damit diese in Zukunft die bitter benötigten Lehrlinge und Fachkräfte in Deutschland noch mehr und noch besser ausbilden können.
Die CDU sieht sich mit dieser Position in Einklang nicht nur mit dem besten Lehrer in dieser Stadt, sondern mit vielen Schulpraktikern in und außerhalb Berlins. Deshalb sehen wir die Debatte um diese Position auch ganz gelassen. – Ich danke Ihnen!
Bitte schön, Frau Kollegin Kittler! – Und danach gibt es eine Kurzintervention von Frau Schillhaneck.
Frau Bentele! Können Sie bitte mal begründen, warum Sie hier die Meinung vertreten, dass die ISS den Schwerpunkt MSA hat? Wie bringen Sie das in Einklang mit der Schulreform der letzten Jahre? Und in welchem Zusammenhang sehen Sie damit die Heterogenität der Schülerschaft an allen Oberschulen, auch am Gymnasium?
Dass die ISS den MSA zum Schwerpunkt hat, habe ich begründet: dadurch, dass das duale Lernen Leitfach ist, einfach auch dadurch, dass nur 38 ISS eine gymnasiale Oberstufe haben und zwei Drittel nicht.
Das können durchaus noch ein paar mehr werden. Ich habe gekennzeichnet, wie die Situation momentan ist. Und auf diese Schulrealität geben wir die Antwort und wollen wir die Lehrer dafür auch besser ausbilden.
Frau Kollegin Bentele! Das war jetzt eine wunderbare Vorstellung von Meinung ohne Ahnung, mal ganz ehrlich.
Sie geben keine Antwort auf eine Schulrealität, die sich übrigens auch gar nicht so abbildet. Also hier wurde vorhin irgendwie so was von wegen Ideologie und Realität und schade für die Ideologie gesagt. Ich glaube, wem man das heute sagen müsste, das sind Sie, ganz ehrlich.
Was Sie tun, ist, keine Antwort zu geben, sondern Verhältnisse festzuschreiben, die Sie so weiter durchbuchstabieren wollen.
Indem Sie Leute danach sortieren, der wird ein Lehrling – – Ist lange her! Mein Vater bildet angehende Betonbauer und Betonbauerinnen aus, aber selbst da heißt es heutzutage Auszubildende!
War ja kurz davor, dass Sie noch sagen, „der Stift“ oder so. Also jetzt mal ganz ehrlich: In welchem Jahrhundert sind Sie eigentlich zu Hause?
Kollegin Bentele! Wollen Sie replizieren? – Danke schön! Dann erteile ich für die Piratenfraktion dem Kollegen Delius das Wort.
Herr Präsident, vielen Dank! – Werte Kolleginnen, werte Kollegen! Das größte Gesetzesvorhaben der Koalition im Bildungsbereich, wenn ich das in der Vorlage richtig lese, ist das ein Gesetzesvorhaben des Senats und nicht dieser Koalition, das zum einen.
Dann haben wir lange darüber diskutiert, die Koalition hat länger darüber diskutiert, Sie haben sich länger darum gestritten. Warum? – Weil Sie sich nicht einig geworden sind. Sie haben am Ende das Problem Lehramt Sekundarstufe auch nicht gelöst. Der Koalitionsstreit hat zumindest dazu geführt, dass die viel zu kurzen Fristen zur Umsetzung dieses Gesetzesvorhabens, nämlich Wintersemester 2014/15, dann auf Wintersemester 2015/16 verschoben wurden. Das ist das einzige Positive an diesem Koalitionsstreit.
Der Kompromiss ist ein Rückschritt – wohinter, sage ich gleich –, dem die reaktionäre Vorstellung der CDU zugrunde liegt, dass Schülerinnen und Schüler am Gymnasium was anderes lernen sollten und was anderes sind als Schülerinnen und Schüler an der ISS.
Das genau hat gerade Ihre Kollegin gesagt, Herr Schlede, wo ist er? Ich habe ihn an der Stimme gehört.
An der Rede von Frau Bentele merken wir auch, wie wahr das ist, was ich gerade gesagt habe. Es ist doch nicht zu fassen, dass Sie davon reden, dass an der ISS weniger Fachlichkeit passieren soll. Das haben Sie gerade gesagt. Das ist nicht hinzunehmen, vor allen Dingen vor dem Hintergrund, wenn Sie von Realitäten reden, dann gucken Sie sich doch mal die gesetzlichen Realitäten an und die Intention der Schulstrukturreform. Da ist die Realität doch ganz klar. Die ISS – einen kleinen Moment, den Satz noch, ich habe Sie gesehen – –
Ganz kleinen Moment! Ich hatte gerade ein kurzes Gespräch mit dem Senator. Jetzt, wenn der Kollege Delius gestattet, Herr Zillich, haben Sie das Wort.
