Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Der ländliche Raum sowie der demografische Wandel unserer Gesellschaft waren, sind und bleiben hochaktuelle Themen für uns alle. Erhalt und Stärkung der flächendeckenden Versorgung gerade auf dem Land ist auch weiterhin das Ziel der Ampelkoalition. Dabei richtet sich unser Augenmerk selbstverständlich auch auf die Familien. Das Jubiläum der Häuser der Familie zeigt das besonders. Insgesamt 48 Häuser der Familie gibt es in Rheinland-Pfalz. Bis auf zwei Landkreise ist in jeder kreisfreien Stadt und jedem Landkreis mindestens eines der Häuser vorhanden.
Knapp 50 % der Häuser sind dabei im ländlichen Raum angesiedelt. Die flächendeckende Versorgung mit familienorientierten Angeboten ist somit gewährleistet. Etwa 1.900 Angebote der Häuser für Familie gibt es im gesamten Land. Die Angebote reichen von Haushaltshilfe und Gartenpflege bis zu Beratungsdiensten für Familien oder Kinder- und Seniorenbetreuung – wir haben es gehört –, auch für Herren zwischen 50 und 65. Herr Frisch, jetzt verzeihen Sie mir, wenn ich das sage, auch Sie waren gestern in diese hitzige Debatte kurz mit eingebunden.
Die Landesregierung unterstützt diese Arbeit weiterhin. Für das Jahr 2018 wurde ein Förderprogramm für die Häuser der Familie aufgelegt. Schwerpunktthemen sind dabei Zeit für Familie und Prävention von Armutsfolgen. Das sind Projekte, die mit einer Summe von insgesamt 8.000 Euro vom Land gefördert werden.
Mit der Servicestelle „Netzwerk Familie stärken“ wird die Vernetzung von familienrelevanten Akteuren weiter vorangetrieben. So sollen Synergieeffekte auch weiterhin genutzt und gestärkt werden. Aktuell ist die nachhaltige Sicherung der Häuser der Familie im Fokus der Servicestelle.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, zehn Jahre Häuser der Familie heißt auf der einen Seite flächendeckende Versorgung mit familienbezogenen Angeboten und Leistungen; zehn Jahre Häuser der Familie bedeuten aber auf der anderen Seite auch zehn Jahre lang Orte der Vielfalt, der Offenheit, der Toleranz und der Integration. Zehn Jahre Häuser der Familie heißt zudem zehn Jahre lang engagierte Menschen, die ehrenamtliche Aufgaben innerhalb der Häuser wahrnehmen; denn diese engagierten Bürgerinnen und Bürger ermöglichen erst das vielfältige und breite Angebot dieser Häuser. Dafür möchte ich mich bei ihnen im Namen der FDP ausdrücklich bedanken.
Ein funktionierendes Miteinander zwischen Hauptamt und Ehrenamt macht diese Häuser erst besonders. Die Ampelkoalition wird diese wertvolle Arbeit auch weiterhin unterstützen und damit die Familien in Rheinland-Pfalz stärken.
Sehr geehrter Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Herzlichen Glückwunsch zum Zehnjährigen, liebe Häuser der Familien in Rheinland-Pfalz, und für die Zukunft von Herzen alles Gute!
Zu den ersten 36 Häusern der Modellphase sind 12 weitere Häuser im Land dazugekommen. Damit sind die Häuser der Familie in Rheinland-Pfalz mittlerweile zu einem ganz zentralen Element einer familienunterstützenden Infrastruktur geworden. Sie sind kleine, feine, wichtige Oasen für die Familien vor Ort in den Kommunen.
