Ich finde es sehr erfreulich, feststellen zu können, dass an den Gymnasien rund dreimal so viele Stellen wie an den Grundschulen aus den Teilzeitanträgen erwirtschaftet wurden. Das heißt nichts anderes, als dass die Hälfte aller Stundengewinne tatsächlich an den Gymnasien ankommt.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich hätte es schön gefunden, wenn die Frage nach den Mangelfächern beantwortet worden wäre. Vielleicht ist das bei einer anderen Gelegenheit möglich.
Meine zweite Frage, die ich stellen möchte, ist die, wie Sie die Unterrichtsversorgungsquote an den unterschiedlichen Schulformen zum nächsten Schuljahr planen. Sie wird je nach Schulform ja sicherlich unterschiedlich aussehen.
Noch einmal zu der ersten Frage: Die Hälfte der Stundengewinne wird in den Mangelfächern erwirtschaftet.
Was die Zielzahlen für die einzelnen Schulformen anbelangt, können Sie dies alles aus dem Einstellungserlass ersehen. Wir gehen über das Land hinweg rechnerisch durchschnittlich von 99,5 % aus.
Frau Ministerin, Sie haben gesagt, dass an Grundschulen kleine Klassen zusammengelegt werden sollen. Können Sie uns bitte sagen, an welchen Schulen das eigentlich nötig ist? Dies müssten Sie ja schon jetzt wissen.
In Bezug auf die Grundschulen habe ich das nicht gesagt, Frau Seeler. Was den Klassenbildungserlass anbelangt - diese Frage habe ich allerdings schon beantwortet -, habe ich darauf hingewiesen, dass sich das natürlich nach den Schülerhöchstzahlen und nach den Anmeldungen, die in den einzelnen Schulen vorliegen, richtet. Erst dann kann man das tatsächlich sagen. Das können wir jetzt noch nicht sagen.
Frau Ministerin, angesichts der Tatsache, dass Sie die Vollen Halbtagsschulen erst zum übernächsten Schuljahr schleifen wollen, fehlen Ihnen weitere 90 Vollzeitlehrereinheiten. Ich möchte gerne wissen, wie Sie diese kompensieren wollen.
in Form von kommunizierenden Röhren ist. Das heißt, die Zahlen sind nicht den einzelnen Maßnahmen fest zugeschrieben, sondern man kann die Beträge und Möglichkeiten, wenn man bei einer Maßnahme nicht das gewünschte Ziel erreicht, in anderen Bereichen nutzen, wo z. B. überkompensiert wird.
Wir gehen davon aus, dass wir beispielsweise im Bereich der Umwandlung von Teilzeit- in Blockmodelle einen sehr großen Anteil erwirtschaften werden, weil das Interesse in der Rückkopplung zur Landesschulbehörde sehr stark ist. Ich gehe davon aus, dass wir auch das kompensieren werden.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nachdem wir eben vernommen haben, dass die Ministerin, der im nächsten Schuljahr über 1 050 Stellen fehlen, diese Stellen mit Zuversicht schaffen will, frage ich Folgendes: Frau Ministerin, Sie haben den Schulen einen Erlass zur Kenntnis gegeben, der bei der Unterrichtsversorgung für die Gymnasien im kommenden Schuljahr eine Quote von 99,5 % und für alle anderen Schulformen mit Ausnahme der Grundschulen, also für Haupt-, Real- und Gesamtschulen eine Quote von 98 % anpeilt. Nun muss aber an Gesamtschulen und Gymnasien das gleiche Zentralabitur absolviert werden. Wie begründen Sie eigentlich diese Ungleichbehandlung bei der Zielzahl der Unterrichtsversorgung? Sie haben doch gerade eben von 98 % bzw. 99,5 % für alle Schulformen gesprochen.
Wir haben für die Gymnasien tatsächlich einen Zielwert von 99,5 % und für die Gesamtschulen einen Zielwert von 98 % angegeben. Das hat damit zu tun, dass wir ganz unterschiedliche Formen von Gesamtschulen haben. Wir haben die Kooperativen Gesamtschulen mit den einzelnen Gymna
sialzweigen, die genauso behandelt werden wie die Gymnasien. Wir haben aber auch andere Gesamtschulen, bei denen das in dieser Form nicht stattfindet. Deswegen gibt es einen Durchschnittswert. Es ist aber keine Ungleichbehandlung gegenüber den Gymnasien gegeben. Überall dort, wo es um den doppelten Abiturjahrgang geht, werden wir besonderes Augenmerk auf die Unterrichtsversorgung legen.
