Protocol of the Session on April 10, 2003

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Für den Senat antwortet Herr Senator Mettbach.

Herr Dose zur ersten Frage: Es gibt keinen Wettbewerb, es gibt jedoch ein Moderationsverfahren.

Zur zweiten Frage, die eigentlich zwei Fragen beinhaltet, komme ich zunächst zum ersten Teil:

Ich habe in dem vorbereitenden Gespräch keine Mehrheit für einen Wettbewerb erreicht. Der Senat soll sich nicht mit Drucksachen befassen, von denen ich von vornherein weiß, dass er sie mehrheitlich nicht stützt.

Zum zweiten Teil der Frage, wann der Senat entscheiden wird: Es ist nicht beabsichtigt, den Senat mit dieser Frage zu befassen.

Herr Dose.

Werden Sie dann sicherstellen, dass das harmonische Fassadenensemble des Ballindamms, das alle Hamburger als Visitenkarte Hamburgs empfinden, nicht den Interessen eines Investors beziehungsweise den Interessen oder Selbstverwirklichungsabsichten eines Architekten geopfert wird?

Herr Dose, die Frage, ob man etwas sicherstellen kann oder nicht, möchte ich hier nicht beantworten, denn sie wäre wiederum hypothetisch. Natürlich wird der Senat alles dafür tun, das Fassadenensemble am Ballindamm zu erhalten oder zumindest in einer Form zu gestalten, die dem entspricht, was der Hamburger nicht nur gewohnt ist, sondern was er auch liebt.

(Beifall bei der Partei Rechtsstaatlicher Offensive, der CDU und der FDP)

Herr Dose.

Herr Senator, ist Ihnen bekannt, dass Vertreter der Kulturbehörde und des Denkmalschutzamtes die mangelnde Berücksichtigung ihrer fachlichen Argumente zum Erhalt der Fassade des Europahauses wiederholt in bürgerschaftlichen Ausschusssitzungen kritisiert haben? Werden diese Argumente bei der Entscheidung berücksichtigt werden?

Die erste Frage beantworte ich mit Ja.

Zur zweiten Frage: Wir haben alle Argumente der Fachbehörden in unsere Entscheidung mit einbezogen. Dass dies so geschieht, zeichnet diesen Senat aus.

(Beifall bei der Partei Rechtsstaatlicher Offensive, der CDU und der FDP – Bernd Reinert CDU: Jawohl! – Dr. Willfried Maier GAL: Nur die eigene nicht!)

Das Wort hat jetzt Frau Möller.

Herr Senator, Sie haben von einem Moderationsverfahren gesprochen, das anstelle des Wettbewerbs treten wird. Wer wird Teilnehmerin beziehungsweise Teilnehmer an diesem Moderationsverfahren sein?

Frau Kollegin, das ist definitiv noch nicht festgelegt.

Frau Möller.

Wer entscheidet denn, wer Teilnehmerin und Teilnehmer sein wird?

Darüber werden alle Beteiligten gemeinsam – die Investoren, der Bezirk, der Senat beziehungsweise meine Fachbehörde – eine Entscheidung treffen.

Zunächst Herr Polle, dann Frau Schade.

Herr Senator, aus welchen Gründen war für einen Fassadenwettbewerb keine Mehrheit im Senat zu erwarten? Die Öffentlichkeit hätte vielleicht eine höhere Akzeptanz gezeigt, wenn dies geschehen wäre.

Genau das ist das Entscheidende, die Antwort haben Sie sich selbst gegeben: Vielleicht. Es ist nicht sicher, sondern es liegen mittlerweile die unterschiedlichsten Entwürfe vor. Es ist nicht unbedingt zu erwarten, dass aus einem Wettbewerb ein Ergebnis hervorgeht, das die Bevölkerung in der überwiegenden Anzahl mitträgt. Das ist eine Spekulation, von der heute noch keiner sagen kann, ob sie zutrifft oder nicht.

(Unruhe im Hause)

Bevor ich Frau Schade das Wort gebe: Noch einmal, meine Damen und Herren! Die Geschäftigkeit im Plenarsaal ist eindeutig nicht auf die Fragestunde ausgerichtet. Ich bitte, die Gespräche hier einzustellen und sich auf die Fragen, Fragestellerinnen, Fragesteller und die Antworten des Senats zu konzentrieren.

Frau Schade, Sie haben das Wort.

Herr Senator, wenn es schon keinen Fassadenwettbewerb geben wird, ist dann sichergestellt, dass die Binnenalsterverordnung dem Bauwerk zugrunde gelegt wird und das Bauwerk auf dieser Basis entstehen wird?

Ja.

Gibt es weitere Fragen? – Frau Steffen.

Herr Senator, wird der von Herrn Dose so genannte Investorenarchitekt mitentscheiden, wer an dem Moderationsverfahren teilnimmt?

Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Deswegen wäre es eine Spekulation, darauf zu antworten.

Herr Hesse.

Herr Senator, können Sie gewährleisten, dass zumindest Vertreter des Bezirks Hamburg-Mitte, obwohl dies eine Planung des Senats ist, an diesem Verfahren teilnehmen?

Ich werde diese Frage in aller Kürze gemeinsam mit den entsprechenden Vertretern der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte besprechen.

Herr Dr. Maier und dann Frau Dr. Lappe.

Herr Senator, war die Situation im Senat so, dass dort keine Mehrheit erreicht werden konnte, oder waren die Investoren nicht bereit, einen Wettbewerb durchzuführen?

Die Situation im Senat, Herr Kollege, war so.

(Dr. Willfried Maier GAL: Das glaube ich sofort!)

Frau Dr. Lappe.

Herr Senator, habe ich das jetzt richtig verstanden: Sie fangen an abzureißen, ohne zu wissen, was hinterher herauskommt?

Nein, wir fangen nicht an abzureißen, ohne zu wissen, was herauskommt. Es bleibt lediglich die Fassade übrig. Das ist so, als wenn Sie einen Körper mit Schönheitsoperationen regenerieren und sich zum Schluss das Gesicht vornehmen wollen.

(Heiterkeit und Beifall bei der Partei Rechtsstaat- licher Offensive, der CDU und der FDP)

Frau Dr. Lappe.

Das heißt, die Fassade bleibt stehen?

Diese Fassade für die neue Europa-Passage? Nein, das heißt es nicht.

Gibt es weitere Fragen aus dem Plenum? – Das ist nicht der Fall. Das war die letzte Frage in dieser Fragestunde.