Protokoll der Sitzung vom 14.09.2011

Ich möchte all denjenigen danken, die zum erfolgreichen Gelingen der IdeenExpo 2011 beigetragen haben. Das sind die Ideengeber und Macher bei NiedersachsenMetall, in der Staatskanzlei und in

der IHK Hannover. Ich danke dem IdeenExpoTeam, das die IdeenExpo hervorragend vorbereitet, betreut und auch nachbereitet. Vor allen Dingen möchte ich auch den Ausstellern und Sponsoren danken. Die gesamte Palette der niedersächsischen Wirtschaft war prominent vertreten. Ich danke für dieses überragende Engagement und werbe gleichzeitig für ein erneutes Engagement der großen und kleinen Firmen aus Niedersachsen bei der IdeenExpo 2013 in zwei Jahren.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Große Teile der Politik haben die IdeeExpo engagiert, aktiv und aufmerksam begleitet. Wir hatten den Bundespräsidenten zu Gast. Wir hatten den Bundeswirtschaftsminister zu Gast. Die Landesregierung hat einen Rundgang gemacht. Die Staatssekretäre, verschiedene Fraktionen und auch die Spitzen der Landeshauptstadt sowie der Region Hannover waren vertreten. Olaf Scholz, mein Ministerpräsidentenkollege aus dem benachbarten Hamburg, war da. Er hat wörtlich gesagt:

„Ich finde die IdeenExpo wirklich toll. Ganz viele sind begeistert. Man lässt sich richtig von dieser Begeisterung anstecken. Das Ziel der IdeenExpo ist auch etwas, was für die Zukunft unseres Landes von großer Bedeutung ist.“

Ein Hamburger lobt Niedersachsen! Das sollten wir durchaus hervorheben, weil das nicht alle Tage vorkommt.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Angesichts der zutreffenden Einschätzung des Hamburger Bürgermeisters wundere ich mich umso mehr über manche Wortbeiträge, die wir gerade gehört haben. Ich finde, die IdeenExpo, die eine solche Erfolgsgeschichte ist, hat mehr verdient als das freundliche Desinteresse einzelner Fraktionen hier im Hause. Die Nörgelei und Krittelei heute Morgen fand ich völlig unangemessen.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, nirgendwo in Deutschland werden in einer Woche so viele junge Menschen für Naturwissenschaften und Technik begeistert wie auf der IdeenExpo. Manche reden vom Fachkräftemangel. Manche beklagen den Fachkräftemangel. Man muss auch aktiv etwas dagegen tun. Wir leisten mit dieser IdeenExpo einen ganz konkreten Beitrag.

Wer auf der IdeenExpo gewesen ist - bei manchen Wortmeldungen heute hatte ich den Eindruck, Sie sind möglicherweise doch nicht da gewesen -, aber wer da gewesen ist und das Leuchten in den Augen der Mädchen und Jungen gesehen hat, der weiß, dass man hier ein Interesse für die Zukunft unseres Landes weckt, nämlich die MINT-Fächer, Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Technik.

Deutschland ist Industrieland. Deutschland will Industrieland bleiben. Dafür brauchen wir auch morgen und übermorgen Fachkräfte. Deshalb werden wir uns jetzt daransetzen, die IdeenExpo 2013 vorzubereiten. Sie sind herzlich eingeladen, wenn ich sie eröffne.

Vielen Dank.

(Starker, lang anhaltender Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Meine Damen und Herren, weitere Wortmeldungen zur Aktuellen Stunde liegen nicht vor. Ich schließe die Beratung.

Ich rufe vor der Mittagspause noch den Tagesordnungspunkt 14 auf:

Wahl der Vertrauensleute und Vertreter des Ausschusses für die Wahl der ehrenamtlichen Richterinnen und Richter beim Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht in Lüneburg - Wahlvorschlag - Drs. 16/3901

Es handelt sich um einen gemeinsamen Wahlvorschlag der Fraktionen der CDU und der SPD.

