Ich würde sehr gern zwei Sachen sagen. Es haben sich, gerade jetzt nach den Olympischen Winterspielen, viele Gemeinsamkeiten gezeigt. Die Zweite Bürgermeisterin ist beim Eishockey nachts aufgestanden;
ich gehörte auch zu denjenigen. Die RollyWM 2018 findet in Hamburg statt. Ich lade Sie ein, kommen Sie zur Rollstuhlbasketball-WM im August. Und ich freue mich, dass der DFB sich entschieden hat, mit Hamburg als Spielort in die Bewerbung einzusteigen. Im April wird das internationale Bewerbungsverfahren abgeschlossen sein und im September wird darüber entschieden, ob Deutschland oder die Türkei den Zuschlag bekommt.
Ihnen geht es insbesondere um die Transparenz, Herr Yildiz; das habe ich verstanden. Der DFB hat sich verpflichtet, Transparenz herzustellen, und ist in enger Abstimmung mit Transparency. Wir haben Ihnen eine Selbstbefassung zugesagt, wir haben das auch mit den Obleuten abgestimmt. Ich freue mich auf die sachliche und lebhafte Diskussion im Ausschuss und dann werden wir die Diskussion fortführen. – Vielen Dank.
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich glaube, Herr Yildiz, Sie haben sich eben keinen Dienst erwiesen, denn Ihren Redebeitrag würde ich in eine Redewendung fassen, die heißt: Sie haben gerade das Kind mit dem Bade ausgeschüttet,
insofern, als ich nach eingehendem Studium Ihres Antrags erkennen muss, dass Sie in der Antragsbegründung nicht sehr seriös arbeiten, ein Stück weit auch unredlich arbeiten und
auch mit fehlerhaften Informationen arbeiten. Ein wenig polemisch formuliert könnte man sagen, Wikipedia ist authentischer und wahrhaftiger als Sie in Ihrer Antragsbegründung. Ich will das einmal an einem Beispiel erklären. Wenn Sie in Ihrer Antragsbegründung sagen, dass Bremen aus freien Stücken zurückgezogen hat, so stimmt das schon mal nicht. Bremen gehört neben Hannover, Nürnberg und Mönchengladbach zu den Städten, bei denen der DFB gesagt hat, nachdem er 103 Auswahlkriterien herangezogen hat, dass diese nicht zu den entscheidenden Städten gehören sollen. Gleichzeitig …
Vizepräsidentin Christiane Schneider (unterbre- chend): Würden Sie eine Zwischenfrage oder Zwischenbemerkung der Abgeordneten Sudmann zulassen?
Herr Kreuzmann, vielen Dank. Ich zitiere einmal kurz aus der Begründung und dann würde ich gern noch wissen, wie Sie das eben verstanden haben. Es heißt hier:
"Dies war unter anderem auch für die Hansestadt Bremen ein Grund, kritisch bei den Verhandlungen nachzuhaken."
Es steht kein Wort in dem Antrag, dass Bremen es abgelehnt hat. Deswegen: Wie können Sie jetzt behaupten, im dem Antrag würde das drinstehen? Zitieren Sie mir bitte Ihre Fundstelle aus dem Antrag. Ich glaube, Sie werden die Fundstelle nicht finden.
Thomas Kreuzmann CDU (fortfahrend) : Frau Sudmann, vielen Dank für die Ergänzung. Ich versuche aus der Erinnerung abzurufen, Sie zitieren; ich habe die Lesebrille nicht dabei.
Das zumindest ist das eine und aus den Fehlern von 2006 hat der DFB versucht zu lernen, als damals Bremen und Mönchengladbach für die WM 2006 ja auch nicht berufen wurden. Daraufhin haben sie Transparency International mit ins Boot geholt, um Transparenz für das Auswahlverfahren von 103 Kriterien zu schaffen. Diese Dinge und Dokumente sind auch über Football International oder United Football online abzurufen, Dinge, die Sie letztendlich auch in Ihrem Antrag fordern.
