Herr Kollege Schmiedel, sind Sie überrascht, dass fast jeder zweite Bürgermeister, der Mit glied bei der CDU ist, die Gemeinschaftsschule will?
Um dem Kollegen Schmiedel Gele genheit zu geben, sich die Antwort auf diese Frage zu überle gen, zunächst noch die Frage des Herrn Kollegen Röhm.
Uns von der CDU-Fraktion interessiert nicht, wie viele Schü ler diese Schule zunächst besuchen. Das ist ja eine „Verhei ßungsschule“,
an der sich, wie man erfahren konnte, ein Schüler seinen Ab schluss wünscht und dieser Wunsch dann erfüllt wird. Uns von der CDU-Fraktion, die wir die Bildungspolitik ernst neh men, interessiert, was am Ende dabei herauskommt.
Jetzt meine Frage: Wie sehen Sie in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass genau an dieser Schnittstelle nach Klas se 10 die Diagnose- und Vergleichsarbeiten vorsorglich abge schafft worden sind? Sehen Sie das als Ermutigung zum Ver gleich oder als Behinderung?
(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/ DVP – Abg. Wolfgang Drexler SPD: Beantworte zu nächst einmal meine Frage!)
Der Bereich Schule wird nicht insgesamt auf einmal umge stellt, sodass es nicht möglich ist, im nächsten Schuljahr ei nen Vergleich
Nur: Aus den Erfahrungen, die es bisher im Land mit Schu len gibt, die in etwa solche Ansätze haben, die das individu elle Fördern in den Mittelpunkt rücken, haben wir überhaupt keinen Anlass, daran zu zweifeln, dass insgesamt bessere Er gebnisse erzielt werden.
Übrigens, wenn Sie von „Verheißungsschule“ sprechen und davon, dass dann mehr Schüler angemeldet würden, frage ich: Was ist denn dann die jetzige Werkrealschule in der Haupt schule, bei der immer mehr Schüler wegbleiben?
(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD und der Grünen – Abg. Wolfgang Drexler SPD: Eine „Nicht-Verheißungsschule“!)
Das ist das Schöne. Die Bürgermeister fragen: Was kann ich tun, um nicht nur meine Schule am Ort zu halten,
sondern auch das Bildungsangebot zu stärken? Denn die Bür germeister wissen, dass das Bildungsangebot vor Ort
ein entscheidender Faktor im Wettbewerb um die junge Fa milie ist. Deshalb wenden sie sich dem zu und schauen sich das an. Dann sagen sie: „Die Gemeinschaftsschule ist endlich einmal etwas, bei dem es nicht immer rückwärtsgeht;
Meine Bitte ist doch nur: Wenn es schon so ist, dass das Gan ze vor Ort in der Regel parteiübergreifend angegangen wird, dann hören Sie doch auf, von Landesebene aus zu versuchen, Sand ins Getriebe zu streuen.