Im Ältestenrat waren sich die Fraktionen einig, zu diesem Punkt keine Besprechung vorzusehen. Nach § 86 Abs. 1 unserer Geschäftsordnung kann, wenn kein anwesendes Mitglied des Landtages widerspricht, anstelle einer Wahl mit Stimmzetteln auch durch Handzeichen gewählt werden. - Ich sehe keinen Abgeordneten, der sich meldet. Es gibt also keinen Widerspruch.

Wir kommen daher gleich zur Wahl. Wer dem Wahlvorschlag in der Drs. 16/3901 zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Stimmenthaltungen? - Bei Stimmenthaltung der Fraktion der Linken ist das so beschlossen.

Meine Damen und Herren, es ist jetzt 13.13 Uhr. Es geht dann heute Nachmittag um 14.30 Uhr auf Plattdeutsch weiter.

(Unterbrechung der Sitzung: 13.13 Uhr bis 14.32 Uhr)

Verehrte Kolleginnen und Kollegen, ich eröffne die Sitzung wieder.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 15 auf:

Besprechung: Neddersassen snackt Plattdüütsch - Große Anfrage der Fraktionen der CDU und der FDP - Drs. 16/3287 - Antwort der Landesregierung - Drs. 16/3880

Un nu geiht dat up Plattdüütsch wieder.

To de Besprekung komen wi nu gliek. No § 44 Abs. 5 van uns Geschäftsordnung word to Beginn van dat Bespreken een van de Fraagstellers dat Woord erdeelt. Dorna snackt - oder proot - dann de Lannesregeren. För de Fraktionen, de de Anfraag stellt hebben, geiht dat dann wieder. De köönt denn ja ok Stellung nehmen.

As Eerst erdeel ik nu to dat Inbringen van de Groot Anfraag Kolleeg Ulf Thiele dat Woord.

(Bifall bi de CDU un bi de FDP)

Hooggeachte Präsident! Mien Damen un Heren! Um de Verwicklungen, de wi in ‘t April-Plenum to Beginn hatt hebbt eenmaal vörweg to vermieden, segg ik hier utdrücklik, dat ik mi up de Europäische Sprakencharta un up mien daar verbreevte Recht beropen doo, in disse Plenarsitten Plattdüütsch to proten. Ik kiek na links, wiel dat vergangen Maal ok van daar un van daar de Protesten komen sünd. Aber de Damen, de dat maakt hebbt, sünd d’r all nich. Insofeern is dat ok nich so leep stuur.

(Toropen van de SPD)

- Maakt jo kien Sörgen! De, de hier sünd, de verstaht mi wenigstens.

(Toropen van de SPD)

Hooggeachte Huus, mien Damen, mien Heren, ik gah daarvan ut, dat de Lidden van de Landdag ut Süüd- un ut Oostnedersassen mi genau so good verstahn könt as de ut Noordnedersassen un ut

anner Kuntreien. Wi hebbt in Antwoord Nr. 128 nämlich van d‘ Landesregeren upschreven kregen, dat de Sprakenäquator sotoseggen

(Toroop van Frauke Heiligenstadt [SPD])

- dat geiht nich up Platt -, also de Linie, waar nich mehr Plattdüütsch proot word, in d‘ Süden van Nedersassen verlöppt. Ok in ’t Braunschweiger Land gifft dat plattdüütsche Mundaarden. Ok in Hannover gifft de dat, överall in ’t Land. Plattdüütsch is sotoseggen de Moderspraak van ganz Nedersassen, ok wenn wi verscheden Varianten, verscheden Utprägungen van disse plattdüütsche Spraak hebbt.

(Bifall bi de CDU un bi de FDP)

Ik will kört daarleggen, wo dat egentlich to disse Groot Anfraag komen is, un waarup wi uns kunzentreert hebbt.