Den Satz noch! – Die Realität der Schulstrukturreform ist doch, dass die ISSen in Berlin zum Abitur und zur Hochschulreife führen sollen, nicht duale Ausbildung, Zeugs, so!
Das brauchen wir an beiden Schulformen. Da sind Sie auch weit hinterher, indem Sie verhindern, dass die Gymnasien sich auch mit dem dualen Lernen, mit der dualen Ausbildung beschäftigen. Das, wie gesagt, zur Begründung: reaktionär. Die Koalition bleibt hinter der Schulstrukturreform zurück. – Und jetzt, bitte schön!
Danke schön! – Aus dem, was Sie gesagt haben, stellt sich für mich die Frage, ob Sie denn erwarten, dass die CDU in ihrem Versuch der Umdeutung des Charakters der ISS auch so erfolgreich sein wird wie bei der Änderung sozusagen der Vorhaben zur Lehrerausbildung.
Es steht zu befürchten, um das mal diplomatisch zu beantworten, dass wir in dieser Legislaturperiode mit dieser Koalition noch weitere Initiativen in die dargestellte Richtung sehen werden. Das würde ich mal ganz so vorsichtig sagen. Ich kann ja auch nicht in die Zukunft gucken.
Ach so, Entschuldigung! Bei mir zeigt es etwas anderes an. Sorry! Hier war keine Kompatibilität der Computer vorhanden. Sie haben noch zwei Minuten.
Ich kann da vielleicht in der Pause auch was machen. – Was Sie ignorieren, sind vor allen Dingen die Probleme, die uns die Unis auch klar dargelegt haben. Die Probleme der Nachfrage sind schon dargestellt worden. Die Probleme der Akkreditierung sind erwähnt worden. Die Organisationsfähigkeit des Studiums und auch die Studierbarkeit stellen Sie damit aufs Spiel – und das nur wegen eines Kompromisses, der – das ist der Höhepunkt des Ganzen –, wenn die Senatorin ihn erklärt, völlig unnötig erscheint. Die Senatorin stellt völlig klar: Es gibt ein Lehramt. – Dann wartet man drauf, dass sie sagt: Auch ein Studium. – Das kommt aber nicht, weil dieser Kompromiss, so unnötig, wie er ist, dann halt zustande gekommen ist.
Wir haben als Oppositionsfraktionen einen Gesetzesvorschlag vorgelegt. Wir haben dafür zwei Tage gebraucht. So schnell kann es gehen, wenn man sich einig wird.
Ja, da steht viel mehr drin als die Lösung der Frage, wie viele Masterstudiengänge es für ein Lehramt geben soll. Da steht u. a. drin, dass wir die Weiterentwicklung der inklusiven Schule als Ziel der Lehrer- und Lehrerinnenbildung in Berlin festschreiben wollen. Da steht drin, dass wir Medienkompetenz als Querschnittsaufgabe als Ziel für die Lehrer- und Lehrerinnenbildung festschreiben wollen. Wir verschlanken Ihren Gremienwirrwarr. Wir streichen die Steuerungsgruppe, die kein Mensch braucht. Wir erweitern die Beteiligungsformate für diesen Kooperationsrat, den Sie da reingeschrieben haben, z. B. um die Studierenden, die Sie vergessen haben. Wir streichen die Streichung des Ausschusses für Lehrerbildung, der in der Vergangenheit wunderbare Arbeit geleistet hat, dem Sie als Koalition nur nie zugehört haben.
Den Landesschulbeirat, der überhaupt nicht weiß, was er mit seiner neuen Aufgabe anfangen soll, und auch nicht beratungsfähig ist, der eigenen Aussage nach, lassen wir Landesschulbeirat sein, nehmen den AfL wieder rein und sagen: Da habt ihr das kompetente Beratungsgremium. – Für uns als Piraten noch besonders wichtig und auch reinverhandelt ist, dass Kunst und Musik als Hauptfach in der Grundschule wieder gestärkt werden und weiter gestärkt bleiben.
Das ist nicht nur ein integrationspolitischer Beitrag. Das ist einfach der Realität geschuldet, denn niemand studiert Kunst und Musik – auch auf Lehramt – mal so nebenbei. Man ist entweder Künstler und Musiker und versucht, das beizubringen, oder lässt es bleiben.
Zum § 22 hat Frau Schillhaneck schon etwas gesagt. Darauf würde ich noch einmal anders eingehen. Die Verordneritis des Senats lehnen wir klar ab, und das steht auch in unserem Änderungsantrag. Es ist ja okay, wenn Sie beispielsweise die Farbe der Hausmeisteruniform an der Uni festschreiben, aber doch nicht den Inhalt, den Ablauf und die Vergleichbarkeit von einzelnen Studiengängen! Dafür haben wir Gremienstrukturen an der Uni. Da kämpfen Studierende, Professorinnen und Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sonstige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um jeden Satz – und das nicht ohne Grund.