Darüber hinaus finde ich es auch an dieser Stelle wieder skandalös, dass Sie versuchen, Breitensport und Spitzensport gegeneinander auszuspie
len, und im Grunde genommen dabei vergessen, dass der Spitzensport die Breite braucht. Wir wiederholen seit Jahren mantraähnlich, dass Breite ohne Spitze nicht möglich ist und Spitze ohne Breite auch nicht. Die Spitze nährt sich von der Breite und umgekehrt, ohne Spitze wären wir gar nicht in der Lage, Breitensport so sehr in die Breite zu bekommen, wie wir es seit 2006 mit dem Sommermärchen insgesamt in Hamburg ja ohnehin schon geschafft haben. Darüber hinaus, und dafür möchte ich auch den Ausrichtern der Fanfeste einmal an dieser Stelle ganz herzlich danken, die nämlich immer ein hohes Risiko eingehen, ein deutlich geringeres Risiko als der Senat nur mit seiner Verpflichtungserklärung, hier ein Fanfest zu veranstalten, aus eigenem Budget heraus. Die Verpflichtungserklärung ist ja noch nicht nachhaltig und noch nicht bindend. Worauf verpflichtet sich der Senat in der Hinsicht? Letztendlich doch nur darauf, dass er in der Lage ist, hier so eine Veranstaltung auszurichten, dass er Mannschaften und Spieler unterbringen kann, dass er sich verpflichtet, die Marke zu schützen. Markenschutz findet täglich statt, unsere fleißigen Zollbeamten machen das täglich und schützen jede Form von Marke. Das ist also nichts Verwerfliches und es wird dort auch kein Blankoscheck ausgestellt.
In dieser Hinsicht wünsche ich mir nach dem Sommermärchen 2006 zumindest für 2024 … Es ist ja noch gar nichts verbindlich, Frau Timmermann hat ja auch gesagt, im Herbst wird erst entschieden, ob die Türkei oder Deutschland den Zuschlag erhält. Die Vereinbarungen werden nicht zwischen Hamburg und der UEFA geschlossen, sondern zwischen dem DFB und Deutschland und der UEFA. Hamburg hat sich nur beim DFB beworben. Sie vermischen so viele Tatsachen und da entsteht so eine italienische Minestrone, bei der kaum einer mehr durchblicken, geschweige denn einen vernünftigen Geschmack erkennen kann. Besinnen Sie sich und beantragen Sie eine Selbstbefassung im Ausschuss oder nutzen Sie die verbleibende Restzeit, die Ihrer Fraktion hier noch zur Verfügung steht. – Vielen Dank.
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Kollege Yildiz, es ist ja richtig, man kann Fragen zu möglichen Großveranstaltungen im Sport und natürlich auch zur EM stellen, aber eines kann ich Ihnen wirklich nicht abnehmen. Ihre Rede eben triefte davon, dass Sie Sportgroßveranstaltungen per se infrage stellen. Wir sitzen jetzt schon so lange gemeinsam im Ausschuss und es vergeht kaum eine Sitzung, in der Sie den Breitensport nicht gegen den Spitzensport aus
spielen und hinter jeder Sportgroßveranstaltung gleich eine Geldausgabe für die Stadt wittern. Umgekehrt fällt es sehr schwer zu diskutieren, dass diese Stadt – das müssen wir auch zur Kenntnis nehmen – viele Menschen hat, die als Besucher und Besucherinnen zu Sportgroßveranstaltungen kommen und Freude daran haben.
