Protokoll der Sitzung vom 11.10.2005

Ist es zutreffend, dass sich die grüne Bundestagsfraktion für die Verbrennung von Stroh und Getreide in Kleinfeuerungsanlagen ausgesprochen hat, während dies die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in den bisherigen parlamentarischen Beratungen entschieden abgelehnt hat?

Herr Staatsminister Dietzel.

Herr Abg. Dietz, auch ich habe der Fachpresse entnommen, dass der Arbeitskreis Umwelt und Infrastruktur der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Juli erklärt hat, die Verbrennung von Stroh und Getreide in Kleinfeuerungsanlagen werde von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN grundsätzlich befürwortet. Dies stellt eine, nach den bisherigen Äußerungen der hessischen Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, unerwartete Unterstützung unserer Bundesratsinitiative zur Änderung der Ersten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, die landläufig unter dem Stichwort der Zulässigkeit der Getreideverbrennung diskutiert wird, dar.

In dem mir vorliegenden Presseartikel wurde von maßgeblichen grünen Bundestagsabgeordneten, die in diesem Bereich tätig sind, erklärt, es mache moralisch keinen Unterschied, ob Raps für Biodiesel, Mais für Biogas, Getreide für Bioethanol oder Getreide für Getreidefeuerungskessel angebaut würde. Diesem Argument möchte ich mich ausdrücklich anschließen, wobei ich immer darauf hingewiesen habe, dass es sich hierbei in der Regel um für den menschlichen Verzehr nicht geeignetes Getreide handelt.

(Beifall bei der CDU)

Herr Abg. Häusling.

Herr Minister, Sie haben richtig dargestellt, dass es sich hierbei nicht um einen Beschluss der Bundestagsfraktion handelt.

Bitte fragen, Herr Kollege.

Ja. – Dann kennen Sie wahrscheinlich zu dem Papier auch die Anmerkungen hinsichtlich der Getreideverbrennung und können gerade zu dem Bereich Emissionen erläutern, was in dem Papier steht.

Herr Minister, wenn Sie eine Frage erkannt haben, dann gebe ich Ihnen das Wort zur Antwort.

(Heiterkeit)

Ich werde antworten, was der Abgeordnete glaubt als Antwort haben zu wollen.

(Heiterkeit und Beifall)

Meine Damen und Herren, diese Aussage haben die Bundestagsabgeordneten Cornelia Behm,Hans-Josef Fell und Winfried Hermann von der Bundestagsfraktion der GRÜNEN unterstützt. Das ist zugegebenermaßen immer noch nicht die Mehrheit,aber ich denke,zumindest sind es Leute, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Ich habe auch dankbar gesehen, dass sie unsere Initiative unterstützen.

Wenn wir uns über die Abgaswerte, die Sie gerade angesprochen haben, unterhalten, ist natürlich interessant, dass Getreideverbrennung in Anlagen über 100 kW erlaubt, aber in Anlagen unter 100 kW Getreide nicht als Regelbrennstoff erlaubt ist.Ich denke,wir müssen uns mit diesem Thema intensiv beschäftigen, auch vor dem Hintergrund, dass Abgaswerte eingehalten werden müssen. Hier ist vor allen Dingen das Problem, dass NOXGrenzwerte sehr problematisch einzuhalten sind,weil Getreide einen relativ hohen Eiweißgehalt hat. Deswegen ist es auch eine Frage an die Züchtung, Getreide für diese Verbrennung zu züchten, das einerseits einen hohen Ertrag, andererseits einen niedrigen Eiweißgehalt hat.

Ich hoffe, das war die Antwort auf die nicht gestellte Frage.

Zusatzfrage, Herr Kollege Dietz.

Herr Minister Dietzel, wären Sie bereit, zwischen GRÜNEN Bund und GRÜNEN Land zu vermitteln?

(Lachen des Abg. Tarek Al-Wazir (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN))

Herr Minister.

