Helfen würden hier nur Taten und ein beherztes politisches Agieren, indem diese Landesregierung den Realschulen plus endlich mehr Lehrer und Ressourcen zur Verfügung stellt, damit diese die große Herausforderung überhaupt stemmen kann.
hat nicht die Schülerklientel – nämlich eine Schülerklientel, die schlicht und ergreifend mehr Unterstützung braucht – automatisch verbessert, abgeschafft oder gar verschwinden lassen. Diese Schüler brauchen eine intensivere Betreuung, und die Realschule plus wird diesen Herausforde
(Abg. Jens Guth, SPD: Das stimmt doch gar nicht! – Zuruf der Ministerpräsidentin Malu Dreyer – Zurufe von der SPD)
In diesen Jahren sind zwar die Zahlen der Schülerinnen und Schüler angestiegen. Aber wir glauben, das hat weniger mit einer gestiegenen Akzeptanz zu tun, sondern ist ganz im Gegenteil eigentlich ein Hinweis darauf, dass demnächst noch mehr Ressourcen erforderlich sind, um das zu bewältigen; denn gerade Migrantenkinder
Ich sage Ihnen, Lehrerinnen und Lehrer können sehr viel. Sie engagieren sich viel. Aber irgendwo gibt es eine Grenze des Faktischen.
(Beifall bei CDU und AfD – Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Sie haben ihnen gerade aber ein schlechtes Zeugnis ausgestellt!)
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich sehe die Realschule plus – das sehen meine Kolleginnen und Kollegen in der CDU-Fraktion genauso – ganz sicherlich nicht als in ganzer Linie gescheitert an. Ich halte insofern die AfD-Überschrift für diese Aktuelle Debatte für absolut nicht in Ordnung.
(Beifall der Abg. Christian Baldauf und Martin Brandl, CDU – Abg. Joachim Paul, AfD: Wir haben doch ein Fragezeichen gesetzt!)
Lieber Herr Paul, da hilft auch das Fragezeichen am Satzende nichts; denn die damit in die Welt gesetzte rhetorische Frage drückt auch eine Haltung zu dieser Schule aus, nämlich Ihre Haltung, und die teilen wir nicht.
Wir sehen ganz klar: Wir brauchen die Realschule plus. Sie bietet viel Praxisorientierung. Sie bietet
viele Möglichkeiten, bis hin zum Fachabitur. Aber dafür braucht sie die entsprechenden Rahmenbedingungen.
(Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Wenn Sie sagen, dass wir die Realschule plus brauchen, dürfen Sie aber Begriffe wie „Ausradieren der Hauptschule“ nicht benutzen, Frau Beilstein! – Abg. Anke Beilstein, CDU: Wieso das denn nicht? – Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Das finde ich nicht in Ordnung! „Ausradieren der Hauptschule“ ist nicht in Ordnung! – Glocke des Präsidenten)
Herr Präsident, meine Damen und Herren! „Realschule plus auf ganzer Linie gescheitert?“ – immerhin steht am Ende dieses Satzes ein Fragezeichen. Das ist auch mehr als angebracht.
Was hat sich in den letzten Tagen hochgeschaukelt? Ausgelöst durch einen Presseartikel im Trierischen Volksfreund werden in der Pressemeldung Elternvertreter wiedergegeben, die behaupten, die Realschule plus bringe die „Kinder nicht voran“. Es wird weiter von der gleichen Zeitung die Frage gestellt: „Ist die vor zehn Jahren eingeführte Schulform ein Desaster auf allen Ebenen?“
Im Koalitionsvertrag der Ampel wird die Stärkung der Realschule plus nach vorne gebracht, und es wird ihr viel Platz eingeräumt. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass die Realschule plus eine tragende Säule unseres durchlässigen Bildungssystems ist.
Meine Damen und Herren, die Realschule plus ist eine Schulart mit hoher Durchlässigkeit und Aufstiegsorientierung und alles andere als eine Sackgasse.
Den Schülerinnen und Schüler, die eine Realschule plus besuchen, stehen alle – ich betone: alle – Wege offen. Durch den Praxistag in der 9. Klasse verlassen Schülerinnen und Schüler mit Berufsreife die Schule in der Regel mit einem Arbeitsvertrag in der Tasche. In der 10. Klasse bieten sich Übergänge zur Fachoberschule oder zum Gymnasium an. Auch der Übergang zu berufsbildenden Schulen ist möglich, bis hin zu einem dualen Studium; das alles ohne Zeitverlust zu einem Gleichaltrigen, der ein Gymnasium besucht.
Allerdings – das muss ich einräumen – wissen viele Eltern und Schüler nicht umfassend genug, was die Realschule plus an Bildungsmöglichkeiten bietet. Deshalb haben wir im Koalitionsvertrag eine breite Informationskampagne festgelegt, die nun schon mehrfach mit Erfolg stattgefunden hat. Es gibt Filmmaterial, das in den Grundschulen bereitgestellt wird, und zahlreiche Broschüren.
Nachdem zu Beginn der Wahlperiode bereits 48 didaktische Koordinatoren eingestellt worden sind, wird dies nun
ausgebaut, sodass alle Realschulen plus unabhängig von ihrer Größe diese erweiterte personelle Möglichkeit erhalten. Schulentwicklungsschritte, die sich aus dem Umgang mit Heterogenität und Inklusion ergeben, sind in den Händen der didaktischen Koordinatoren sehr gut aufgehoben.
Damit das Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ umgesetzt wird, konnten die ehemaligen Hauptschullehrer mit der Wechselprüfung in die entsprechende Gehaltsklasse aufsteigen. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen und wird weitergeführt.
Meine Damen und Herren, den nächsten Satz, den ich jetzt sage, sage ich sehr deutlich: Das Argument der vielen Kinder mit Migrationshintergrund gegen einen Schultyp zu verwenden, ist absolut untragbar.
Zudem wurde ein Einstellungskorridor von 20 % für DaZLehrkräfte (Deutsch als Zweitsprache), die Deutsch unterrichten, eingeführt, um den Deutschunterricht für jene Schülerinnen und Schüler sicherzustellen.
Meine Damen und Herren, wenn man einer gesamten Schulart vorwirft, sie sei ein Desaster, erweist man ihr damit einen Bärendienst. Dies gilt für alle Lehrerinnen und Lehrer, die Tag für Tag eine engagierte Arbeit machen. Dies gilt für die Eltern, die vertrauensvoll ihr Kind an einer Realschule plus angemeldet haben. Die pauschalisierte Hetze basiert auf keinem Fundament.
Die 184 Realschulen plus in unserem Bundesland bieten zudem unterschiedliche Angebote als kooperative und als integrative Bildungsgänge. Es liegt also an den Eltern, für welchen Bildungsgang sie sich entscheiden. Genau das ist der richtige Weg: Wir wollen die Vielfalt im Bildungssystem, damit man die Schule findet, die für das Kind die beste Wahl ist.
Als Gäste auf der Zuschauertribüne begrüße ich zunächst Schülerinnen und Schüler des Hilda-Gymnasiums Koblenz des Leistungskurses Sozialkunde der 10. Jahrgangsstufe. Herzlich willkommen im Landtag!
Des Weiteren begrüße ich freiwillige Helferinnen und Helfer der 1250-Jahr-Feier Lambsheim. Seien Sie herzlich