Keine Sorge, ich rede nicht lange. Ich möchte nur sagen, dass wir überhaupt nichts verhindern. Die Parteimitgliedschaft zum Beispiel von den Menschen im Stiftungsrat ist völlig wurscht. Wir verhindern nichts, sondern wir akzeptieren die Entscheidung, weil wir die freie Trägerschaft und den Grundsatz basisdemokratischer Selbstbestimmung Freier Träger unterstützen.
Meine Damen und Herren, wenn es keine weiteren Wortmeldungen zu diesem Thema gibt, können wir die verbleibenden 35 Minuten der Aktuellen Stunde für das zweite Thema und weitere Themen nutzen.
Ja, das war ein fulminanter Auftakt. Mit einem grandiosen Fest über mehrere Tage hinweg hat Hamburg seine Elphi eröffnet. Hamburg hat jetzt eines der besten Konzerthäuser der Welt.
Das Herz der Elbphilharmonie, der auf Federn gelagerte Saal mit seinen 10 000 individuell gefrästen Gipsplatten, der Weißen Haut, hat mit dem Eröffnungskonzert seinen Praxistest bravourös bestanden.
Für Hamburg war es eine Woche der Superlative. So viel nationale und internationale Aufmerksamkeit ist der Hansestadt schon lange nicht mehr zuteilgeworden. Die Stadt zählt nun zu den begehrtesten Reisezielen der Welt. Fast alle Gäste des Eröffnungskonzerts waren begeistert von der Architektur des Saals, von der Plaza, dem Ausblick, der Musik, von ganz Hamburg. Ich gestehe, dass ich so viel Enthusiasmus für ein Kulturereignis, für einen Kulturort, uns Hamburgerinnen und Hamburgern gar nicht zugetraut habe. Die Einzigartigkeit des Baus der Elbphilharmonie führte bautechnisch und architektonisch an die Grenzen des Machbaren. Mit der Neuordnung des Projekts 2012 wurde sichergestellt, dass die Risiken, wie sie in der Vergangenheit in diesem Bauwerk immer wieder neu entstanden waren, nicht mehr auftreten konnten und der Zeitplan bis zur Eröffnung stabil geblieben ist.
Rückblickend war der Bau der Elbphilharmonie eine schwierige Geburt, aber was sie uns in den nächsten Monaten, Jahren und Jahrzehnten noch Schönes bescheren wird, gleicht alle Mühen wieder aus. Mit der Eröffnung der Elbphilharmonie haben wir ein neues Kapitel Hamburgs als Kulturstadt mit internationaler Strahlkraft aufgeschlagen.
Die Elbphilharmonie wird ein Gebäude für alle sein. Alle sollen kommen, aus Hamburg, aus Deutschland, aus allen Ländern der Welt. Ziel ist es, alle Hamburger Kinder einmal ein Konzert in
der Elbphilharmonie hören zu lassen. Vielleicht springt der Funke über und sie erkennen ihr Faible für Musik und machen daraus etwas für ihr Leben. Die Elbphilharmonie wird nicht nur zu einer Bühne für außergewöhnliche Konzerterlebnisse, sondern soll über ein großes pädagogisches Angebot gerade junge Menschen begeistern und fördern. Zusätzliche Mittel für investive Vermittlungsarbeit für das Ensemble Resonanz sowie ein Musikstadtfonds mit einem Volumen von einer halben Million Euro setzen hierfür deutliche Zeichen.
Ich habe mich kurz nach der Eröffnung mit einem jungen Mann namens Burak über die Elbphilharmonie unterhalten. Burak hat türkische Wurzeln und beobachtete von den Landungsbrücken aus die Eröffnung. Er sagte mir, dass ihn die Musik, die in der Elphi gespielt wird, nicht interessiere, da er eher ein Hip-Hop-Fan sei. Aber die geniale Plaza mit dem fabelhaften Ausblick habe ihn begeistert. Die Menschen draußen bei der Eröffnung seien alle fröhlich gewesen, hätten gute Laune gehabt, sich gefreut und eine super Stimmung verbreitet. Das sei toll gewesen und vielleicht werde er dank der Elbphilharmonie noch zu einem großen Kulturfan.
Das soll jetzt nicht Anlass sein, darüber zu philosophieren, was Kultur ist und was nicht – immerhin wurde in dieser Woche auch der Kulturpalast Billstedt eröffnet und selbstverständlich gehört auch Hip-Hop für uns zur Kultur. Es geht darum, dass wir offenbar mit der Elbphilharmonie unsichtbare Grenzen überwinden können. Das hat mich erstaunt, das hat mich gefreut und auch ein wenig sprachlos gemacht. – Vielen Dank.
