Protokoll der Sitzung vom 19.06.2019

Außerdem sollten diese Mittel auch keine Ersatzmittel für die Kommunalfinanzierung sein, schon gar nicht für Pflichtaufgaben. Das sind einfach völlig getrennte Posten. Dafür muss die Finanzausstattung der Kommunen – und wir werden ja über das FAG sprechen im Herbst –, dafür muss die Finanzausstattung der Kommunen reichen, und die Kommunen dürfen nicht darauf angewiesen sein, im Einzelfall Geld aus diesem Strategiefonds zu bekommen.

Ja, und schließlich müssten auch Anträge der Opposition tatsächlich angenommen werden. Dazu sollte man nicht nur so tun, als ob man das gerne möchte, sondern wenn sie offensichtlich gut sind – und ich erinnere da an unseren Antrag zum Schwimmunterricht in den Sommerferien –, wenn sie offensichtlich gut sind, wenn sie offensichtlich strategisch sind und wichtig sind für unser Land, dann müssen sie auch angenommen werden.

Alternativ, das wäre natürlich auch eine Variante, dass man eben diesen Fonds komplett abschafft, so, wie wir jetzt vorgeschlagen haben, das Gesetz einfach abzuschaffen und damit zu einem normalen Verfahren zurückzukehren, so, wie das in allen anderen Bundesländern der Fall ist. Haushaltsreste können dann im Nachtragshaushalt für das zweite Jahr des Doppelhaushaltes insbesondere sinnvoll verausgabt werden. Und gerade dadurch, dass wir ja Doppelhaushalte haben, ist es sehr klug, wenn man dann im zweiten Jahr eben tatsächlich über einen Nachtragshaushalt verfügen kann, um noch mal nachzujustieren, um nicht verausgabtes Geld noch mal neu einzuplanen, aber eben im Rahmen eines ganz normalen Haushaltsverfahrens, so, wie das auch in anderen Bundesländern, in allen anderen Bundesländern der Fall ist. – Schönen Dank.

(Beifall Dr. Matthias Manthei, Freie Wähler/BMV)

Das Wort hat jetzt für die Fraktion der SPD der Abgeordnete Herr Gundlack.

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir werden dem Antrag und dem Ansinnen der Fraktion Freie Wähler/BMV nicht zustimmen – das haben wir auch beim letzten Mal schon gesagt –, aus bekannten Gründen.

Zudem zweifeln wir ja die Verfassungsmäßigkeit Ihres Antrages auch an. Sie wollen das Haushaltsgesetz ändern, und dazu sagt unsere Verfassung eindeutig etwas aus. Des Weiteren haben wir Ihnen auch gesagt, es liegt ja eine Klage beim Landesverfassungsgericht vor, wo die Fraktion DIE LINKE begehrt hat, dieses Gesetz eben zu überprüfen. Der Termin, wenn ich das richtig erinnere, ist ja nächste Woche Donnerstag. Bis dahin werden wir auch nichts weiter machen, werden wir auch nicht darüber abstimmen wollen. Deswegen lehnen wir das auch ab, Ihren Antrag.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Aber ein bisschen Geld verteilt wird bis dahin noch.)

Ach, Herr Ritter!

(Peter Ritter, DIE LINKE: Na klar! Oder stellt ihr das jetzt ein bis nächste Woche?)

Herr Ritter!

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ja. – Simone Oldenburg, DIE LINKE: Herr Ritter!)

Herr Ritter!

(Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE – Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Wir werden erst mal abwarten, was das Verfassungsgericht sagt, und danach – das hat auch der ehemalige Finanzminister schon gesagt in seinen Ausführungen in den letzten Debatten – werden wir weitersehen. Dem will ich mich auch nur anschließen. Ich glaube, der jetzige Finanzminister Herr Meyer hat auch schon gesagt, wenn das Landesverfassungsgericht etwas daran zu monieren hat, dann werden wir das auch umsetzen, da können Sie auch sicher sein, auch so, wie das Verfassungsgericht es gerne möchte. Bis dahin werden wir abwarten und an diesem Gesetz nichts machen. Und wir werden Ihren Gesetzesantrag ablehnen. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Torsten Renz, CDU: So ist es.)