In diese Richtung geht auch die EM. Wir müssen auch einmal klarmachen, worüber wir hier reden. Drei Spiele sind für Hamburg vorgesehen; es wird also nicht die ganze EM in Hamburg ausgetragen. Ich finde es auch berechtigt, dass Sie in Ihrem Antrag darauf hinweisen, dass wir Transparenz herstellen müssen; das ist richtig. Ich weiß aber auch, dass sich der DFB zur Transparenz verpflichtet hat und deshalb auch sämtliche Bewerbungsunterlagen, die die UEFA fordert, auf der offiziellen Website der deutschen Bewerbung stehen. Das heißt, man kann diese Website aufrufen und kann sich darüber informieren. Jetzt ist es aber in der Tat so, dass nicht alle Informationen zu dieser Zeit dort zu finden sind und noch nicht alle öffentlich zugänglich sind. Dazu gehört auch der Host-City-Vertrag, das ist richtig, aber das hat den schlichten Grund, dass wir uns noch in einer Konkurrenzsituation befinden und natürlich keinen Wettbewerbsnachteil haben wollen, wenn jetzt schon alles zugänglich ist und gelesen werden könnte. Aber seien Sie gewiss … Und deswegen finde ich es ein bisschen albern, worüber wir hier streiten. Auch Sie, Herr Yildiz, sind am 15. Februar 2018, genauso wie ich, vom Ausschussvorsitzenden darüber informiert worden, dass wir am 5. April die Selbstbefassung für die EM beantragen. Wir werden dann im Juni – und ich wette, da liegt dann schon mehr Information vor – im Ausschuss über die EM reden. Ich habe im Ernst nicht verstanden, dass Sie jetzt gesagt haben, es sei ein Unterschied. Sie können alle Bedenken, alle Fragen, alle Thesen, alles das, was Sie wünschen, natürlich auch im Ausschuss in einer Selbstbefassung anbringen. Jede Fraktion kann da ihre Meinung sagen und deswegen heißt das überhaupt nicht, dass da keine Transparenz hergestellt wird, dass Sie keine Informationen bekommen. Diese Vorwürfe sind schlichtweg nicht richtig. Wir haben nur ein anderes Instrument gewählt. Wir überweisen Ihren Antrag in der Tat nicht, aber wir werden am Ende dasselbe Ergebnis haben, nämlich im Ausschuss über genau dieselben Themen reden, die Sie sich auch hier wünschen.
Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich möchte es recht kurz machen, und zwar deshalb, Herr Yildiz, weil
Sie in Ihrem Antrag zwar berechtigte Fragen aufwerfen, wir aber, wie Ihnen jetzt schon mehrere Leute hier gesagt haben, die Selbstbefassung für den Ausschuss längst besprochen haben; sie wird stattfinden. Alle diese Fragen, die Sie aufwerfen, werden im Ausschuss besprochen werden. Deshalb weiß ich nicht, warum Sie hier mit diesem Nachdruck wieder Ihre Horrorszenarien aufzeichnen. Es ist ja tatsächlich so ein bisschen der Widerhall der Olympia-Debatte. Es sind dieselben Personen hier, es sind auch dieselben Themen, wir sind alle nur zwei Jahre älter geworden, aber ansonsten hat sich, glaube ich, nicht viel verändert.
Sie wünschen sich, dass wir etwas gelernt haben. Ich wünschte mir, dass Sie mittlerweile einiges gelernt haben.
Aber dass Sie dazu gar nicht bereit sind, zeigt ja schon, dass Sie hier in einem Antrag Transparenz für diese große Sportveranstaltung fordern, gleichzeitig aber ankündigen, dass Ihre Broschüre schon fast fertiggestellt ist, in der offensichtlich diese ganzen Argumente, warum das Ganze sowieso schlecht wird, schon drinstehen. Dann frage ich mich: Wieso wollen Sie überhaupt Aufklärung, wieso wollen Sie das thematisieren, wenn doch Ihre Broschüre scheinbar schon fast im Druck ist, wo alles drinsteht, warum das sowieso schlecht ist?
Als Letztes vielleicht ein Punkt, der mir gerade in Ihrer Rede aufgefallen ist, wo ich mich frage, wo Sie eigentlich leben. Sie haben gesagt, alle Ihre Befürchtungen zu den Olympischen Spielen hätten sich bestätigt. Ich weiß wirklich nicht, wo Sie die letzten Jahre gewesen sind. Die Olympischen Spiele sind nicht nach Hamburg gegangen und selbst wenn wir sie hier hätten ausrichten dürfen, wäre es noch nicht jetzt, sondern erst in einigen Jahren gewesen. Dass Sie sich hier hinstellen und sagen, alle Befürchtungen, die die LINKE zu Olympia aufgemacht habe, hätten sich bestätigt, das ist wirklich unfassbar, Herr Yildiz. – Vielen Dank.
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich bin darüber begeistert, nach dieser hitzigen Debatte, die wir über die HSH Nordbank geführt haben, endlich einmal etwas über Fußball zu hören. Ich hätte mir gewünscht, dass wir über den HSV sprechen, aber ich glaube, das ist nicht das Thema, und es wäre auch ein nicht sehr glückliches.