Als vierfache Mutter weiß ich auch sehr gut, wovon ich hier spreche. Man sollte es nicht unterschätzen, wie gut es tut, sich manchmal mit anderen Gleichgesinnten auszutauschen, wenn man morgens wieder einmal mehr Augenringe als Brotdosen hat und im Autopilot-Modus die Haare bürstet, die Zähne putzt und zur Kita hetzt. Da hilft es, sich mit anderen auszutauschen, die in der gleichen Situation sind, auch über solche Fragen, die vielleicht banal scheinen mögen, die aber für Familien zentral sind: Wie und wo feiere ich meinen nächsten Kindergeburtstag? Wo gibt es den besten Schwimmkurs in der Region? Und vieles mehr. Sie merken daran, das sind ganz praktische alltagsnahe Fragen, die man dort in den Häusern der Familie miteinander erörtern und auf die man auch gute Antworten finden kann.
Meine Damen und Herren, die Häuser der Familien helfen wirklich in vielen verschiedenen Bereichen. Das zeigen schon allein die Zahlen: Es gibt durchschnittlich über 50 Angebote pro Haus der Familie in Rheinland-Pfalz, und wir haben im Schnitt 90 Menschen pro Tag, die die Angebote der Häuser der Familie wahrnehmen. Damit sind wir, was die Vielzahl der Angebote und die Zahl der erreichten Menschen anbelangt, bundesweit auf einem Spitzenplatz.
Die Häuser der Familie kommen bei den Familien an. Übrigens hat auch das Bundesfamilienministerium uns als Land Rheinland-Pfalz neulich ein großes Lob ausgesprochen, weil wir in diesem Bereich so gut aufgestellt sind.
Frau Huth-Haage, die Häuser der Familie sind mehr als die Mehrgenerationenhäuser und sind noch einmal etwas breiter aufgestellt. Sie sind übrigens nach bestimmten Kriterien definiert, nach denen wir dann die Häuser der Familien auch fördern. Um auf Ihre Große Anfrage und Ihre Aussage zu rekurrieren: Es ist natürlich nicht willkürlich im Land, wer ein Haus der Familie werden kann und noch eine finanzielle Förderung erhält.
Wichtig ist, dass dort die Familienangebote einerseits gebündelt sind, es aber auch andererseits einen niedrigschwelligen und zwanglosen Zugang für die Familien zu diesen Angeboten gibt. Die Häuser der Familie sorgen mit ihrer Stimme dafür, dass die Bedürfnisse von Familien in den kommunalen Gremien und auch in den Netzwerken Gehör finden.
Hier arbeiten – das wurde schon gesagt – Haupt- und Ehrenamtliche Hand in Hand und helfen den Familien ganz konkret. Sie schaffen Begegnungen. Sie fördern den Dialog zwischen Jung und Alt. Sie tragen zur interkulturellen Förderung bei. Sie übernehmen unbürokratisch eine Lotsenfunktion für familiengerechte Hilfen. Sie stärken die Ressourcen von Eltern und bieten dabei hilfreiche Entlastung und Unterstützung.
Durch all diese Funktionen machen Häuser der Familie die Kommunen vor Ort attraktiver. Sie sind Orte für alle Familien. Wenn ich alle Familien sage, dann ist es mir wichtig, dass alle Familien in Rheinland-Pfalz gut leben können, ganz gleich, wie viele Kinder sie haben, ganz gleich, ob sie in einer Patchworkfamilie oder als Alleinerziehende, ob verheiratet oder nicht, miteinander leben.
Aber eines hat sich nicht geändert, und das ist, dass die Familie nach wie vor der zentrale Lebensbereich für Menschen in Rheinland-Pfalz ist. Jeder von uns ist Familie, und jeder von uns hat Familie. Unsere Häuser schaffen es, mit offenen Angeboten Menschen anzusprechen – auch das ist wichtig –, die sonst oftmals kaum den Weg in eine Beratungsstelle finden würden und dadurch Zugänge eröffnet bekommen.
