Protokoll der Sitzung vom 24.05.2007

Herr Minister, die Bewilligungspraxis unterliegt formal geregelten Grundlagen. In der Ausgabe der „Rheinpfalz“ vom 2. Mai 2007 ist zu lesen, mit der Zusage, die Sanierung des Maxdorfer Bades fördern zu wollen, habe Innenminister Karl Peter Bruch der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion eine schallende Ohrfeige verpasst. Diese habe in diesem Zusammenhang festgestellt, dass der Kreis keine finanzielle Leistungsfähigkeit besitze, und deshalb die Gewährung eines Zuschusses abgelehnt.

Haben sich die Grundlagen der Bewilligungspraxis in irgendeiner Form verändert?

Sie zitieren aus einem Kommentar, aber nicht aus einem Pressebericht. Dieser Kommentar hat mich amüsiert. Wenn der Minister in Maxdorf erscheint, gibt es natürlich Vorgespräche mit der ADD, wie sie die Eigenkapitalausstattung der Gemeinden beurteilt. Das war geklärt. Insoweit ist dieser Zeitungsartikel ohne Grundlage.

Weitere Zusatzfragen liegen mir nicht vor. Damit ist die Mündliche Anfrage beantwortet.

(Beifall bei der SPD)

Ich rufe nun die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Günter Eymael (FDP), Ausschank von Weinen aus dem Rheingau anlässlich des „Festaktes 60 Jahre Rheinland-Pfalz“ – Nummer 3 der Drucksache 15/1139 – betreffend, auf. Herr Kollege Eymael, bitte schön!

Bei dieser Mündlichen Anfrage geht es um den Ausschank von Weinen aus dem Rheingau anlässlich des „Festaktes 60 Jahre Rheinland-Pfalz“.

Ich frage die Landesregierung:

1. Gibt es eine schriftliche Vereinbarung zwischen der Staatskanzlei und der mit der Bewirtung betrauten Servicegesellschaft bezüglich des Ausschankes von rheinland-pfälzischen Weinen nach dem offiziellen Festakt?

2. Welche Weine aus Rheinland-Pfalz waren nach der Vorverkostung für den Ausschank nach dem Festakt vorgesehen?

3. Waren letztlich preisliche Gründe für den Ausschank der Rheingau-Weine ausschlaggebend?

4. Wie will man in Zukunft ausschließen, dass auf offiziellen Veranstaltungen der Landesregierung nichtrheinland-pfälzische Weine ausgeschenkt werden?

(Pörksen, SPD: Da kann man nur sagen: Prost!)

Für die Landesregierung antwortet Herr Staatssekretär Stadelmaier.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Gestatten Sie mir zunächst eine Klarstellung. Vom Fragesteller wird der Eindruck erweckt, als seien auf Veranlassung der Landesregierung beim Empfang des Wirtschaftsminis

ters bei der Internationalen Tourismusbörse in Berlin Weine und Sekte ausgeschenkt worden, die nicht aus Rheinland-Pfalz stammen. Dies war mitnichten der Fall.

Vielmehr war es so, dass für den Empfang des Wirtschaftsministers rheinland-pfälzische Weine geordert waren und ausgeschenkt wurden. Der Betreiber des Restaurants, in dem die Veranstaltung stattfand, hat vor Beginn des Empfangs wartende Gäste gefragt, ob er sie auf ein Glas Sekt, konkret auf einen Prosecco einladen dürfe.

(Pörksen, SPD: So eine Sauerei!)

Darin vermag ich nichts Verwerfliches zu erkennen.

Zu Frage 1: Am 29. März hat in Vorbereitung des Festaktes eine Verkostung von infrage kommenden Weinen stattgefunden. Dabei wurden rheinhessische Weine ausgewählt und mit den Mitarbeitern des Hilton vereinbart, diese Weine auszuschenken. Am 20. April hat das Hilton einen Veranstaltungsvertrag übermittelt, der für den Empfang ein Getränkepauschalpaket vorsah, das alkoholische und nichtalkoholische Getränke umfasste. Dazu gehörte auch nicht spezifizierter Wein des Hauses, rot und weiß.

