Gerade hier bei uns im Land, wo die überwiegende Mehrheit der Unternehmen zu den kleinen und mittelständischen Unternehmen gehört und dabei auch zu den Marktführern in ihrem Bereich, ist es dringend angezeigt, dass wir diese unterstützen. Da sind diese 4,5 Millionen € ein relevanter Baustein. Da ist Unterstützung allemal besser angebracht als Häme über unseren Mittelstand.
Wir als Jamaika-Regierung sind gern bereit, beim Aufbau der notwendigen Infrastruktur und vor allem bei dem Aufbau der notwendigen Kompetenzen zu unterstützen. Das gilt nicht nur für Unternehmen mit digitalen, sondern auch für solche mit sehr realen Geschäftsmodellen; denn sie alle können mit Künstlicher Intelligenz einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil erzielen.
Deshalb freue ich mich auch über die klar formulierten Ziele in der KI-Strategie und dass wir diese mit Maßnahmen hinterlegt haben. Denn auf Zielformulierung folgt Handlung, und ohne Ziele laufen unsere Handlungen ins Nirwana.
Für den erfolgreichen Einsatz von KI brauchen wir fachliche und technische Expertise. Das ist das A und O. Wir brauchen die entsprechenden Technologien, die richtigen Talente und vor allem jede Men
ge Daten. Ich freue mich sehr, dass wir da Maßnahmen benannt haben, wie wir mit diesen Daten umgehen wollen und dass dabei der Schutz der Daten und die ethische Verwendung der Daten in den Fokus genommen wird.
Noch mehr freut mich aber, dass wir auch den Aufbau der notwendigen Expertise fördern wollen und bereits fördern. Wenn man sich im Land umschaut, sieht man, dass schon vieles passiert. Die Aufrüstung des Dataport-Rechenzentrums zum Beispiel wird enorme Vorteile für Bürgerinnen und Bürger und die Verwaltung nach sich ziehen. Aber genauso gehört auch das autonome Fahren sowie die Einrichtung des KI-Hubs dazu. Gerade der Auf- und Ausbau der wissenschaftlichen Forschungs- und Ausbildungsstrukturen zu KI und insbesondere zu Data Sciences ist einer der zentralen Bausteine zum Vorreiterland bei der Anwendung von KI.
Die neue Professur an der FH Kiel zu Data Sciences passt dazu bestens ins Konzept; denn echte Veränderung kommt erst, wenn kluge Menschen einer KI vorschlagen, welche Probleme gelöst werden sollen und nicht anders herum.
Die Anwendungsfelder und -varianten von KI werden sich in den kommenden Jahren noch weiter verändern. Deshalb ist die Schaffung des Sondervermögens zur flexiblen Investition und Unterstützung exakt die richtige Entscheidung und genau der richtige Baustein, den wir jetzt brauchen. Ich freue mich, dass wir die Zukunftsfähigkeit unseres Landes im Blick haben und so auch weiter unterstützen. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Liebe Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich freue mich, dass der Oppositionsführer wieder gute Laune hat. Das hilft vielleicht bei dem Thema.
Das Thema Künstliche Intelligenz kommt seit Jahren in immer schnellerer Abfolge auf die Tagesordnung. War es vor zehn Jahren vielleicht noch eher ein Thema bei der Gamescom oder beim Chaos Computer Club, hat heutzutage eigentlich jeder, ich denke auch Herr Dr. Stegner, zumindest eine grobe Ahnung, was sich hinter KI verbirgt, auch wenn die Alltagserfahrungen für den einzelnen Bürger teilweise noch überschaubar sein mögen.
Es ist jedoch ein Trugschluss, wenn man das Thema Künstliche Intelligenz für reine Zukunftsmusik hielte. Es geht nicht um die Frage, ob unsere Gesellschaft bei KI irgendwie mitmacht oder nicht, sondern um die Frage, wie wir uns darauf vorbereiten, also inwieweit wir die Chance nutzen wollen und die Risiken im Zweifel auffangen können. Es geht aus meiner Sicht - und das klang schon an ganz stark um die Dominanz der USA und Chinas bei dieser gewaltigen technischen Revolution, die nicht mehr Jahrzehnte für Umwälzungen brauchen wird, sondern wohl nur noch einige Jahre und deren wirtschaftliche und soziale Folgen wohl gewaltig sein werden.
