Protokoll der Sitzung vom 16.05.2014

Bitte stellen Sie die Frage! Das geht ja alles von meiner Redezeit ab.

Also, Herr Kollege Schubert, der Kreistag wird nicht mehr tagen, der Sommer steht bevor.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der NPD – Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Was denken Sie, wie dieses Problem bei uns im Landkreis jetzt angepackt werden soll?

(Michael Andrejewski, NPD: Danach kommt der Winter.)

Sehr geehrte Frau Schwenke, ha- ben Sie von diesem Problem bei uns im Landkreis gehört?

(Helmut Holter, DIE LINKE: Ja, ich ja.)

Also es gibt die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Wir haben keine Dialoge geregelt in unserer Geschäftsordnung. Ich bitte doch, die Geschäftsordnung zu beachten.

(Torsten Renz, CDU: Frau Schwenke darf doch gar keine Fragen beantworten.)

Und, Herr Schubert, keine Gegenfragen. Bitte beantworten Sie die Frage. Dann hat Frau Schwenke gegebenenfalls noch die Möglichkeit, eine weitere Frage zu stellen.

(Zurufe von Andreas Butzki, SPD, und Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Aber Dialoge lasse ich hier nicht zu.

Meiner Ansicht nach haben wir in den bisherigen Kreistagen die Thematik Ferienwohnungen nicht behandelt. Punkt.

Frau Dr. Schwenke möchte eine zweite Frage stellen. Lassen Sie sie zu, Herr Schubert?

Ich lasse auch die zweite Frage zu.

Bitte schön, Frau Dr. Schwenke.

Und das ist jetzt die Antwort auf meine Frage?

(Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD – Helmut Holter, DIE LINKE: Toll!)

Wenn ein Problem nicht bekannt ist, dann kann man da auch im Kreistag keine …

(Helmut Holter, DIE LINKE: Ja, da müssen Sie mal Ihre Zeitung lesen, da steht das nämlich.)

Herr Holter, die …

(Zuruf von Helmut Holter, DIE LINKE)

Sehr geehrte Damen und Herren, Sie haben alle noch Redezeit.

Die Landrätin des Landkreises Vorpommern-Greifswald ist meiner Ansicht nach von der Partei DIE LINKE.

(Vincent Kokert, CDU: Ja, und ständig überfordert. – Zuruf von Helmut Holter, DIE LINKE)

Und ich habe, wenn ich die ganzen … Nicht an allen Kreistagssitzungen konnte ich teilnehmen,

(Helmut Holter, DIE LINKE: Ach, guck an!)

aber ich bekomme ja immer die Einladungen und die Tagesordnungen.

(Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD: Ja, wenn Sie die Einladungen kriegen, dann wissen Sie ja Bescheid, was da besprochen wird.)

Auf der Tagesordnung stand, …

(Zuruf von Helmut Holter, DIE LINKE)

Hören Sie doch mal zu!

… auf der Tagesordnung stand nicht ein Mal die Thematik „Ferienwohnungen im Landkreis Vorpommern-Greifs- wald“. Hier sind noch andere Kreistagsabgeordnete. Also da müsste ich mich schon irren,

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

diese Thematik stand nicht drauf.

(Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD)

Dann macht das die Landrätin in Eigenentscheidung.

Herr Schubert, gestatten Sie eine Frage des Fraktionsvorsitzenden Herrn Suhr?

Also ich möchte meine Rede zu Ende bringen und insofern bin ich hier nicht in der aktuellen Fragestunde.

(allgemeine Heiterkeit – Helmut Holter, DIE LINKE: Der Minister sind Sie schon gleich gar nicht. – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Das bedeutet, die untere Bauaufsichtsbehörde – um daran anzusetzen –

(Vincent Kokert, CDU: Gut verteidigt, Herr Schubert. Keinen Punkt überlassen!)

muss in jedem Einzelfall prüfen, ob und inwieweit sie gegen eine Ferienwohnung einschreitet.

(Andreas Butzki, SPD: Hart, aber fair.)

Dies hängt zum Beispiel davon ab, ob die beanstandete Ferienwohnung formell legal genehmigt ist, eine Genehmigung zulässig oder illegal ist und ob von der Ferienwohnung unzumutbare Beeinträchtigungen ausgehen und so weiter.

In den eben genannten Fällen 1 und 2 besteht grundsätzlich ein Anspruch auf bauaufsichtliches Einschreiten. Im Rahmen ihres Ermessens muss die untere Bauaufsichtsbehörde darüber entscheiden, ob sie eine erforderliche Nutzungsuntersagung mit der sofortigen Vollziehung verbindet. Das ist nämlich auch entscheidend, ob man das wirklich sofort miteinander verbinden muss. Eine allgemeine Aussetzung von Nutzungsuntersagungen, also Ihr gefordertes Moratorium, ist nicht zulässig. In den Fällen 1 und 2 dürfte die sofortige Vollziehung in der Regel schon deshalb geboten sein, um den Gebietserhaltungsanspruch zu wahren.

Im Übrigen dürfte auch aufgrund der Vorbildwirkung das öffentliche Interesse am sofortigen Vollzug das des Bauherrn an einer Aussetzung trotz der meist vorgetragenen Argumente grundsätzlich überwiegen. Von der Anordnung der sofortigen Vollziehung kann abgesehen beziehungsweise die Wirksamkeit der Nutzungsuntersagung zu einem späteren Zeitpunkt ausgesprochen werden, wenn die materielle Zulässigkeit der Ferienwohnung hergestellt werden kann. Dies ist zum Beispiel anzunehmen, wenn die Gemeinde die Voraussetzungen für die Zulässigkeit der Ferienwohnung schaffen will, hierzu das erforderliche Verfahren eingeleitet hat. In der Regel wird dies der Beschluss zur planungsrechtskonformen Änderung des Bebauungsplanes und gegebenenfalls der Erlass einer Veränderungssperre sein und dass das Verfahren zeitnah fortgeführt wird. Das ist das, was die Gemeinden vor Ort machen können und wo auch die untere Bauaufsichtsbehörde mitgehen kann.

(Stefan Köster, NPD: Herr Schubert, ich glaube, Ihnen hört keiner zu.)

Die bisherige Vorgehensweise der unteren Bauaufsichtsbehörden in Mecklenburg-Vorpommern ist in mehreren Entscheidungen der Verwaltungsgerichte Schwerin sowie Greifswald für rechtmäßig erachtet worden. Das sagte Ministerin Kuder in Vertretung des Wirtschaftsministers bereits. Es kann in diesem Zusammenhang den Kommunen nur empfohlen werden, sich zur Rechtmäßigkeit etwaiger neuer Bebauungspläne mit den Bauplanungsbehörden zu verständigen. Ihr Antrag aber fordert das genaue Gegenteil.