Meine Mitarbeiter sind selbstverständlich davon ausgegangen, dass es sich dabei um die besprochenen verkosteten Weine handelt. Dass das Hilton Mainz mittlerweile von einem Missverständnis spricht, überlasse ich Ihrer Beurteilung.

Für die Landesregierung gilt weiterhin die Bewertung, die die stellvertretende Regierungssprecherin am 21. Mai mitgeteilt hat: Es ist ein großes Ärgernis.

Zu Frage 2: R/S Sylvaner, 2005, QbA trocken, Weingut Posthof. Mainzer Culinarium Stadecker Lenchen, 2005, Grauburgunder, Kabinett trocken, Weingut Beck/Hedesheimer Hof.

(Pörksen, SPD: Eine Werbesendung!)

Spätburgunder Diehl Bless, 2004, QbA trocken, Weingut Diehl Bless.

Zu Frage 3: Nein.

Zu Frage 4: Für die Landesregierung steht außer Zweifel, dass bei Veranstaltungen des Landes rheinlandpfälzische Weine ausgeschenkt werden. Dies werden wir durch klare Absprachen und entsprechende Vertragsgestaltung sicherstellen.

So weit meine Antwort.

(Beifall der SPD)

Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Hartloff.

Sind der Landesregierung Berichte über gesundheitliche Schäden durch den Genuss von Rheingau-Weinen zu Ohren gekommen?

(Zurufe aus dem Hause – Baldauf, CDU: Da oben sitzen nur Winzer!)

Herr Abgeordneter, uns ist nichts dergleichen bekannt.

Eine Zusatzfrage der Frau Abgeordneten Baumann.

Sind im Zuge der Feierlichkeiten zum 60. Geburtstag von Rheinland-Pfalz ansonsten ausschließlich rheinlandpfälzische Weine ausgeschenkt worden?

(Zuruf des Abg. Licht, CDU)

Meines Wissens ja.

Mir liegen keine weiteren Zusatzfragen mehr vor. Damit ist die Mündliche Anfrage beantwortet.

(Beifall der SPD)

Darf ich die Mündlichen Anfragen Nummer 4 und 7 zusammenfassen, weil sie inhaltlich zusammengehören? – Dagegen erhebt sich kein Widerspruch.

Ich rufe nun die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Matthias Lammert und Gerd Schreiner (CDU), Neonazi-Überfall am Mainzer Südbahnhof – Nummer 4 der Drucksache 15/1139 – betreffend, sowie die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Peter Schmitz und Thomas Auler (FDP), Überfall auf Bahnreisende am Mainzer Südbahnhof am 1. Mai 2007 – Nummer 7 der Drucksache 15/1139 – betreffend, auf. Herr Schreiner, bitte schön.

Neonazi-Überfall am Mainzer Südbahnhof. Wir fragen die Landesregierung:

1. Wer ist generell und im konkreten Fall für die Begleitung von potenziellen Störern und die Sicherung unbeteiligter Reisender zuständig?

2. Hat es, wie berichtet, nach dem Vorfall am Mainzer Südbahnhof ein Kommunikationsproblem innerhalb der Polizei gegeben?

3. Welche Polizeikräfte standen an den jeweiligen Bahnhöfen zur Verfügung?

4. Welche Konsequenzen müssen aus dem Vorfall gezogen werden?

Herr Dr. Schmitz, bitte schön.

Nach Medienberichten kam es in den Abendstunden des 1. Mai 2007 auf einem Bahnsteig des Südbahnhofs Mainz (Römisches Theater) zu einem Überfall von mutmaßlichen Neonazis auf Reisende.

(Pörksen, SPD: Nur die Fragen!)

Ich bin ja fast fertig.

Eine 18-jährige Frau wurde dabei schwer verletzt.