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Sie ist da, sie ist groß, sie ist großartig: unsere Elbphilharmonie. Sie ist ein magischer Ort der Bau- und Musikkultur geworden und die Impulse, die von ihr ausgehen, berühren fast alle Lebensbereiche in unserer Stadt. Jeder wird das erlebt haben. Es gibt in diesen Tagen kaum ein Gespräch unter Menschen, das sich nicht um die Elbphilharmonie dreht und Freude und Stolz über sie ausdrückt. Die Elbphilharmonie hat eine ungeheure Neugier in Gang gesetzt. Wie wir gehört haben, haben sich bereits 500 000 Besucher auf der Plaza umgesehen. Sie hat die von uns erwartete nationale und internationale Strahlkraft entwickelt; unzählige Berichte legen davon Zeugnis ab. Und sie belebt Hamburgs jüngsten
Stadtteil, die HafenCity. Jeder kann tagtäglich sehen, wie die Menschen über die Brücken in die HafenCity geradezu hineinpilgern. Die Elbphilharmonie inspiriert die Stadt und ist ein Glücksfaktor für Hamburg.
Ich glaube, dass wir alle den Kritikern getrost zurufen können, dass Hamburg auch neben der Elbphilharmonie weiterhin seine sozialen Aufgaben wahrnehmen wird. Als Sozialsenator habe ich immer gesagt, wir haben 600 bis 700 Millionen Euro jedes Jahr dafür ausgegeben, dass alle Hamburger ihre Miete zahlen können. Das wird Hamburg auch weiterhin tun, und mit der Elbphilharmonie ist Geld gut angelegt worden, was sich für uns auch ökonomisch lohnen wird.
In den vielen Reden rund um die Eröffnung ist, glaube ich, fast alles gesagt worden. Der Bundespräsident war überwältigt, er sprach von einem Juwel der Kulturnation Deutschland. Wir haben auch viel Kluges über die emotionale und gemeinschaftsbildende Wirkung von Musik gehört, und wir haben auch den Bürgermeister gehört, der in seiner gewohnten Art
die Bedeutung der Elbphilharmonie für die Stadt erklärt hat. Aber ich glaube, dass es viele von uns verwundert hat, dass er mit keinem einzigen Wort die Menschen erwähnt und gewürdigt hat, die dieses Bauwerk überhaupt ermöglicht haben.
ohne die es diese Elbphilharmonie nicht gegeben hätte. Deshalb: Ehre, wem Ehre gebührt. Wir danken den Visionären Jana Marko und Alexander Gérard dafür, dass sie diese Vision der Elbphilharmonie entwickelt haben. Wir danken denen, die diese Idee ausgestaltet haben, den Architekten Jaques Herzog und Pierre de Meuron, aber auch dem Perfektionisten Toyota, der diese wunderbare Akustik hergestellt hat.
Aber wir danken auch dem, der dieses ins Werk gesetzt hat, nämlich Ole von Beust und dem damaligen CDU-Senat. Es passte zum Leitbild der
Die Bürgerschaft dankt diesen Menschen und allen anderen, die daran mitgewirkt haben, für dieses neue Juwel unserer Heimatstadt Hamburg.
Wir haben jetzt eine Elbphilharmonie, aber wir haben keine Kultursenatorin. Hamburg muss aufpassen, dass wir kulturpolitisch nicht im Windschatten der Elbphilharmonie in einen Dämmerschlaf verfallen. Gerüchteweise hörte man auch bei der Eröffnung auf dem Parkett den Namen einer ehemaligen Rundfunkintendantin. Die Reaktion, die ich darauf hörte, war nicht gerade Begeisterung; es reichte von Achselzucken bis Bestürzung. Wir brauchen eine gute Kultursenatorin, die stark ist, die eine Liebe zur Kultur hat, die aber auch diesem Senat und dem Bürgermeister deutlich machen kann, dass Hamburg neben der Elbphilharmonie weiterhin ein hochkarätiges Engagement für Hamburgs Kultur braucht. Deshalb, Herr Bürgermeister: Sorgen Sie dafür, dass diese Vakanz in Ihrem Senat endlich behoben wird, denn das ist kein gutes Regieren. – Vielen Dank.
Verehrte Präsidentin, meine Damen und Herren! Die Stimmung in der Stadt ist gekippt, und zwar ins Positive. Wer Hamburgs neues Konzerthaus betritt, wird gar nicht vermeiden können festzustellen, dass alle, die es besuchen, plötzlich ein beseeltes Lächeln aufsetzen. Die "Süddeutsche Zeitung" beschreibt die Elbphilharmonie so: "Vom Problemkind zum Architektenwunder". Und die "New York Times" freute sich über: "A New Musical Landmark for a City with Plans". Der von Alexander Gérard und Jana Marko konzipierte kulturelle Leuchtturm für alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt ist nun also aufgesperrt, wie Generalintendant Lieben-Seutter als Wiener es sagen würde. Der Bau dieses Konzerthauses hat die Hamburgerinnen und Hamburger wahrlich viel Geduld gekostet, keine Frage. Aber es ist offenkundig, dass sich das Warten sehr gelohnt hat.