Zwei kurze Beispiele dazu, über die ich kürzlich gestolpert bin: In einer Studie der Uni Heidelberg wurde dargelegt, dass mit Hilfe von maschinellem Lernen KI in der Lage war, bösartige Melanome auf einem Röntgenbild besser zu erkennen als international anerkannte Top-Experten. Nur 22 % dieser Ärzte konnten im Jahr 2018 den Algorithmus schlagen. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass es in den nächsten Jahren wohl kein Arzt mehr schaffen wird, besser zu sein als der Algorithmus. Das hat große Vorteile für die Patienten, es ist daher ein großer Fortschritt für unsere Gesellschaft, wird aber den Arztberuf natürlich erheblich verändern.
Ein weiteres Beispiel, das ich noch viel krasser finde: JP Morgan hat dieses Jahr verkündet, eine Software einzusetzen, die innerhalb von Sekunden Dokumente analysiert, die 360.000 Arbeitsstunden von Fachpersonal entsprechen. Dadurch wird deutlich, welche ungeahnten Möglichkeiten sich bereits jetzt und künftig noch viel stärker ergeben werden. Man sieht aber auch, welche enormen Umwälzungen uns in der Arbeitswelt unmittelbar bevorstehen und welche drängenden sozialen Fragen sich daraus bis weit in die Mittelschicht hinein ergeben. Daher ist es richtig und dringend notwendig, dass wir uns viel intensiver als bisher mit der Frage auseinandersetzen, wie wir uns beim Zukunftsthema KI positionieren wollen und unsere Gesellschaft angesichts
Wir haben uns als Koalition gemeinsam vorgenommen, digitale Vorzeigeregion zu werden. Nun kann man festhalten, beim Breitbandausbau sind wir ganz gut und waren das auch schon in früheren Jahren im bundesweiten Vergleich, international sind wir aber immer noch schlecht.
Aber ansonsten gibt es beim Thema Digitalisierung in den meisten Bereichen noch viel Luft nach oben. Der Bund muss sich vor allem um die Funklöcher in Schleswig-Holstein kümmern; das ist aus meiner Sicht besonders prekär. Die Bundesnetzagentur muss dort bei den Ausschreibungen anders vorgehen und mehr Druck auf die Unternehmen machen.
Wir werden beim Thema Digitalisierung erhebliche finanzielle Mittel brauchen, um Investitionen für verschiedene Projekte auszulösen. Die 4,7 Millionen € für KI sind ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Sie können natürlich nur ein Anfang sein.
Professor Dr. Dunckel hat viele Dinge auch kritisch angemerkt. Ich fand dabei nicht alles falsch. Ich muss aber sagen, Kollege Dunckel: Natürlich war KI auch schon vor dem Zeitraum Mitte 2017 ein Thema. Ich denke, man hätte als Landesregierung auch schon in früheren Jahren das Thema anpacken können - was die jetzige Landesregierung nun tut.
Ja, man kann Sondervermögen mit Blick auf Haushaltswahrheit und Haushaltsklarheit kritisch sehen. Sie haben aber auch große Vorteile. Man kann Haushaltsüberschüsse dazu verwenden, überjährige Investitionen vorzunehmen. Insofern hat das auch seinen Vorteil; das haben wir auch schon früher an anderer Stelle anerkannt. Ich glaube, mit der Konzentration auf wichtige Themen wie Medizintechnik, Küsten- und Klimamodellierung sowie Datensicherheit werden die richtigen Themen ins Visier genommen.
Wenn wir uns auf die Stärken Schleswig-Holsteins konzentrieren und die Maßnahmen bündeln, bin ich mehr als zuversichtlich, in baldiger Zukunft vorzeigbare Ergebnisse präsentieren zu können. Allerdings muss ebenso klar sein, dass es natürlich ein überschaubarer Betrag ist. Bei sechsstelligen Einstiegsgehältern für KI-Experten und bei den drei
stelligen Milliardenbeträgen, die von den zwei TopForschungsnationen USA und China aufgerufen werden, kann die KI-Forschung in Europa nur mit massivem Kapitaleinsatz wirksam vorangetrieben werden.
