Herr Abgeordneter Steckel, Herr Schulze hat offensichtlich eine Frage. Sind Sie bereit zu antworten? - Bitte, Herr Schulze, stellen Sie Ihre Frage.
Danke, Herr Präsident. Als Erstes an Sie, Herr Präsident, gerichtet: Ich möchte Sie bitten, diese Beleidigung vonseiten meines Kollegen Steckel entsprechend zu rügen und zurückzuweisen.
Die zweite Angelegenheit. Herr Steckel, da Sie jetzt die Frage „in der Mitte der Legislaturperiode“ angesprochen haben:
Sie selbst und die PDS haben doch diesem Gesetz damals zu einer entsprechenden Mehrheit verholfen. Wir haben Sie im Ausschuss darauf hingewiesen und jetzt kommen Sie mit solchen Ausreden.
Erster Punkt. Ich glaube, dass der CDU nicht das Recht zusteht, hier von Beleidigung zu sprechen. Wir haben im Rahmen von Gleichstellungsdebatten von der CDU schon ganz andere Beleidigungen gehört, die von der CDU unwidersprochen stehen geblieben sind.
Ich erinnere nur an die Zwischenrufe des Abgeordneten Kuntze, auf welche die CDU nicht reagiert hat. Daher
(Zuruf von Herrn Schulze, CDU - Herr Kuntze, CDU: Inwiefern war da etwas beleidigend, Herr Steckel?)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ideen- und Ratlosigkeit breiten sich bei den roten Fraktionen aus, so auch bei der PDS-Fraktion. Anders lässt sich der vorliegende Berichtsantrag nicht erklären. Die Landesregierung hat ihr Berichtswesen entrümpelt. Die PDS sieht das als Freibrief, den so gewonnenen Platz wieder auszufüllen - ohne Hinterfragen der dadurch entstehenden zusätzlichen Kosten.
Kurz und knapp gesagt: Das Land Sachsen-Anhalt braucht keinen Kinder- und Jugendbericht der Landesregierung. Die Landesregierung hat Ende letzten Jahres ein kinder- und jugendpolitisches Programm des Landes Sachsen-Anhalt vorgelegt. In diesem Programm sind alle von Ihnen geforderten Schwerpunkte enthalten. Es ist also kein Kinder- und Jugendbericht extra notwendig, ein Bericht über die Umsetzung dieses Programms ist völlig ausreichend.
Das kinder- und jugendpolitische Programm ist eine kreative Umsetzung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes. Schwerpunkte sind, um es noch einmal deutlich zu machen, die Stärkung der öffentlichen Jugendhilfe, die Stärkung der Schule als Lern- und Lebensort, das Ausbildungsangebot für junge Leute sowie die Möglichkeiten der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an unserer Gesellschaft.
Letztlich ist das kinder- und jugendpolitische Programm im Ansatz auch eine Umsetzung der Kritikpunkte des Kinder- und Jugendberichts der Bundesregierung. Die Ergebnisse des Kinder- und Jugendberichts lassen sich ohne Weiteres auf das Land Sachsen-Anhalt anwenden. Insofern ist es also nicht notwendig, einen landesspezifischen Kinder- und Jugendbericht zu erstellen.
Ich möchte an dieser Stelle auf den Tagesordnungspunkt 30 verweisen. Wir fordern in unserem Antrag einen Bericht konkret zu diesem kinder- und jugendpolitischen Programm. Hierin sind die Ziele klar und deutlich abgesteckt. Ein Bericht auf der Basis des KJHG des Landes Sachsen-Anhalt ist uns zu unpräzise. Man kann sagen, es ist ein Antrag, wie gehabt, nach dem Motto: „Herr Lehrer, ich weiß etwas: Auf dem Klo brennt Licht“. Die Freiheitliche Fraktion lehnt diesen Antrag ab.
Danke sehr. - Für die PDS-Fraktion hat Frau Dr. Weiher noch einmal die Möglichkeit zu sprechen. - Sie verzichtet. Damit ist die Debatte beendet.
Fraktion. Wir stimmen zunächst über den Änderungsantrag ab. Wer diesem Änderungsantrag seine Zustimmung gibt -
- Entschuldigung. Für beide Drucksachen ist der Antrag auf Überweisung in den Ausschuss für Gleichstellung, Kinder, Jugend und Sport gestellt worden. Wer sich diesem Antrag anschließt, den bitte ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? - Keine Enthaltungen, wenige Gegenstimmen. Damit ist diesem Antrag stattgegeben; die Überweisung ist somit erfolgt.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der vorliegende Antrag der PDS-Fraktion enthält einen Prüfauftrag für die Landesregierung für eine inhaltliche Ausgestaltung der Grundschulen mit festen Öffnungszeiten. Durch die Einführung der Grundschulen mit festen Öffnungszeiten eröffnen sich neue Perspektiven für die Gestaltung der pädagogischen Prozesse in den Klassenstufen 1 bis 4. Hierbei sollte auch die musikalische Förderung von Kindern eine wichtige Rolle spielen.
Unbestritten ist sicherlich die Bedeutung von Musikausbildung bei Kindern und die Förderwürdigkeit von musikalischer Bildung. Die von Professor Hans-Günter Bastian vorgelegten Ergebnisse einer Langzeitstudie belegen, dass Musizieren Kinder kreativ und sozial kompetent macht. Des Weiteren fördert und schult es die Konzentrationsfähigkeit. Musikalischer Unterricht gewährleistet eine optimale Förderung kindlicher Anlagen und hat einen positiven Einfluss auf die gesamte Persönlichkeitsentwicklung.