De Ursprung van disse Groot Anfraag is en Termin, de Karl-Heinz Klare un ik vör knapp een Jahr mit Vertreders van d‘ Heimatbund Nedersassen hatt hebbt. Daar hebbt wi över de Fraag diskuteert: Wo köönt wi de Situation van Plattdüütsch verbetern? Wat kann de Landesregeren daarför doon, dat wi dat henkriegen, dat wi in uns Scholen, in de Hoogscholen un in anner Bereichen noch mehr Plattdüütsch proten, as dat nu de Fall is? - Dann is de Diskussion över en Gesetz west, wat fordert worden is, oder över en Sprakenplaan.

Daar hebbt wi seggt - Karl-Heinz Klare hett de Vörslag maakt -, egentlich mutt wi eerst maal en Analyse daaröver hebben, wo egentlich de Situation ganz genau is, wat all maakt word, daarmit man nich an dat Thema vörbi diskuteren deit, un he hett de Vörslag maakt, dat wi dat över en Groot Anfraag maakt, dat wi en Grundlaag för uns Diskussion hier in d‘ Landdag hebbt.

Daarut sünd 140 Fragen entstahn. Disse 140 Fragen sünd deelwies van d‘ Heimatbund Nedersassen an uns richt worden un in dat Pakeet, in de Fragenkataloog inföhrt worden. Wi hebbt daarbi en ganzen Bült Bereiche bearbeidt.

Wi sünd anfangen mit de Vörschoolbereich. Wi hebbt Fragen stellt to Plattdüütsch in Grundscholen, to Plattdüütsch in Hauptscholen, Realscholen un Gymnasien, also in de Klassen 5 bit 10. Wi hebbt Fragen stellt to de Situation in de utbildende Hoogscholen, to ’t Utbilden van de Grootjahrigen. Wi hebbt Fragen stellt to de Stand van de plattdüütsche Spraak in d‘ Olldag, to Kunst un Kultuur,

Plattdüütsch in de Medien, Plattdüütsch in ’t Ehrenamt, Plattdüütsch in Behörden, ok vör Gericht - ganz wichtig, denn daar hebbt wi sogaar de Situation, dat Lüü gaar nich anners köönt, as sük up Plattdüütsch to artikuleren.

Wi hebbt Fragen stellt över de Spraakdidaktik un - wat för en Spraak, de anerkannt is, ok wichtig is - de Fraag: Wo entwickeln wi egentlich en plattdüütsche Schriftspraak? - Ok dat is en wesentlichen Punkt west bi de Fragenkataloog, de wi inreicht hebbt. Dann hebbt wi Fragen stellt to de Geschicht van Plattdüütsch un to de Verbinnen van Plattdüütsch to de Mundaarden, un de Spraken, de in Holland, in de Nederlande, proot worden.

Ik will mi van Harten in Naam van uns Fraktion bi de Landesregeren för de Antwoorden bedanken. Denn up 56 Sieden hett uns Landesregeren de Fragen in en rechten Fliedigkeitsarbeid - dat mutt man seggen - över verscheden Ministerien behannelt un beantwoordt un hett för de Diskussion för de nächste Maanten to dat Thema na mien Meenen en wirklich gode Grundlaag geven. Besten Dank daarför!

(Bifall bi de CDU un bi de FDP)

Ik glööv, de meest Arbeid hebbt dat Kultusministerium un dat Weetenskup- un Kulturministerium hatt. Darüm en ganz besünnern Bedank ok an Froo Wanka un Minister Althusmann, de beid hör Bidrag to de Antwoordkataloog exzellent leist hebbt.

Mien Damen, mien Heren, de Antwoorden, de wi kregen hebbt, mutten nu genau analyseert worden. De eerste Analyse sotoseggen, de eerste Diskussion föhren wi futt, wenn de Landesregeren de Antwoorden hier inbrocht hett. Aber ik meen, wi hebbt nu wirklich en goden Faktenlaag, över de wi diskuteren könt, daarmit wi Maßnahmen, de notwendig sünd, um dat Plattdüütsche in Nedersassen wieder to plegen un wiedertobringen, daarna vernünftig up d‘ Weg bringen könen.

Besten Dank eerst maal.

(Bifall bi de CDU un bi de FDP)