Frau Ministerin, vor dem Hintergrund der kommunizierenden Röhren frage ich Sie: Wie wollen Sie die 50 Vollzeitlehrerstellen bei den Feuerwehrlehrkräften erwirtschaften?
Sie haben sicherlich zur Kenntnis genommen, dass wir gerade bei den Feuerwehrlehrkräften eine frühzeitige Verbeamtung durchführen. Auf dem Wege über diese frühzeitige Verbeamtung haben wir mehr als 50 Stellen erwirtschaftet. Wir haben tatsächlich 70 Stellen erwirtschaftet.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Vor dem Hintergrund, dass bei der Sicherung der Unterrichtsversorgung die Qualität sowohl in Bezug auf Ausbildung als auch in Bezug auf Unterricht sicherlich nicht vernachlässigt werden darf und die Maßnahmen zum Teil offensichtlich nicht so sehr viel bringen, frage ich Sie: Wie beurteilen Sie überhaupt solche Maßnahmen wie Mehrarbeit von Referendaren oder Zusammenlegung von Klassen?
Erstens will ich sagen, Frau Reichwaldt, dass die Maßnahmen tatsächlich sehr viel bringen. Wir haben jetzt nach drei Monaten bereits über drei Viertel unserer Zielzahlen erreicht. Vor uns liegt noch ein sehr interessanter und herausfordernder, wenn auch durchaus angespannter Zeitraum. Wir werden unser Ziel aber tatsächlich erreichen. Ich verweise hier auf die Herausforderung, mit der wir uns vor dem Hintergrund der Arbeitszeitkonten konfrontiert sehen. Ich erinnere daran, dass vor mittlerweile über elf Jahren Lehrern verpflichtend Mehrarbeit aufgezwungen wurde. Diesem Sachverhalt müssen wir jetzt Rechnung tragen. Hinzu kommen der doppelte Abiturjahrgang und die Bewerberlage insgesamt in der Bundesrepublik. Dies bedeutet für uns eine wirkliche Herausforderung, die wir aber meistern werden. Orientierungspunkte sind dabei die sachliche Arbeit und das, was wir erreichen. Jetzt haben wir bereits über drei Viertel unserer Zielwerte erreicht. Uns stehen noch drei weitere Monate Zeit zur Verfügung. Wir werden dafür Sorge tragen, dass die jungen Menschen in unserem Land den Unterricht erhalten, den sie brauchen.
Die nächste Zusatzfrage stellt Herr Kollege Borngräber von der SPD-Fraktion, wobei ich die Worterteilung mit der Bitte verbinde, dass die Unterhaltungen in den Fraktionen erheblich reduziert werden.
Frau Ministerin, angesichts der Tatsache, dass von Ihrem 13-Punkte-Maßnahmenprogramm zur Sicherung der Unterrichtsversorgung im Moment herzlich wenig umgesetzt ist,
frage ich Sie: Wie wollen Sie vor diesem Hintergrund eigentlich Ihre Zahlenangabe von drei Vierteln begründen, und wie bringen Sie vor allem die Stellen, die Sie an den Gymnasien brauchen, von den Grundschulen dorthin?
Ich will zur Erklärung der Aussage, dass wir bereits über drei Viertel unserer Zielwerte erreicht haben, und der ganz klaren Aussage, dass wir mit unseren Maßnahmen erfolgreich sind, Folgendes sagen. Wir haben von der in der Zielperspektive angepeilten Summe von 2 050 Vollzeitlehrereinheiten mittlerweile bereits 1 645 erwirtschaftet. Sie können also nicht sagen, dass unsere Maßnahmen nicht greifen. Vielmehr ist schlicht und einfach festzustellen, dass nach drei Monaten wirklich über drei Viertel der Zielwerte erreicht wurden. Wir sind also erfolgreich, und wir werden das Ziel auch erreichen.