Meine Damen und Herren, auch wenn sich diese Landesregierung die Entdeckung der Langsamkeit auf die Fahnen geschrieben hat, sollte ein derartiges Konzept, das von den 273 öffentlichen Schulträgern mitgetragen wird und dafür sorgt, dass alle Schulen schnell ans WLAN kommen, möglichst bald Gegenstand der Beratungen dieses Landtags sein. - Ich bitte um Zustimmung zu unserem Antrag und danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Ja, wie so oft in letzter Zeit: Schnell mal einen Antrag aus der Schublade gezaubert - und in meinen Augen nicht zu Ende gedacht, diesmal vielleicht mit einem kleinen bisschen anderen Hintergedanken. - So nicht, liebe SPD-Fraktion. Kurz vor der Kommunalwahl hört es sich natürlich immer gut an, wenn man noch schnell einmal für alle Schulen in unserem Land bis 2021 ein leistungsfähiges WLAN fordert. Aber mal ehrlich, liebe SPD, machen wir uns doch nichts vor, und machen Sie doch unseren Bürgern nichts vor: Im Jahr 2016 waren schon rund 63 % unserer Schulen im Land mit WLAN ausgestattet - schon 2016, wir sind schon zwei Jahre weiter! Trotzdem können viele nicht damit arbeiten, weil - das ist diametral anders, als Sie das dargestellt haben - an den Schulen nicht das WLAN, sondern die Endgeräte und Ähnliches fehlen.
Wir sind in Schleswig-Holstein, bedingt durch die Anstrengungen der Kommunen, wesentlich weiter als Ihr Antrag vermuten lässt. Das Einzige, was Sie
Natürlich ist leistungsfähiges WLAN eine wichtige technische Voraussetzung, um moderne Unterrichtskonzepte zu entwickeln und umzusetzen.
Herr Kollege, ich wollte Sie fragen, ob Sie mir zustimmen, dass bis 2020 alle Schulen in Schleswig-Holstein auch dank Anstrengungen der Landesregierung und des Landes ans Glasfasernetz angeschlossen sein werden? Können Sie mir ferner zustimmen, dass das bei vielen schon der Fall ist? Und können Sie mir dann im nächsten Punkt zustimmen, dass der logische nächste Schritt vom Glasfaseranschluss am Gebäude der der WLAN-Ausstattung des Schulgebäudes ist, wo Land und Kommunen gemeinsam mit den Bundesmitteln noch eine Menge erreichen können?
- Also, mir ist es technisch neu, dass WLAN zwangsläufig etwas mit Glasfaser zu tun hat. Eine WLAN-Verbindung brauche ich auch, wenn ich noch kein Glasfasernetz in einer Schule habe. Das funktioniert schon seit ein paar Jahren.
- Mir ist neu, dass WLAN etwas mit Glasfaser zu tun hat. Aber da will ich mich gern aufklären lassen.
Die Digitalisierung im Schulalltag ist von enormer Bedeutung. Das erkennen viele Kommunen als zuständige Schulträger und statten ihre Schulen seit Jahren - das sind auch die kleinen Gemeinden - mit
Wie auch Ihnen, liebe SPD, sicherlich nicht entgangen ist, schafft die Landesregierung derzeit eines der größten öffentlichen kostenfreien und für alle zugänglichen WLAN-Netze.
Der Modellversuch „Digitale Schule“ ist gestartet. Wichtig ist zunächst, die Ergebnisse zu evaluieren und dann die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Deshalb denke ich, dass eine zu zügige Auswertung dieses Modellversuches „Digitale Schule“ wichtig ist. Entsprechend muss auch die Übertragung auf die verbleibenden Schulen stattfinden, damit wir in Zukunft dort weiterkommen.
Ein weiteres Problem ist nicht nur die Ausstattung, sondern die technische Wartung. Auch dort sind Schulträger schon einen ganzen Schritt voraus. Die haben schon lange erkannt, dass nicht unbedingt öffentliche Manpower-Unterstützung dazu führt, dass diese Systeme funktionieren, sondern eben auch das Outsourcen dieser Aufgaben, sodass öffentliche Aufträge vergeben werden und die Wartung dieser Systeme auch von der Wirtschaft durchgeführt wird. Genau da, liebe SPD, liegt Ihr oder das Problem. Dieser Antrag ist nicht zu Ende gedacht. Aus diesem Grund beantragen wir die Überweisung federführend an den Wirtschaftsausschuss und mitberatend an den Bildungsausschuss, damit dort die digitale und schulische Realität frei vom Wahlkampf beleuchtet werden kann. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Auch wenn aus unserer Perspektive, lieber Kollege Martin Habersaat, der Antrag der SPD-Fraktion etwas bequem daherkommt, weil er sich sehr stark auf einen Satz konzentriert und einfach andere auffordert, sich mit dem Thema weiter zu beschäftigen, und auch wenn wir sehen, dass bald Kommunalwahl ist und das auch Richtung Kommunalwahl ein Aufschlag sein könnte jedenfalls schien mir das der Grund dafür zu sein, als wir gefragt haben, ob man den Antrag nicht auch noch im Juni-Plenum beraten könnte, dass der Kollege Stegner im Ältestenrat lächelte und ich das so gedeutet habe, dass es durchaus einen zeitlichen Zusammenhang mit dem 6. Mai 2018 geben könnte -,
will ich aber gern die Initiative loben, weil sie uns die Gelegenheit gibt, über die digitale Bildung und Digitalisierung in Bezug auf Schulen hier im Plenum zu sprechen. Das ist auf jeden Fall gut. Dazu bietet Ihr Antrag Gelegenheit, den wir danach in der Tat noch weiter im Ausschuss beraten wollen.
