiterer Ordnungsruf die Wortentziehung für diese Sitzung zur Folge hat.

(Stefan Köster, NPD: Mein Gott!)

Meine Dame Meine Damen und Herren, die Fraktion DIE LINKE hat beantragt, einen Dringlichkeitsantrag zum Thema „Vorrundengruppenspiele zur VolleyballEuropameisterschaft 2013 in Mecklenburg-Vorpommern unterstützen“

(Michael Andrejewski, NPD: Passt gut zum Terrorismus.)