Das Wort hat jetzt für die Fraktion der AfD der Abgeordnete Herr Lerche.

Sehr geehrte Präsidentin! Werte Abgeordnete! Werte Gäste! Liebe Landsleute! Seit der letzten Plenarsitzung hat sich bis heute nichts Neues ergeben. Am 27. Juni befasst sich das Landesverfassungsgericht mit der Klage der Fraktion DIE LINKE. Wir haben keine neuen Erkenntnisse, nichts. Ich könnte jetzt meine Rede von der letzten Plenartagung wiederholen.

(Vincent Kokert, CDU: Ja, bitte! Ja, doch! – Heiterkeit bei Christiane Berg, CDU)

Ich habe sie mit.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Aber ich glaube, die ist im Protokoll enthalten.

(Zurufe von Martina Tegtmeier, SPD, und Peter Ritter, DIE LINKE)

Das können wir uns sparen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sie können sich nicht erinnern an Ihre Rede vom letzten Mal.)

Wir enthalten uns deswegen dieses Antrages,

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

und das war es. – Ich danke.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Vincent Kokert, CDU: He!)

Das Wort hat jetzt

(Vincent Kokert, CDU: Das war doch mal inhaltsreich!)

für die Fraktion der CDU der Abgeordnete Herr Egbert Liskow.

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte jetzt nicht meine Rede vom letzten Mal wiederholen.

(Heiterkeit bei Jens-Holger Schneider, AfD)

Ich möchte aber inhaltlich das Gleiche sagen wie mein Kollege Tilo Gundlack. Wir sind uns einig, dass der Strategiefonds ein sehr gutes Instrument ist, um den Leuten, um den Vereinen, um den Bedürftigen im Land zu helfen. Deswegen haben wir als Koalition dieses Instrument auch geschaffen. Und wir verstehen die Gründe der BMV/Freie Wähler nicht, auch nicht der Linksfraktion.

(Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE: Wen wunderts? Wen wunderts? – Zuruf von Simone Oldenburg, DIE LINKE)

Wir verstehen, dass da ein gewisser Neid ist, dass die Koalitionsfraktionen hier im Land gestalten. Und ich könnte Ihnen Hunderte Beispiele sagen von Leuten, die dankbar sind, dass es diesen Fonds gibt.

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Ja, weil die Kommunen so unsäglich ausgestattet sind. – Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Und es geht nicht nur um Kommunen, Frau Oldenburg,

(Heiterkeit und Zuruf von Bernhard Wildt, Freie Wähler/BMV)

sondern zum Beispiel auch Kirchen, Kirchensanierungsfonds und so weiter

(Peter Ritter, DIE LINKE: Feuerwehr!)

und so fort.

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Feuerwehr! – Peter Ritter, DIE LINKE: Die Feuerwehr! – Zuruf von Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE)

Und ich glaube,

(Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE: Vereine und Verbände!)

mit dem Fonds haben wir sehr viel auf den Weg gebracht und werden es auch in der Zukunft machen, und bedanke mich in diesem Sinne für die Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU und Tilo Gundlack, SPD)

Das Wort hat nun für die Fraktion DIE LINKE die Abgeordnete Frau Rösler.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich kann es kurz machen. Zum

Sachverhalt haben wir uns mehrfach ausgetauscht, die Argumente sind vorgebracht. Jede und jeder kann in das Protokoll zur Debatte zum letzten Haushalt oder zum vorliegenden Gesetzentwurf in der letzten Landtagssitzung schauen. Es macht an dieser Stelle wenig Sinn, alle von mir vorgetragenen Punkte hier noch mal zu wiederholen.