Wir Grüne wollen freies WLAN an allen Schulen bei uns im Land. Für uns gehört WLAN zur Grundausstattung, nicht einfach nur als Infrastrukturleistung, sondern auch, um digitale Bildungskonzepte umsetzen zu können, digitale Bildungskonzepte, die es an wenigen ausgewählten Modellschulen wie beispielsweise der AVS in Flensburg schon seit einigen Jahren gibt.
Um diese auch in anderen Schulen umsetzen zu können beziehungsweise zu einer flächendeckenden digitalen Pädagogik zu kommen, brauchen wir WLAN an den Schulen. Wir Grüne möchten gern in der Ausarbeitung das nicht nur als Infrastrukturthema wahrnehmen, sondern uns gleichzeitig auch über digitale Bildungskonzepte weiter unterhalten und uns überlegen, wie diese an allen Schulen bei uns genutzt werden können und nicht nur an ein, zwei, drei, zehn oder 20 Modellschulen, die gut ausgestattet sind.
Wir wollen, das ist uns besonders wichtig, vor allem freies und öffentlich zugängliches WLAN an den Schulen. Wir haben im Koalitionsvertrag auch
- Genau. Das ist ganz lustig. Freies und öffentlich zugängliches WLAN wird hier in Teilen zumindest zensiert.
Wir wollen daran anknüpfen, was das Land an anderen Stellen gerade auch macht, nämlich öffentlich zugängliches WLAN an Landesliegenschaften einzurichten und für alle zugänglich zu machen. Das wollen wir auch an den Schulen.
Wir wollen nicht einfach nur ein WLAN, das dort genutzt werden kann und was gefiltert wird, sondern wir wollen, dass die Schulen in Bezug darauf auch als öffentliche Institution und auch als Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger fungieren, die vielleicht auch nach der Schulzeit die Schulen nutzen und wo zivilgesellschaftliches Engagement beispielsweise stattfindet, und auch Zugang zu dem Internet bieten, und nicht einfach nur ein Internet, das ab 15 Uhr abgestellt wird oder dann, wenn die Prüfungen beginnen. Das habe ich nämlich jedenfalls als ein Argument gehört, warum freies und offenes WLAN für alle an Schulen problematisch sein könnte.
Wir haben ein großes Interesse daran, nicht nur über die Infrastruktur und digitale Bildungskonzepte mit den Kommunen zu reden, sondern auch über die Frage - das beschäftigt ehrlich gesagt gerade viel mehr Leute als die Frage nach WLAN-Zugängen -, wer sich eigentlich technisch darum kümmert. Wir Grüne fordern, dass es an den Schulen oder zumindest bei den Schulträgern IT-Hausmeister gibt, die sich darum kümmern, dass die Schulen auch technisch gut genug ausgestattet werden und das Ganze vor allem auch gewartet wird.
Wie ist es jetzt an diesen Modellschulen oder auch woanders? - Das machen Lehrkräfte in ihrer Freizeit. Das heißt, die kümmern sich entweder ehrenamtlich oder mit wenig Arbeitszeitreduzierung um die Technik. Das ist nicht die Aufgabe der pädagogisch ausgebildeten Lehrkräfte, das sollten andere tun. Darüber müssen wir mit den Schulträgern reden, wie wir IT-Hausmeister an die Schulen bringen können.
- Es gibt Schulträger, die da ein bisschen weiter sind, Frau Raudies. Aber wenn wir sagen, wir wollen etwas zum Thema WLAN und IT-Infrastruktur an den Schulen machen und Ihre Fraktion einen einzeiligen Antrag dazu stellt, dann sei es mir gestattet zu sagen, dass die IT-Wartung eben eine noch größere Baustelle ist als die technische Ausstattung mit WLAN.