Aber es gibt die Möglichkeit für die Menschen, sich bei unabhängigen Gerichten gegen eine empfundene Willkür zur Wehr zu setzen.
Auch wenn es im Einzelfall Familienrichter gegeben hat, die vernünftig Recht gesprochen haben oder bei der Straßenverkehrsordnung vernünftige Urteile gefällt ha- ben –
das ist unbestritten –, aber im Kern, wenn es wirklich um die Sache ging, wenn wir bei uns ein Bundesverfassungsgericht anrufen können, diese Richter gab es nicht und das konnte Erich Honecker mit einem Federstrich
Deswegen, glaube ich, können, müssen und wollen wir die Lebensleistungen der Menschen in der DDR ausdrücklich würdigen, auch die bei der Polizei,
auch die, die sich in den Gerichten bemüht haben, die in der SED-Bezirksleitung gesessen haben und dort für menschlichere Lebensverhältnisse gekämpft haben. Aber das kann ich und das will ich unter der Voraussetzung sagen, die DDR war ein Unrechtsstaat und das stellt diese Lebensleistung nicht infrage.
Deswegen, glaube ich, können wir das gemeinsam so sagen und wir sollten uns gegenseitig Brücken bauen, uns nicht an dieser Stelle zerstreiten, sondern beides aussprechen: Ja, die DDR war ein Unrechtsstaat, und ja, es gibt eine Leistung der Menschen in der DDR, die nicht alle im Widerstand waren. Auch diese Leistung erkennen wir ausdrücklich an. – Ich danke Ihnen.
(Beifall vonseiten der Fraktionen der CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Der Abgeordnete Udo Pastörs tritt an das Präsidium heran. – Vincent Kokert, CDU: Was ist denn jetzt hier wieder los?!)
Ich möchte spontan ganz kurz noch darauf antworten, was hier gerade von grüner Seite geäußert worden ist.
Ich will Ihnen mal ganz kurz ein Zitat näherbringen. Sie haben hier versucht, sich zu verkaufen als der liebe Junge von nebenan,
Zitat: „Hängt die Generäle an die Laternenpfähle der DDR am Tag der Revolution.“ Das wurde skandiert von K-Gruppen, deren Mitglieder bis heute und auch in der Vergangenheit maßgeblich den Kern der grünen Partei darstellten und darstellen.
(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Die Einzigen, die nie was begriffen haben, die nie was begreifen wollten und konnten, sind Sie.)
was hier gesagt worden ist, Willy Brandt. Willy Brandt ist nämlich nicht derjenige, wie er hier jetzt dargestellt wird, mit Heiligenschein, sondern Willy Brandt hat von der großen Lebenslüge gesprochen, der Herr Frahm,
dass es eine Wiedervereinigung überhaupt gar nicht mehr geben würde und dass es absurd wäre, daran zu denken. Und er hat, …
in einer Rede, dass jetzt zusammenwachsen müsse, was zusammengehört – auch das ist gelogen –, sondern diesen Passus,
dieses Zitat ist nachträglich in seine Rede hineingeschrieben worden, meine sehr verehrten Damen und Herren.