Herr Abg. Dietz, wenn ich dazu aufgefordert werde.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU)

Nächste Frage. Frage 467, Frau Abg.Waschke.

Ich frage die Landesregierung:

Trifft es zu, dass sie plant, die „Landeszuschüsse für die mit der Hausaufgabenhilfe für Kinder ausländischer Eltern und von Aussiedlern beauftragen Verbände“ den Schulbudgets zuzuordnen?

Frau Kultusministerin, Sie sind jetzt mehrfach dran.

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit. – Frau Kollegin, die unmittelbare Zuordnung dieser Mittel auf einzelne Schulen ist derzeit nicht vorgesehen. Haushaltsmäßig wird der Ansatz für die Hausaufgabenhilfe für Kinder ausländischer Eltern und von Aussiedlern im Rahmen der Einführung der NVS im Schulbereich bis zum Haushaltsjahr 2007 aus der Ausgabentitelgruppe 77 bei Kap.04 76 in den Buchungskreis Schulen umgesetzt. Eine unmittelbare Zuordnung dieser Mittel auf einzelne Schulen ist damit noch nicht verbunden. Überlegungen in diese Richtung gibt es. Sollte dies geschehen, so ist die Erfüllung der Zwecksetzung abzusichern.

Zusatzfrage? – Nicht. Dann kommt die nächste Frage. Frage 468, Frau Abg.Waschke.

Ich frage die Landesregierung:

Wird sie dem Antrag des Landkreises Fulda auf eine Ausnahmegenehmigung zum Abweichen von den Richtwerten zur Klassenbildung nach § 144a Abs. 3 für die UlstertalSchule in Hilders entsprechen?

Frau Kultusministerin.

Frau Kollegin Waschke,eine Teilfortschreibung des Schulentwicklungsplanes für den Landkreis Fulda für den Bereich Hilders wurde mit Schreiben vom 18.07.2005 zur Zustellung gemäß § 145 Hessisches Schulgesetz vorgelegt. Die Prüfung dieser Teilfortschreibung wird mit der Vorlage der Daten zum Schuljahr 2005/06, die in diesen Tagen abgeschlossen werden kann,abgeglichen.Auf dieser Basis kann die Zustimmung oder eine andere Bescheidung des Schulentwicklungsplanes erfolgen. Dies wird bis zum Ende des Jahres auf jeden Fall geschehen.

Frage 470, Frau Kollegin Henzler.

Ich frage die Landesregierung:

Aus welchen Gründen erhebt sie keine Statistiken über das Überschreiten der Klassengrenzen?

Frau Ministerin.

Frau Kollegin Henzler,die Landesregierung erhebt Statistiken über die Größe der Klassen und Lerngruppen in allen Schulen und Schulformen. Im Zusammenhang mit den Anforderungen von § 144a Schulgesetz ist für alle Schulformen und Standorte die Klassengröße in den Jahrgängen 5 bis 10 transparent. Die Angaben sind auf der Homepage einzusehen.

Zusatzfrage, Frau Kollegin Henzler.

Frau Kultusministerin, wie erklären Sie sich dann die Äußerung des Landeselternbeirates in der Pressekonferenz, dass es angeblich aktuelle Statistiken im Gegensatz zu früheren Jahren nicht mehr gebe?

Frau Ministerin.

Frau Kollegin, ich kann leider nicht alles erklären.

(Heiterkeit und Beifall bei der CDU)

Nächste Frage. Frage 472, Frau Abg. Fuhrmann.

Ich frage die Landesregierung:

Welche kofinanzierten EU-Programme werden im Bereich des Einzelplans 08 von der Haushaltssperre betroffen sein?

Frau Staatsministerin Lautenschläger.

Frau Abg. Fuhrmann, keine.

War es das schon?

(Heiterkeit)

Frage 473 wurde zurückgezogen.

Frage 474, Frau Kollegin Pfaff.