Wir haben als Landesregierung die Förderung der Häuser der Familie in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut. Wir haben in diesem Jahr ein Förderprogramm zu den Schwerpunktthemen Prävention von Armutsfolgen einerseits und Zeit für Familien andererseits aufgelegt. Hier
Wir wollen dieses Förderprogramm im kommenden Jahr fortschreiben. Wir wollen aber darüber hinaus – daran arbeitet zurzeit meine Fachabteilung – ein Förderkonzept für die Häuser der Familie, das über Projektförderung hinausgeht und auch eine langfristig gesicherte, stabile Finanzierungsbasis für die Häuser der Familie darstellt; denn damit machen wir die Häuser zukunftssicher, so stärken wir die Häuser der Familie als wichtige Anlaufstellen und so stärken wir ganz konkret die Familien vor Ort.
Wir könnten in die zweite Runde einsteigen. Es hat sich Frau Abgeordnete Simon von der Fraktion der SPD gemeldet.
Sehr geehrter Herr Präsident, ich habe mir noch ein bisschen Zeit aufgehoben, um auf die Kolleginnen und Kollegen einzugehen, aber ich denke, wir streiten oft über den richtigen Weg und wir können jetzt als Botschaft an die Häuser der Familie mitnehmen, dass wir selten so einmütig im Plenum gesprochen haben, dass die Häuser der Familie die Einrichtung ist, die auch den Familien vor Ort weiterhilft und alle hier begrüßt haben. Ich finde, das ist noch einmal eine Botschaft an sich wert.
Das Einzige, was ich lustig fand, war im Endeffekt: Frau Huth-Haage, wer hat es erfunden? – Darüber können wir uns gern noch einmal unterhalten.
Ich habe gesagt bekommen, Häuser der Familie in Rheinland-Pfalz wären die Blaupause für die Mehrgenerationenhäuser gewesen, aber da waren wir beide nicht dabei.
Ob Väter auch, weiß ich nicht. Aber Malu Dreyer und Frau von der Leyen, dann waren es in dem Moment einmal Mütter.
Anne Spiegel ist schon darauf eingegangen. Das fand ich jetzt ein bisschen schade. Ich glaube, als Opposition muss man dann doch noch einen Krümel finden. Sie hat es eigentlich schon beantwortet: Ich habe mir auch gesagt, diese Kernelemente festlegen. Wir haben ein dreijähriges
Zertifizierungsverfahren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendetwas zertifiziert wird, das vorher nicht irgendwo einen Rahmen hat, auf dessen Grundlage die Zertifizierung erfolgen soll.
Wie gesagt, ich freue mich, dass die Häuser der Familie einhellig einen solchen guten Anklang finden.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Frau Kollegin, ich fand es jetzt auch sehr angenehm. Ich glaube, in dieser Debatte ist eines deutlich geworden. Die Notwendigkeit, die Wertschätzung und die Anerkennung der Häuser der Familie ist in diesem Haus gegeben. Das ist gut so, und das ist wichtig so. Hier ziehen wir auch alle gemeinsam an einem Strang.
Aber ich will doch noch einmal sagen, die Verwendung von Begrifflichkeiten ist schon notwendig, es ist schon wichtig um der Transparenz und auch der Vergleichbarkeit der Angebote willen. Deshalb finde ich es einfach wichtig, dass wir Kernkompetenzen festschreiben. Vielleicht können wir darüber an anderer Stelle noch einmal reden, aber ich glaube, man kann nicht einfach so darüber hinweggehen. Ich glaube, das ist schon eine Notwendigkeit.
Frau Ministerin, ich hätte mir jetzt gewünscht – ich hatte Sie darum gebeten –, dass Sie noch einmal etwas dazu sagen, wie es mit der Familienbildungsverwaltungsvorschrift weitergeht. Wir haben schon Anfragen gehabt. Sie konnten im Frühjahr nichts dazu sagen. Ich hätte mir gewünscht, dass Sie dazu noch einmal eine Aussage machen, aber das kann auch zu einem anderen Zeitpunkt geschehen.
Es war immer ein Anliegen von uns, dass wir insbesondere Familienbildungskurse, gerade was Erziehung und Eheberatung angeht, noch einmal verstärken. Das ist immer ein Anliegen von uns gewesen, und das werden wir auch in den nächsten Monaten sicherlich weiter verfolgen.