2017 kamen 86 % der Investitionen in diesem Bereich aus den USA und China. Da werden auch die 3 Milliarden € an deutschen Forschungsgeldern wohlgemerkt: bis 2025; das ist nicht pro Jahr - keinen wesentlichen Unterschied machen. Daher ist es an der Bundesregierung, sich vorrangig für eine EU-weite KI-Strategie einzusetzen, damit wir im internationalen Umfeld mithalten können und somit auch in Schleswig-Holstein stärker profitieren können.
Wir stehen nicht am Anfang; wir sollten aber dazu beitragen, dass die vorhandenen Kompetenzen und Kapazitäten in Schleswig-Holstein stärker gebündelt und weiterentwickelt werden. Wir sollten Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen stärker zusammenbringen und dabei vor allem auf den Schwerpunkt Medizin und Gesundheitswirtschaft setzen. Die Bewerbung beim Bund ist deshalb richtig.
Neben der Künstlichen Intelligenz - das möchte ich abschließend sagen - muss es aber immer auch um die natürliche Intelligenz gehen. Deshalb wollen und müssen wir die Bildung weiter stärken, gerade im MINT-Bereich und bei den klassischen Kernkompetenzen, und wir müssen vor allem die Kreativität und Persönlichkeitsbildung stärken. Denn was Empathie und Kreativität angeht, so wird der Mensch hoffentlich auch in Zukunft immer noch der Technik überlegen sein. - Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Gäste auf der Tribüne! „Künstliche Intelligenz wird wahrscheinlich das Ende der Welt einleiten“, orakelte Sam Altman, Co-Chairman von OpenAI, im Jahr 2015. Zum Glück ergänzte er noch: „Aber bis dahin wird es ein paar tolle Unternehmen geben.“ Sehen wir also zu, dass
Von meinen Vorrednern ist hier und heute schon viel Gutes und Richtiges zu den Chancen Künstlicher Intelligenz gesagt worden, sodass ich mich kurzfassen kann.
Wirtschaftliche und technologische Chancen, etwa im Bereich der medizinischen Nutzung, dürfen wir nicht verpassen. Auch wenn die konkrete Ausnutzung und Entwicklung von Anwendungen in diesem Bereich eine Aufgabe ist, aus der sich der Staat vornehm heraushalten sollte - wir sollen nicht vergessen: sämtliche großen technologischen Errungenschaften der letzten Jahre sind staatsfern entstanden -, so ist es doch unsere Aufgabe im Bereich der Forschung, die Grundlagenforschung zu unterstützen und attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen.
Aber dazu braucht es freilich nicht noch ein Sondervermögen. Die Förderung in einem so speziellen Bereich kann ohne Probleme auch über den Haushalt abgebildet werden. Das geschieht in anderen Bereichen ja auch.
Das Land hat bereits heute eine Vielzahl von kleineren und größeren Sparschweinen, in denen jeweils zweckgebunden Gelder geparkt werden. Den Trend, immer mehr Gelder aus dem regulären Haushalt outzusourcen, halten wir für einen Irrweg. Sinnvoll sind Sondervermögen grundsätzlich zum Beispiel dort, wo über einen längeren Zeitraum konkrete Investitionsbedarfe absehbar sind, also etwa bei unserem Sondervermögen „IMPULS 2030“ oder bei „MOIN.SH“, aber auch da, wo eine langfristige Zweckbindung besteht, also etwa der Versuch einer Pensionsabsicherung im Sondervermögen Versorgungsfonds.
Aber dabei sollten wir es dann auch belassen. Künstliche Intelligenz kann auch ohne Sondervermögen transparent über reguläre Haushaltstitel gefördert werden. Da wären wir ganz klar dabei. Ihr Vorhaben in der aktuellen Fassung aber lehnen wir daher ab.
Förderung von Künstlicher Intelligenz: Ja, das ist notwendig. Aber stellen Sie uns bitte kein neues Sparschwein auf den Tisch. Dafür gibt es den Landeshaushalt. - Vielen Dank.
Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten! Der Trendbegriff unserer Zeit ist „Künstliche Intelligenz“. KI ist längst in unserem Alltag angekommen. Sie operiert zwar meist - noch - im Hintergrund, doch uns allen ist bewusst, dass die kontinuierliche Weiterentwicklung in diesem Bereich unaufhaltsam ist und dass sie unsere Arbeitswelt und unsere Gesellschaft nachhaltig verändern wird.