Darüber hinaus bietet Musikerziehung eine reale Chance zur Verringerung von Aggressionen unter Kindern und Jugendlichen. An dieser Stelle möchte ich unseren Bundesinnenminister Otto Schily zitieren, der sagte: Ich bin ja sehr dafür, dass jedes Kind Zugang zum Computer hat, aber vielleicht wäre es auch gut, wenn jedes Kind Zugang zu einem Musikinstrument hätte.
Aus der Sicht unserer Fraktion bietet es sich nun an, die neuen Möglichkeiten, die mit der Grundschule mit festen Öffnungszeiten entstehen werden, auch für die Ausgestaltung der musischen bzw. musikalischen Seite des Bildungsprozesses zielstrebiger und qualifizierter zu nutzen. Hierbei halten wir es für eine gute Möglichkeit, die Erfahrungen und Potenzen der Musikschulen in Sachsen-Anhalt verstärkt zu nutzen.
Der Landesverband der Musikschulen hat hierzu ein Angebot unterbreitet, welches von verschiedenen Institutionen, wie dem Verband deutscher Schulmusiker, dem Landesmusikrat und der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung, unterstützt und mitgetragen wird.
Vonseiten der Musikschulen wurden Gespräche mit den Leitungen von örtlichen Grundschulen im Land geführt und es wurde die fachliche Kompetenz angeboten. Auch dort wurde die Einschätzung geteilt, dass die Musikschulen einen wertvollen Beitrag zur Profilierung von musikalischer Bildung an Grundschulen leisten könnten.
Dieses Programm könnte ein Ansatz sein, um das Defizit in der musikalischen Ausbildung zu minimieren. Klar ist aber auch, dass es den klassischen Musikunterricht nicht ersetzen kann und soll. Eine Ergänzung wäre wünschenswert.
Abzuschätzen bleibt noch der finanzielle Aspekt dieses Projekts, vor allem die finanzielle Belastung von Land und Landkreisen sowie der einzelnen Schulträger bei der Verwirklichung des Programms „Kinder und Musik“.
Die PDS-Fraktion möchte eine generelle Überprüfung der Möglichkeiten eines Programms zur Kooperation zwischen den Musikschulen und den Grundschulen in Zusammenarbeit aller Beteiligten. Deshalb bitten wir um Zustimmung zu unserem Antrag.
Meine Damen und Herren! Im Ältestenrat ist zu diesem Thema eine Fünfminutendebatte in der Reihenfolge FDVP-, CDU-, SPD-, DVU- und PDS-Fraktion vereinbart worden. Herr Minister Harms hat darum gebeten, vorher das Wort zu erhalten, und hat sich schon in die Startposition begeben. Bitte schön, Herr Minister.
Ich wollte nur mit der Zeit sorgsam umgehen. - Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Vorschlag der PDS-Fraktion, in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Musikschulen Sachsen-Anhalt und den kommunalen Spitzenverbänden ein Programm „Singende, klingende Grundschule“ umzusetzen und über dessen konkrete Ausgestaltung zu berichten, findet ausdrücklich meine Zustimmung. Das will ich sagen.
Frau Ludewig ist jetzt nicht da. Sie hat vorhin einen weiten Bogen von den Äußerungen zum Mauerbau bis zu den Fragen des Ehrenamts gespannt. Ich hoffe, dass wir eine sachliche Diskussion hinbekommen und dass wir nicht in den nächsten Beiträgen den direkten Weg vom Schalmaienorchester der NVA zur „Singenden Grundschule“ diskutieren, sondern wirklich über die Fragen diskutieren, die angesprochen worden sind, zum Beispiel: Wie können wir den Musikunterricht in der Schule verbessern?
Der Vorschlag nimmt Bezug darauf, dass das Konzept der neuen Grundschule insbesondere in den Jahrgangsstufen 1 und 2 mehr Raum für Aktivitäten schafft, die über den direkten Unterricht hinausgehen. Das finde ich wichtig und es setzt auch eine Qualifizierung der Lehrkräfte voraus.
Herr Gebhardt hat es gesagt, musikalische Angebote spielen für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen eine besondere Rolle. In der musikalischen Praxis wird eine Vielzahl von Fähigkeiten unterstützt, stabilisiert und angeregt.
Zum Beispiel wird die sinnliche Wahrnehmung ausgeprägt. Aber auch in anderen Fächern entstehen bessere Möglichkeiten. So werden auch für den Lese- und
Durch den Erwerb von Liedgut werden Gedächtnisprozesse unterstützt. Über die Rhythmisierung wird erhebliche Grundlagenarbeit geleistet, auch für die Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten, die meines Erachtens sehr bedeutsam ist. Nicht zuletzt macht gemeinsames Musizieren und Musikerleben Spaß, fördert die soziale Kompetenz und Gemeinschaftserlebnisse.
Wir haben im Land viele gute Erfahrungen an den Schulen gemacht. Aber ich sehe auch große Defizite hinsichtlich der Musikausbildung, die wir im Rahmen der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern in unteren Klassen hatten. An dieser Stelle gibt es einen Fortbildungs- und Ergänzungsbedarf. Dafür sehe ich die von Ihnen angesprochene Idee als außerordentlich zielführend an, nämlich die Frage, wie können die Musikschulen und die Musikverbände außerhalb der Schulen eine Anregung leisten. Wir haben im Vorfeld Befragungen durchgeführt. Viele Grundschulen haben signalisiert, dass sie ein großes Interesse an einer solchen Zusammenarbeit haben.